Stay Forever - Retrogames & Technik

Transkript

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Vor- und Abspann: Willkommen zu einer Sonderausgabe des Pixel-Kinos der Rocky Retro Revue.

Vor- und Abspann: Am 11. Mai 2025 standen wir live auf der Bühne der Stay Forever Convention in

Vor- und Abspann: Karlsruhe und haben erklärt und sogar vorgespielt,

Vor- und Abspann: wie uns die Rocky-Filmserie durch 30 Jahre Spielegeschichte begleitet hat.

Vor- und Abspann: Und für alle, die bei diesem Kampf des Jahrhunderts nicht dabei sein konnten,

Vor- und Abspann: haben wir die Präsentation hier als Podcast-Folge aufbereitet. Viel Spaß!

Chris: Meine Damen und Herren, willkommen zum Kampf des Jahrzehnts. Ach, was sage ich?

Chris: Zum Kampf des Jahrhunderts. Heute stehen sich zwei erbittete Kontrahenten im

Chris: Ring gegenüber und zwar in der schwarzen Ecke.

Chris: Er stemmte VHS-Kassetten und stärkte seinen Körper mit windelweichgeklopften

Chris: Schnitzeln, um sich auf diesen Kampf vorzubereiten.

Chris: Wie Austrian Stallion, Christian Gänze!

Chris: Und in der roten Ecke, seine Ärzte rieten ihm ab davon, in seinem Alter nochmal

Chris: ein Comeback zu machen. Aber heute steht der Spiele-Veteran wieder vor dem Mikrofon.

Chris: Die Fresse aus Hesse, Heinrich Lennert.

Chris: Meine Herren, wir wollen einen fairen Kampf haben. Keine verbalen Tiefschläge,

Chris: keine indizierten Spiele.

Heinrich: Indizierte Spiele? Dieser Bubi ist ja nicht mal alt genug dafür. Hören wir doch auf.

Christian: Das Spiele-Fossil fällt um, bevor das Spiel überhaupt fertig geladen hat.

Heinrich: Also, dieses nasse Handtuch, wenn du frech bist, dann gibt's was auf deinen Coleco-Vision.

Christian: Das ist zu viel, das ist zu viel. Auseinander, meine Herren,

Christian: nehmen Sie Ihre Plätze ein und dann möge der Bessere gewinnen.

Christian: Auf einen guten Kampf!

Christian: Ja, herzlichen Dank für dieses Geräusch und herzlich willkommen bei uns im Pixelkino.

Christian: Man merkt, es fängt der seriöse Teil der Veranstaltung an.

Christian: Gunnar und Christian sind mutige Männer, die uns hier einfach so auf die Bühne

Christian: gelassen haben und wir schauen mal, ob sie uns hinterher dann noch so viele

Christian: Folgen produzieren lassen, wie wir heute früh besprochen haben.

Christian: Ja, kommen wir doch mal zu den philosophischen Fragen ganz am Anfang.

Christian: Wer sind wir denn eigentlich?

Heinrich: Was ist das Pixelkino und was sind das für Gestalten? Ich gebe euch Christian

Heinrich: Genzel und halt, ach so gut, das ist schon vollgestellt worden eigentlich. Ja, genau.

Christian: Ja, das ist mir zuzufügen.

Heinrich: Das Pixelkino bezeichnen wir gerne als die Begegnungsstätte von Film und Spiel.

Heinrich: Das klingt sehr schön, aber was bedeutet das?

Christian: Das bedeutet, wir schauen uns Spiele an, die auf Filmen basieren und versuchen,

Christian: diese Filmhandlung mal mehr, mal weniger gelungen irgendwie in ein Computerspiel

Christian: zu packen, vielleicht diese Filmhandlung weiterzuerzählen, etwas hinzuzufügen,

Christian: vielleicht auch einfach nur mit der Lizenz Geld zu machen. Wer weiß das schon so genau.

Heinrich: Und das gibt uns auch die Gelegenheit, die obskuren Ecken der Spielegeschichte auszuleuchten.

Heinrich: Interessante oder vielleicht auch mal missratene Titel, die vielleicht nicht

Heinrich: eine reguläre Stay Forever Folge füllen würden, aber da wir sie zusammen auch

Heinrich: mit dem dazugehörigen Film besprechen,

Heinrich: ergeben sich dadurch oft interessante Perspektiven und Analysen.

Heinrich: Naja, wir versuchen es zumindest.

Christian: Ja, und weil wir heute hier live so schön sind, machen wir natürlich keine normale Pixie-Kino-Folge.

Christian: Normalerweise haben wir einen Film und wir haben ein Spiel und wer uns schon

Christian: im Bonus-Material von Stay Forever entdeckt hat, hat das ja auch schon mit so

Christian: Beispielen wie Robocop und Gremlins und so weiter entdecken können.

Christian: Heute machen wir ein bisschen was Üppigeres und wir haben ja am Anfang so ein

Christian: paar subtile Hinweise gestreut, was das sein könnte.

Christian: Also der eine oder andere hat es vielleicht erraten, womit wir uns beschäftigen.

Heinrich: Wir haben nämlich festgestellt, dass sich anhand einer Filmserie die Geschichte

Heinrich: des Gamings verfolgen lässt.

Heinrich: Denn die beginnt im Jahr 1976 und wurde über drei Jahrzehnte hin fortgesetzt.

Heinrich: Und wenn wir uns an dieser Serie orientieren, zu der es auch das eine oder andere

Heinrich: offizielle Spiel gab, Kommen wir von der Telespiel-Ära bis in die PS2-Neuzeit.

Heinrich: Aber aus Retro-Gaming-Sicht ist ja 2006, vorgestern.

Christian: Für mich ist das hochmodern, fast zu modern eigentlich 2006.

Christian: Ich habe ja hier Hardware mitgebracht. Wir werden nicht nur reden,

Christian: wir werden auch spielen.

Christian: Wir haben hochmoderne Technologie mitgebracht, um das allererste Rocky-Spiel

Christian: live vorführen zu können. Und das ist dann der Moment, wo ich mich für all die

Christian: Bewertungen rächen kann, wo du irgendwie so unbeeindruckt bist von Klassikern,

Christian: die ich ganz fantastisch finde.

Heinrich: Und das ist dann so unser Haupttitelkampf, wenn man so will.

Heinrich: Und ja, unsere Spezial-Hardware, die jungen Kollegen von Stay Forever Technik,

Heinrich: hatten ja sehr beeindruckende Spezialkontroller aus den Nullerjahren.

Heinrich: Aus den Nullerjahren, die kann man ja fast noch hier im Baumarkt kaufen.

Heinrich: Christian hat ein Schmuckstück des Jahrgangs 1983 dabei.

Christian: Ja, es ist viel Taschengeld dafür draufgegangen, nicht wahr?

Christian: Aber dazu kommen wir noch.

Christian: Wir werden also die einzelnen Rocky-Filme, die gesamte Reihe durchgehen und

Christian: dazu jeweils schauen, was ist denn in der Zeit, als Rocky rauskam,

Christian: jeweils in der Spielewelt passiert.

Christian: Das erste Spiel, ich kann es schon verraten, ist nicht zu Rocky 1.

Christian: Das erste Spiel kam dann tatsächlich erst 1983 zum dritten Rocky-Film raus.

Christian: Der war dann ein Jahr vorher schon erschienen.

Christian: Aber ich glaube, wir müssen trotzdem mit Rocky 1 anfangen. Ohne Rocky 1 gibt

Christian: es natürlich die ganzen anderen nicht.

Christian: Ohne Rocky sind wir alle nicht da und Sylvester Stallone ist nicht da und es

Christian: ist auch kein Pixelkino da und das wäre alles sehr traurig.

Christian: Es hat sich nämlich herausgestellt, ein Mitglied des Pixel-Kinos hat Rocky noch

Christian: nie gesehen. Wer könnte das gewesen sein?

Heinrich: Also was hier bei uns sehr schön ist, Christian ist der Filmexperte,

Heinrich: Heinrich ist der Spiel-Experte.

Heinrich: Da gibt es für mich auch immer wieder interessante Begegnungen.

Heinrich: Also manchmal haben wir Filme, die sehr bekannt sind, wo ich etwas sagen muss,

Heinrich: hab ich nie selbst gesehen, aber fürs Pixel-Kino tue ich mir das an.

Heinrich: Und Rocky ist so ein Fall, der kam 1976 in die Kinos, da war selbst ich noch zu jung.

Heinrich: Um den in den Kinos zu sehen, hätte mich auch nicht so interessiert.

Heinrich: Ich habe mir dann meine Meinung gebildet anhand seriöser Fachmagazine wie dem Mad-Magazin.

Heinrich: Wir hatten natürlich eine Rocky-Parodie und dann habe ich so in den 80ern,

Heinrich: als das ja dann mit Rocky 3 und 4 so ein riesiger kommerzieller Erfolg auch war,

Heinrich: da hatte ich mir dann schon schnell Vorurteile gebildet.

Heinrich: Also, ich bin reingegangen mit der Einstellung, naja, Rocky,

Heinrich: das ist so eine brutale Schlagetodnummer und dieser Sylvester Stallone kann

Heinrich: man als Schauspieler eh nicht ernst nehmen. Was kann denn der?

Heinrich: Und das wird irgend so eine Patriotismusprügelei sein.

Heinrich: Brauche ich nicht. Und dank des Pixel-Kinos habe ich mir nicht nur den einen,

Heinrich: sondern viele Filme der Serie angesehen.

Heinrich: Und wer ähnlich wie ich ignorant und voller Vorurteile ist, der sollte Rocky

Heinrich: vielleicht nochmal eine Chance geben. Warum, Christian?

Christian: Ja, also das ist nicht ganz verkehrt, was du gesagt hast.

Christian: Wenn wir uns dann durch die Reihe bewegen, kommen wir zu Filmen,

Christian: die das vielleicht erfüllen, was du da schon vorab wahrgenommen hast.

Christian: Aber nein, der erste Film ist tatsächlich noch eine ganz andere Geschichte.

Christian: Es ist vor allen Dingen ein Film, in dem fast nicht geboxt wird.

Christian: Es wird ganz am Anfang kurz geboxt und es wird dann am Ende geboxt.

Christian: Und dazwischen haben wir eigentlich ein Drama.

Christian: Es ist die Geschichte von Rocky Balboa, einem wenig erfolgreichen Boxer.

Christian: Er wird auch schon älter. Also er hat die 20 dann schon so hinter sich gelassen

Christian: und hat es nie irgendwie geschafft, da weiterzukommen.

Christian: Er lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen und lebt so vor sich hin.

Christian: Es ist auch ein sehr schlichter Typ.

Christian: Er verdient sein Geld so ein bisschen damit, dass er als Knochenbrecher für

Christian: so einen lokalen Geldhai arbeitet.

Christian: Er ist ein bisschen zu gutmütig, dafür Knochenbrecher zu sein,

Christian: weswegen er nicht mal da sehr gut ist.

Christian: Und er hat dann die Gelegenheit, dass er bei einem Wettkampf gegen den amtierenden

Christian: Schwergewichtsweltmeister antritt. Gegen Apollo Creed.

Christian: Der sagt nämlich, Amerika ist das Land der Chancen, in Amerika kann jeder groß werden.

Christian: Und weil da gerade ein Gegner ausgefallen ist, gegen den er einen Schaukampf

Christian: hätte antreten sollen, Sagen sie, na, wir suchen uns einen, der total unbekannt ist.

Christian: Und wir zeigen, wir geben quasi jetzt irgendeinem Newcomer, dem Underdog, eine Chance.

Christian: Und die Wahl fällt auf Rocky Balboa. Der muss also dann trainieren,

Christian: sucht sich dann einen alten Trainer.

Christian: Oder der alte Trainer sucht ihn. Das kann man sich aussuchen.

Christian: Mickey heißt der. Der hat auch schon seine besten Tage lang hinter sich.

Christian: Und das Ganze ist dann noch verwoben mit einer Liebesgeschichte.

Christian: Es gibt eine sehr, sehr schüchterne Frau, die in der lokalen Tierhandlung arbeitet,

Christian: um die sich Rocky sehr, sehr bemüht.

Christian: Und ja, er bereitet sich dann vor auf diesen epischen Kampf gegen Apollo Creed.

Heinrich: Was mich daran überrascht hat, das ist ja wirklich primär so ein Sozialdrama

Heinrich: im kleine-Leute-Milieu, auch mit wunderschönen Ansichten, Philadelphia,

Heinrich: so die etwas runtergekommenen Ecken der Stadt.

Heinrich: Und ja, wie Christian schon sagt, es wird dann auch mal geboxt, das ist der Aufhänger.

Heinrich: Du hast schon so viel Charakter- und Milieustudien. Habe ich das richtig wiedergegeben?

Christian: Ja, absolut. Man merkt dem Film sehr sein Entstehungsjahr an.

Christian: 1976 sind wir noch ganz tief in der New Hollywood-Zeit.

Christian: New Hollywood ist diese Zeit, die Ende der 60er beginnt und dann durch die 70er durchgeht,

Christian: in der Hollywood sehr andere Stoffe produziert, in der Hollywood plötzlich sehr

Christian: persönliche Stoffe produziert,

Christian: wo es um, ja, sage ich mal, Menschen geht, tatsächliche Menschen,

Christian: deren Schicksal nachgezeichnet wird, wo es um Geschichten geht,

Christian: die auch nicht wahnsinnig gut ausgehen müssen,

Christian: wo Menschen auf die Leinwand kommen, die vielleicht im vorigen Hollywood oder

Christian: auch danach einfach gar keine Chance auf Rollen oder Hauptrollen gehabt hätten.

Christian: Filme, die auch so ein bisschen dieses depressive Gefühl dieser 70er eingefangen

Christian: haben, dieses Gefühl, dass man eigentlich gar nicht gewinnen kann.

Christian: Und die Geschichte von Rocky ist dann damit auch so eine absolut unwahrscheinliche

Christian: Erfolgsgeschichte, denn Rocky ist eigentlich immer Sylvester Stallone.

Christian: Das zieht sich durch die Serie durch.

Christian: Sylvester Stallone ist exakt dieser Underdog, den er da spielt.

Christian: Er hat es nämlich selber geschrieben.

Christian: Sylvester Stallone war ein mehr oder weniger erfolgloser Schauspieler.

Christian: Der war in so ein paar kleinen Rollen zu sehen. Bei Woody Allen in Bananas war er zum Beispiel drin.

Christian: Oder in Death Race von Paul Bartel, der von Roger Corman produziert ist.

Christian: Sehr schöne Satire, aber auch ein absoluter Low-Budget-Film.

Christian: Frankensteins Todesrennen heißt das bei uns.

Christian: Er hatte kein Geld, er hat eigentlich wenig Aussichten gehabt.

Christian: Und Sylvester Stallone, also den hat jeder vor sich.

Christian: Und wenn nicht, man sieht ihn ja hier als Boxer mit diesem etwas hängenden Gesicht.

Christian: Und er redet ja auch immer mit dieser etwas verschleppten Stimme.

Christian: Das ist jemand, der sonst in Hollywood ja nie eine Chance auf eine Hauptrolle gekriegt hätte.

Christian: Er musste auch sehr darum kämpfen. Er hat dieses Drehbuch geschrieben.

Christian: Er hatte sich zur gleichen Zeit als Autor auch bemüht und verschiedene Geschichten entwickelt.

Christian: Und hat nach eigenen Angaben Rocky so in dreieinhalb Tagen geschrieben,

Christian: nachdem er einen Kampf gesehen hat von Muhammad Ali, dem tatsächlich damaligen

Christian: Champion, der gegen einen relativ unbekannten Boxer gekämpft hat.

Christian: Chuck Wobbner, glaube ich.

Christian: Chuck Wobbner, Wobbner, genau, Wobbner, danke.

Heinrich: Das sind die Kenner.

Christian: Ja, da merkt man die Boxgeschichte. Wobbner hat gegen George Foreman mal gekämpft,

Christian: aber war relativ unbekannt eigentlich.

Christian: Und der hat dann in diesem Kampf relativ lang durchgehalten.

Christian: Also er hat wirklich bis zum Ende durchgehalten. Man dachte natürlich,

Christian: der fällt sofort um gegen den Champion.

Christian: Man hat aber bis zur 15. Runde durchgehalten und ist dann K.O. gegangen.

Christian: Und Stallone war dann von dieser Geschichte so inspiriert irgendwie,

Christian: wie von diesem Underdog, der so kurz diese Aufmerksamkeit kriegt,

Christian: dass er das also adaptiert hat.

Christian: Chuck hat dann irgendwann Sylvester Stallone verklagt, dass er die Lebensgeschichte

Christian: ohne dessen Erlaubnis hergenommen hat. Das war im Jahr 2003.

Christian: Aber ich mache ja auch nicht immer alles sofort. Also manchmal bleiben die Sachen einfach fliegen.

Christian: Das Studio wollte tatsächlich auch den Film machen. Die fanden das Drehbuch

Christian: alle ganz fantastisch. Die wollten es aber nicht mit Stallone machen.

Christian: Die haben sich jemanden wie James Caan oder so drin vorgestellt.

Christian: Jemand, der etabliert war. James Caan war ja damals zum Beispiel durch The Guardfather sehr groß.

Christian: Die wollten ihm das also abkaufen und einen richtigen Schauspieler sozusagen da draufsetzen.

Christian: Und Stallone hat sich halt geweigert und gesagt, na, das mache halt nur ich und sonst keiner.

Christian: Und sie sind mit dem Preis auch hochgegangen, aber er blieb stur.

Christian: Und so ziemlich in 999 aller Fälle, in denen diese Konstellation ist,

Christian: werden wir keinen Film haben, über den wir jetzt reden können.

Christian: Das hier ist der Tausendste, das ist der, weil die Zeit dafür reif war,

Christian: wo man gesagt hat, ja, Sylvester Stallone, das ist seine Geschichte,

Christian: das ist dieses Authentische, was er mitbringt, das ist der richtige Mann,

Christian: der diesen Rocky Balboa spielen kann.

Heinrich: Und es gab Oscars, es gab viele Millionen Einspielergebnisse,

Heinrich: Also das war so der Kino-Überraschungshit oder überhaupt der Hit des Jahres, kann man sagen.

Christian: Ja, ja, also der ist wirklich durch die Decke gegangen. Das war natürlich der

Christian: Film, mit dem keiner gerechnet hatte.

Christian: Die Produzenten haben tatsächlich noch geglaubt, ob sie den vielleicht ins Fernsehen bringen einfach.

Christian: Also weil so als Kinofilm, es gab zur gleichen Zeit Network,

Christian: also United Artists, die den produziert hatten, hatten Network,

Christian: diese Fernsehsatire, die ja dann auch sehr, sehr groß rausgekommen ist.

Christian: Da haben sie gesagt, naja, wer weiß, wer weiß, vielleicht ein Fernsehfilm.

Christian: Es ist dann doch in die Kinos gekommen und wurde natürlich zum absoluten Publikums-Hit,

Christian: weil es halt so eine uramerikanische Geschichte ist, der Underdog,

Christian: der etwas schafft. Obwohl ja...

Christian: Ganz wie beim Vorbild, aber fast er ja, das muss ich jetzt spoilern,

Christian: diesen Kampf ja nicht gewinnt.

Christian: Es ist nicht so, dass er K.O. geht, wie ihm tatsächlich Vorbild,

Christian: aber gewinnt er ihn leider auch nicht.

Heinrich: Im Jahr 1976 da habe ich noch an einer Pong-Klon-Konsole gespielt.

Heinrich: Die Älteren erinnern sich. Also da ging das so langsam erst richtig los mit den Heimvideospielen.

Heinrich: Interessanterweise gab es auch von einer Firma namens Coleco,

Heinrich: über die wir nachher noch reden werden, zu der Zeit in den USA auch so eine

Heinrich: Pong-Variation. Wir kennen das ja noch, meist als Sportarten getarnt.

Heinrich: Vier Pong-Varianten, die hießen dann Tennis oder Fußball oder Hockey oder Squash.

Heinrich: Boxen waren in der Regel noch nicht dabei. Aber in Japan gab es in den Spielhallen

Heinrich: so etwas wie das Debüt des Zweikampf-Genres.

Heinrich: Sega hatte da einen Automaten namens Heavyweight Champ.

Heinrich: Der gilt leider als Lost Game. Da ist also wohl nichts überliefert oder auch

Heinrich: irgendwie mal ausgelesen worden für die Emulationsszene.

Heinrich: Ich habe zumindest dann nur Bildmaterial, Flyer gesehen und das ist wohl sowas wie ein Screenshot.

Heinrich: Natürlich 76 sind noch keine Grafikwunder, aber so zwei als Kämpfer,

Heinrich: erkennbare Sprites und der Automat hatte so Boxhandschuh-ähnliche Joystick-Controller.

Heinrich: Habe ich leider selbst nicht gespielt. Wie gesagt, meine Eltern,

Heinrich: die wollten nach Südtirol, nicht nach Japan. Da wäre ich gerne in die Spielhalle gegangen.

Heinrich: Aber um nochmal dieses Jahr so ein bisschen auszuleuchten.

Heinrich: Wir sind kurz davor, dass der Videospiel-Boom richtig beginnt.

Heinrich: In 1977 hat dann Atari zunächst in Nordamerika das Atari 2600 veröffentlicht.

Heinrich: Das sollte dann auch nach Deutschland kommen als das Atari VCS.

Heinrich: Und zu Segas Heavyweight Champ, falls jetzt jemand sagt, von wegen Lost Game,

Heinrich: ich habe das neulich in meiner Sammlung gefunden, das ist ja ein Master System

Heinrich: Modul, das ist nicht dasselbe Spiel.

Heinrich: Also Sega hatte in den 80ern wiederholt diesen Titel reaktiviert für andere Box- oder Kampfspiele,

Heinrich: aber eine Version des Originals, wäre auch mal vielleicht ein Fall für ein richtiges

Heinrich: Remake, wer weiß, ist wohl nicht überliefert.

Heinrich: Ja, also noch kein offizielles Rocky-Spiel natürlich, 76, aber wir merken,

Heinrich: Gaming steht in den Startlöchern.

Heinrich: Es geht jetzt bald richtig los und lang wird es nicht mehr dauern.

Heinrich: Und deswegen gehen wir zum nächsten Jahr und zum nächsten Rocky-Film.

Christian: Bevor wir uns so richtig ins Gaming stürzen können, muss ja Rocky erst einmal sich wieder beweisen.

Christian: Genauso wie Stallone sich wieder beweisen musste. Er ist natürlich mit Rocky

Christian: zum großen Star geworden und hatte dann gleich Möglichkeit, zwei weitere Projekte

Christian: umzusetzen. Paradise Alley, Vorhof zum Paradies, heißt das bei uns.

Christian: Und Fist, also F-I-S-T mit Punkten dazwischen, so eine Gewerkschaftsgeschichte war das.

Christian: Er hat für beide das Drehbuch geschrieben und den letzten Film hatte er dann

Christian: sogar inszeniert und beides waren leider ganz, ganz große Flops.

Christian: Das heißt, er stand irgendwie in dieser Situation, dass es hieß,

Christian: naja, der hat halt jetzt diesen einen Zufallstreffer gelandet,

Christian: aber ob der sich jetzt dauerhaft etablieren kann, wer weiß.

Christian: Was macht man da also? Man macht Rocky II. Man sieht das hier schon,

Christian: das schöne Plakat, ja, in den 70ern hat man noch diese sehr schön minimalistischen Plakate gemacht.

Christian: Mehr braucht man nicht, um Rocky zu verkaufen. Man sagt einfach, es ist der zweite Rocky.

Christian: Und wo Apollo Creed am Ende vom ersten Film dann noch gesagt hat,

Christian: es wird kein Rematch geben, wir werden uns quasi nicht nochmal begegnen.

Christian: In den ersten fünf Minuten von Rocky 2 hat er seine Meinung geändert,

Christian: es wird ein Rematch geben. Und das heißt, wir gucken uns im Prinzip dasselbe nochmal an.

Christian: Am Anfang sehen wir quasi nochmal so das Recap vom Ende vom ersten Film.

Christian: Und dann lernen wir so ein bisschen, was halt mit Rockys Leben passiert.

Christian: Also dadurch, dass er jetzt plötzlich bekannt ist, soll er Werbedeals kriegen.

Christian: Aber leider ist er sehr ungeschickt darin, diese Werbung zu drehen.

Christian: Man merkt dann, er kann sich den Text nicht richtig merken und er ist nervös vor der Kamera.

Heinrich: So wie ich.

Christian: Und wir haben schon im ersten Teil gehört, singen und tanzen kann er nicht.

Christian: Das sagt er an einer Stelle, deswegen boxt er.

Christian: Und was macht er also im zweiten Teil, obwohl man ihm sagt, dass sein Auge schon so beschädigt ist.

Christian: Also ein unguter Treffer könnte dafür sorgen, dass er erblindet.

Christian: Er trainiert sich also um auf eine andere Kampfmethode, um das Auge besser zu

Christian: schützen. Tritt also gegen Apollo nochmal an.

Christian: Dazwischen heiratet er noch seine Freundin.

Heinrich: Zwischendurch.

Christian: Adrian, ja, auch da wieder. Wir sind in einem Film, der eigentlich sehr,

Christian: sehr viel Drama bietet. Adrian wird dann nochmal krank.

Christian: Und dann am Ende wird halt wieder geboxt.

Christian: Der Unterschied ist jetzt der, dass John G.

Christian: Avilson, der den ersten Film inszeniert hat und damit natürlich auch einen sehr

Christian: großen Karriereschub gekriegt hat.

Christian: Avilson ist dann später derjenige, der The Karate Kid inszeniert.

Christian: Und Karate Kid ist ja im Endeffekt dieselbe Geschichte.

Christian: Avilson hat dann leider keine Zeit, dass er den zweiten inszeniert.

Christian: Und das trifft sich gut, weil Stallone will ja eh selber Regie führen,

Christian: hat er ja mit Fist schon gemacht.

Christian: Und da halt dieses Gewicht hat in der Filmszene zumindest an Rocky angehängt,

Christian: kann er also sich selber auch als Regisseur von Rocky 2 etablieren.

Christian: Und das merkt man dann vor allen Dingen daran, wie der Endkampf dann schon ein bisschen...

Christian: Ja, flashiger inszeniert ist, da ist ein bisschen mehr dran,

Christian: da ist auch natürlich mehr Budget dann dran und alles schaut ein bisschen schicker aus.

Christian: Also da merkt man dann so eine gewisse Vorstufe, ansonsten hält er sich sehr

Christian: an das, was Erwilson eigentlich im ersten Film gemacht hat.

Heinrich: Das wäre auch so meine Kurzkritik. So gerne ich Rocky I gesehen habe,

Heinrich: hatte ich bei Rocky II das Gefühl, das ist derselbe Film wirklich nochmal.

Heinrich: Vielleicht ein bisschen sehr auf Nummer sicher.

Heinrich: Also man kann sich auch angucken, weil man die Charaktere auch ja schon inzwischen

Heinrich: ins Herz geschlossen hat.

Heinrich: Aber ich weiß nicht, ich fand ihn von daher ein bisschen enttäuschend,

Heinrich: fast wie eine Wiederholung.

Christian: Es ist so, Rocky kämpft ja sozusagen intern damit, dass er nicht mehr boxen

Christian: soll, weil es wird ihm ja gesagt, er könnte erblinden.

Christian: Und deswegen versucht er sich an diesen anderen Sachen wie Werbung und so weiter.

Christian: Und das ist natürlich ein total nachvollziehbarer Konflikt. Auch die Tatsache,

Christian: dass er sagt, na ja, vielleicht kann er ja noch was anderes machen in seinem

Christian: Leben, als immer nur zu kämpfen und so. Ist alles total nachvollziehbar.

Christian: Aber man geht doch nicht ins Kino in einen Rocky-Film, um Rocky nicht kämpfen zu sehen.

Christian: Was ist da los? Man ist unglaublich dankbar, wenn dann der Film an der Stelle

Christian: ankommt, wo er sich endlich entscheidet, dass er jetzt doch kämpfen will.

Christian: Und deswegen ist der Zweite, das ist schon alles auch immer noch ganz sensibel

Christian: beobachtet von den Figuren her.

Christian: Und trotzdem ist es der, finde ich, der sich so ein bisschen zieht von den Filmen,

Christian: wo man halt immer so ein bisschen darauf wartet, dass die Figuren endlich an

Christian: dem Punkt sind, wo man eigentlich selber schon ist, wenn man weiß,

Christian: dass jetzt eigentlich irgendwann dieser Showdown kommen wird.

Heinrich: Wir haben geduldig gewartet in Deutschland, dass dieses Videospielsystem aus

Heinrich: den USA nach Deutschland kommt.

Heinrich: Das Atari VCS, das war das Jahr, in dem das VCS offiziell bei uns angekommen ist.

Heinrich: Boxtechnisch muss ich jetzt hier ein bisschen schummeln.

Heinrich: 1980 flogen die Fäuste eigentlich erst so richtig erstmals auf dem VCS.

Heinrich: Das Spiel hieß einfach Boxing. Ich habe mal den Namen des Publishers vorneweg geschrieben.

Heinrich: Das war Activision, auch eine neue, abenteuerlustige Firma, wo sich ein paar

Heinrich: gefrustete Ex-Atari-Spiele-Programmierer zusammengetan hatten.

Heinrich: Und Activision gibt es ja in einer leicht veränderten Form auch heute noch,

Heinrich: aber das waren so die Anfänge. Das Activision Boxing, das ist ganz knuffig.

Heinrich: Man sieht anhand des Screenshots, die grafischen Limitationen der Hardware erforderten

Heinrich: eine gewisse Kreativität bei der Darstellung.

Heinrich: Wir sehen also die beiden Boxer aus der Vogelperspektive. Die Steuerung natürlich

Heinrich: mit dem Einknopf Feuerstick, wollte ich gerade sagen. Feuer war aber noch schlimmer.

Heinrich: Mit dem Einknopf Joystick. Auch eine relativ simple Sache.

Heinrich: Also man ist es flott, man nähert sich an, versucht einen Treffer zu landen

Heinrich: und tänzelt ein bisschen rum.

Heinrich: Es gibt auch fast wie in einem Arcade-Videospiel so eine Punktewertung.

Heinrich: Ist nicht wahnsinnig realistisch, aber als Boxen zu erkennen,

Heinrich: aber ich würde es mal als eine seichte Zweispieler-Gaudi bezeichnen.

Heinrich: Darunter sehen wir das 1981 veröffentlichte Boxing für die Metal-Intellivision-Konsole.

Heinrich: Das war dann der große Herausforderer des Atari VCS und durchaus auch erkennbar

Heinrich: die grafischen Unterschiede.

Heinrich: Denn hier sehen wir zwei Kämpfer bei Seitenansicht, etwas pixellig,

Heinrich: aber vielleicht auch als Menschen zu erkennen.

Heinrich: Wie so viele Intellivision-Sportspiele war man da auf einen zweiten Spieler angewiesen.

Heinrich: Also Computergegner gab es da eher nicht. Also auch damals das tolle Soccer,

Heinrich: das Fußballspiel oder das Eishockey.

Heinrich: Das habe ich sehr intensiv mit meinem Bruder immer gerne gespielt,

Heinrich: aber Computergegner leider nicht.

Heinrich: Dafür gab es schon ein, zwei interessante Ansätze, wie es gibt verschiedene

Heinrich: Kämpfertypen. Also ich würde es jetzt nicht als Rollenspiel bezeichnen,

Heinrich: aber die Farben deuten auf gewisse Stärken und Schwächen hin.

Heinrich: Also so konnte man da auch ein bisschen rumtaktieren.

Heinrich: Aber ja, das waren so, sag ich mal, die Beginne der Box-Videospiele.

Christian: Ja, also Activision-Boxing, wenn du da statt den Spielfiguren irgendwie Billardkugeln

Christian: hinlegen würdest, glaube ich, würde das ja leicht zu adaptieren sein, oder?

Heinrich: So ungefähr. Naja, so an der Physik würde man noch ein bisschen arbeiten wollen

Heinrich: bei der Billard-Simulation.

Heinrich: Aber jetzt nähern wir uns dem Jahr, in dem alles passiert ist.

Heinrich: Das Jahr, in dem neue Next-Gen-Konsolen mich und viele andere bezauberten.

Heinrich: Und das Jahr, in dem auch Rocky, die Filmserie, eine interessante Wendung begann.

Christian: Ja, und da steigen wir doch mal ein. Denn das, was sich da in der Spielegeschichte

Christian: so plötzlich getan hat, das sieht man sogar gleich am Anfang von Rocky III, der 1982 herauskam.

Heinrich: Diese wunderbare Szene sehen wir gleich zu Beginn von Rocky III.

Heinrich: Wann ist der Film gedreht worden? 82 kam er raus, das könnte eher 81 gewesen sein.

Heinrich: Da sehen wir Pauly, den nichtsnutzigen Schwager von Rocky Balboa,

Heinrich: der oft trunken und von Neid zerfressen dadurch eine authentische Spielhalle dieser Zeit torkelt.

Heinrich: Hat irgendjemand bestimmte Automaten erkannt, die er vielleicht zu Hause noch stehen hat?

Heinrich: Okay, sehr gut. Oh, okay, hervorragend. Sehr authentisch nur der Rocky-Flipper.

Heinrich: Aber irgendeinen Rocky-Flipper gab es bestimmt mal.

Heinrich: Der eine Rocky-Flipper, der wurde ja mutwillig zerstört.

Christian: Ja, also Aufsätze zum Thema Meta-Humor in den Filmen von Sylvester Stallone

Christian: können dann nachher unauffällig vordernder Galerobe abgegeben werden.

Christian: Mehr Meta wird es aber nicht. Auch Rocky III ist eigentlich wieder so,

Christian: wo Stallone gerade ist und was er so macht.

Christian: Aber die Zeit hat sich halt sehr gewandelt. Rocky ist ja mittlerweile ein Superstar.

Christian: Rocky hat mittlerweile auch keine Probleme mehr, damit Werbung zu drehen.

Christian: Wir sehen gleich in der Anfangsmontage, er macht Werbung für American Express,

Christian: ist sehr geschniegelt und gebügelt. Wir sehen, wie er in der Muppet-Show auftritt.

Christian: Auch Sylvester Stallone ist in der Muppet-Show aufgetreten. Du hast das gesehen, nicht wahr?

Heinrich: Sorgfältig recherchiert ist von den Gags hier nicht die beste Muppet-Show-Folge.

Heinrich: Aber Sylvester Stallone ist sehr putzig. Die laufen auch hierzulande auf Disney+, oder?

Heinrich: Das wäre so meine Empfehlung. Guck da mal unauffällig nach. Sylvester Stallone,

Heinrich: noch sehr jung natürlich, in der Muppet Show, 79 dürfte das gewesen sein.

Christian: Ja, Rocky ist ja mittlerweile Champion und leider ist er so ein bisschen träge

Christian: dadurch geworden. Er hat so den Hunger verloren.

Christian: Das Auge des Tigers, wie es heißt, das hat er nicht mehr. Und deswegen kommt

Christian: da ein aufmümpfiger junger Mann von der Straße. Der wird gespielt von Mr. T.

Christian: Und Mr. T, den kennen wir dann später ja aus dem A-Team, der war zu der Zeit

Christian: auch gar nicht als Schauspieler bekannt.

Christian: Der war vor allen Dingen bekannt als Bodyguard, unter anderem für Mohammed Ali.

Christian: Aber auch für Hollywood-Leute wie Steve McQueen oder für Michael Jackson und so weiter.

Christian: Sylvester Stallone hat den im Fernsehen gesehen und gesagt, ja,

Christian: der ist gut, den will ich als Gegner haben.

Christian: Dieser junge Mann von der Straße kommt also und fordert den Weltmeister heraus.

Christian: Und gleich zu Beginn kriegt der Weltmeister auch einer auf die Mütze.

Christian: Stallone wird also quasi wieder zum Underdog und muss also neu trainieren,

Christian: um sich dann gegen diesen neuen, hungrigen Kämpfer zu behaupten.

Christian: Und er holt sich dafür die Hilfe von Apollo Creed, dem Mann,

Christian: den er in den ersten zwei Filmen bekämpft hat. Und der bietet dann an,

Christian: dass er ihn neu trainiert und somit entspinnt dann eine Freundschaft zwischen den beiden.

Christian: Das Interessante an Rocky III ist, wie gesagt, das Erscheinungsjahr.

Christian: Denn, wo ich gesagt habe, der erste Film ist noch völliges New-Hollywood-Kino

Christian: oder zeigt sehr die Spuren von New-Hollywood.

Christian: Es sind ein paar Jahre jetzt vergangen, 1982, und da sind wir in einer völlig

Christian: anderen Zeit von Hollywood.

Christian: 1982 gilt ja manchmal so als dieses eine legendäre, mythische Jahr,

Christian: in dem quasi alles rausgekommen, was großartig war.

Christian: Also Tron und Blade Runner und Star Trek II und Poltergeist und E.T.

Christian: Und The Thing und ich weiß nicht, was noch alles.

Christian: Dieses New Hollywood Kino ist vorbei 1982. Man merkt an diesen Filmen,

Christian: die ich gelistet habe, es sind Filme, die Spektakel bieten.

Christian: Es sind Filme, die sehr griffige Geschichten erzählen.

Christian: Filme, die sehr flashig inszeniert sind.

Christian: In der Zwischenzeit hat Star Wars an der Kinokasse abgeräumt.

Christian: Auch der zweite Teil schon. Indiana Jones hat abgeräumt. Superman hat abgeräumt.

Christian: Das heißt, Filme sehen mittlerweile auch anders aus. Und so sieht Rocky III

Christian: dann auch anders aus. Rocky III ist der Beginn der MTV-Ära eigentlich.

Christian: 1982 sind wir da eigentlich immer noch an den Anfängen. Und somit sind wir dann

Christian: auch in der Inszenierung, die richtig schick aussieht.

Christian: Alles bewegt sich und glitzert und glänzt. Und es gibt mehr Action.

Christian: Es gibt weniger Charakterdrama.

Christian: Alles ist runtergefahren. Und der Bösewicht, also der Gegenspieler,

Christian: der in den ersten Filmen ja noch eine sehr komplexe Figur war.

Christian: Apollo Creed ist zwar der Antagonist, aber halt trotzdem auch jemand,

Christian: der zum Beispiel an dieses amerikanische Narrativ glaubt.

Christian: Und halt auch trotzdem so irgendwo zwischen Stolz und einem gewissen Respekt

Christian: sich bewegt für diesen Herausforderer.

Christian: Das ist alles runtergebrochen. Hier Mr.

Christian: T ist einfach nur jemand, der Rocky eigentlich die ganze Zeit sprach anredet.

Heinrich: Ein unflätiger Frechdachs, der einem nur auf die Nerven geht,

Heinrich: der Rockys liebe Gattin beleidigt und irgendwann sogar den nicht mehr ganz jungen

Heinrich: Trainer Micky, Respekt vor dem Alter, sehr wichtig, so auch mal wegschubst.

Heinrich: Und dann hat der es ja eh mit dem Herzen.

Heinrich: Und dann wünscht man sich, dass Rocky den jetzt mal richtig verhaut.

Christian: Ja, zum Glück macht er es. Auch das können wir spoilern. Mr.

Christian: T. wird in den Fortsetzungen nicht auftauchen.

Christian: Er kriegt seine Rechnung dafür. Rocky findet natürlich das Auge des Tigers wieder,

Christian: was ihm sein Trainer noch gesagt hat, was er nicht mehr hat.

Christian: Und das Auge des Tigers ist ja dann auch irgendwie was, was über den Film hinaus

Christian: noch zum Hit geworden ist, nicht wahr?

Heinrich: Ja, weil Eye of the Tiger von Survivor war natürlich ein Riesenhit,

Heinrich: passte auch perfekt in den Film, zieht einen auch sofort rein diese Anfangsmotage,

Heinrich: wo man halt sieht, wie Rocky jetzt das gute Leben lebt und was für ein Star er geworden ist.

Heinrich: Das wird ja dann immer kombiniert, nicht so mit Klabberlängen,

Heinrich: wie der also so auf den Straßen und Training und das harte Leben, dieser Kontrast.

Heinrich: Und dazu läuft eben dieses Lied. Es hat einen tollen Beat.

Heinrich: Die meisten kennen es hoffentlich, wenn nicht nachholen. Survivor hatten auch

Heinrich: vor und nachher schon sehr nette Rockpop-Sachen gemacht. Allgemein eine Band,

Heinrich: die ich gerne rauskrame, so bei den Schellack-Souvenirs oder auch bei modernen Musikdatenträgern.

Heinrich: Allerdings war es ja nicht der erste Hit, denn bereits Rocky 1,

Heinrich: um das nochmal kurz aufzugreifen,

Heinrich: hatte sogar, ich glaube ein Nummer 1 Single war das in den USA,

Heinrich: Gonna Fly Now von Bill Conti, was aber eher so wie Filmmusik immer noch klang, traditionell.

Heinrich: Aber Eye of the Tiger, das war einfach Pop und dazu gab es quasi ein Musikvideo, wenn man so will.

Heinrich: Das war dann eine Erfolgsformel, an der sich auch spätere Rocky Filme noch orientieren

Heinrich: würden, aber soweit sind wir noch nicht.

Christian: Ja, in der Zeit hat man Filme natürlich sehr gerne über den Soundtrack verkauft.

Christian: Also wenn wir gestern über Orte des Grauens geredet haben und über Orte,

Christian: die unfreiwillig grauenerregend sind, der AOA der 80er, finde ich,

Christian: wenn du von der Survivor-Diskografie liest.

Heinrich: Vorsicht, ja, ja.

Christian: Also Eye of the Tiger lasse ich mir gefallen, aber eine ganze Platte,

Christian: also da drehte ich lieber gegen Klapper Lang in den Ring.

Heinrich: Vital Signs von Survivor, das war ja 84-Album. Ist ein bisschen poppig,

Heinrich: also vielleicht nicht für dich geeignet.

Heinrich: Okay, wechseln wir das Thema. Rocky, ja.

Christian: Rocky. Es gab ja doch nicht nur das Merchandising mit dem Soundtrack,

Christian: es gab doch auch jetzt noch was anderes.

Heinrich: Es gab noch was anderes. Das erste offizielle Rocky-Videospiel.

Heinrich: Hier darf ich minimal ausholen mit meiner rechten... Nein. Es gab eine neue Superkonsole.

Heinrich: Ich weiß noch, wie man begierig in damaligen Fachmagazinen da gab es schon die

Heinrich: Telematch oder ausländische Fachpresse, wo man so mit zwei, fünf Markstücken,

Heinrich: am Hauptbahnhof, die sich erstanden hat, zu die Electronic Gaming Monthly, gab es aus den USA.

Heinrich: Jedenfalls, es kam die neue Konsole auch nach Deutschland, das ColecoVision.

Heinrich: Und wenn man die Jüngeren, wenn die sich freuen, wenn die nächste Playstation-

Heinrich: oder Switch-Generation kommt, der Hype um das ColecoVision war vergleichbar.

Heinrich: Denn hier gab es wirklich einen grafischen Quantensprung. Da sind wir auch schon

Heinrich: ein bisschen auf dem Screenshot. Man kann nicht nur erkennen,

Heinrich: dass das vielleicht Menschen sein sollen.

Heinrich: Die beiden Kämpfer sind auch erkennbar, also nicht nur wegen der Hautfarbe,

Heinrich: aber das eine ist Rocky, das andere ist Klaverleng.

Heinrich: Und Rocky Super Action Boxing, das 1983 rauskam, war auch das Jahr,

Heinrich: wo das ColecoVision in Deutschland erschien, hatte noch eine andere Besonderheit.

Heinrich: Vielleicht noch ganz wenige technische Daten.

Heinrich: Die Auflösung 256 x 1,92 Pixel.

Heinrich: Ein wahrer Traum. Die Konsole hatte den Z80-Prozessor.

Heinrich: Das war damals relativ Hightech im Vergleich zu den Altkonsolen von Atari und Mattel.

Heinrich: Hör mal auf mit dem alten Kram. Z80 eine beliebte CPU, auch bei den Computern,

Heinrich: auch Mitte der 80er Jahre,

Heinrich: Sinclair Spectrum, Schneider CPC und dann auch das Sega Master System,

Heinrich: das ein paar Jahre später aus Japan anrollen sollte, hatte auch noch eine Z80 CPU.

Heinrich: Rocky, das Spiel, konnte man aber nicht so einfach mit dem ColecoVision spielen.

Heinrich: Und deswegen habe ich es auch nie gespielt. Und das sage ich jetzt mit großer Wehmut.

Heinrich: Und das ColecoVision war so meine letzte Kinderzimmerkonsole,

Heinrich: wenn man will, bevor ich dann verdorben worden bin bei Markt und Technik in

Heinrich: der Redaktion Happy Computer.

Heinrich: Und als ich da meinen ersten C64 sah mit Summer Games und International Soccer,

Heinrich: da war es so mich geschehen. Aber 1983 war das Coleco so noch das Nonplusultra.

Heinrich: Ich hatte natürlich Donkey Kong, das wurde in der Konsole verkauft.

Heinrich: Das war die absolute Killer-App, das war der neue heiße Automat von Nintendo.

Heinrich: Waren zwar nicht alle Level drin, aber die grafische Qualität war im Vergleich

Heinrich: zum Automaten erstaunlich hoch.

Heinrich: Und das andere Modul, das man haben musste, es wird keine lange Liste,

Heinrich: keine Sorge, war Saxon, das war Segas isometrischer Shooter und noch viele mehr,

Heinrich: für die die Zeit nicht reicht.

Heinrich: Aber was ich damit eigentlich sagen wollte ist, es ist jetzt zum einen sehr

Heinrich: schön für mich, nach all den Jahren, weil wer weiß, wo mein altes ColecoVision

Heinrich: geblieben ist, wieder mal das Gerät zu sehen und zu erleben.

Heinrich: Christian hat ja auch keine Mühen und Kosten gescheut, nur mir zuliebe die original

Heinrich: authentische Hardware auf die Bühne zu bekommen mit zwei...

Heinrich: Zwei funktionierenden Super-Action-Controllern. Wollen wir, was sollen wir zuerst

Heinrich: machen? Die Controller vielleicht ein bisschen erklären.

Christian: Bevor wir zum Spiel kommen? Wir zeigen jetzt mal, wie man das bedient hätte,

Christian: bevor wir es dann tatsächlich bedienen, oder?

Heinrich: Ja, okay. Wollen wir erst den konventionellen Controller mal hochhalten?

Heinrich: Hier, ich darf ja meinen Model, mein reizender Assistent Christian,

Heinrich: der, jetzt muss man doch so Preisschilder noch und die Telefonnummer einblenden.

Heinrich: Also, ja, man kann damit auch telefonieren. Nein, also die

Heinrich: Ergonomie beim Standard-Koleko-Vision-Controller war nicht ganz optimal.

Heinrich: Also natürlich sehr beeindruckend, diese damals sehr moderne,

Heinrich: neumodischen Tastatur-Telefone.

Heinrich: Daran hat man sich vielleicht ein bisschen orientiert. Intellivision ging ja

Heinrich: auch schon in die Richtung.

Heinrich: Du hast also diese ganzen Tasten, aber für Action-Spiele, Positionierung,

Heinrich: Druckgefühl, naja, drüber ist der Joystick.

Heinrich: Und dann ist die Idee halt die, dass man so kneift seitlich in die beiden seitlichen

Heinrich: Feuerknöpfe, die es nämlich tatsächlich gibt.

Christian: Du bist voll wie so eine Stewardess hier.

Heinrich: Ja, genau, die Sicherheitsvorkehrungen. Und das hat man nicht gerne längere Zeit gemacht.

Heinrich: Also dass es überhaupt zwei von diesen Tasten gab, war schon mal ganz erstaunlich.

Heinrich: Aber ich bilde mir ein, jetzt rein aus der Erinnerung, das ist gefährlich bei

Heinrich: mir, Bei gewissen Spielen, die eh nur einen Feuerknopf abgefragt hatten,

Heinrich: habe ich dann wirklich lieber meinen Atari VCS Joystick eingestöpselt.

Heinrich: Der war irgendwie angenehmer der Handhaber. Das war auch das neunpolige Dingens.

Heinrich: Genau, kennen wir auch vom C64.

Heinrich: Ja, netter Controller, aber ich weiß nicht, wie intensiv sie da die Ergonomie studiert hatten.

Heinrich: Und für ein Boxspiel wie Rocky, vielleicht hat man sich Sorgen gemacht,

Heinrich: was da an Klagen kommt, wenn die Leute sich dann irgendwelche Sehnen zerren.

Heinrich: Rocky wurde eben speziell für den Super, also nicht nur den Action-Controller,

Heinrich: den Super-Action-Controller designt.

Heinrich: Und das ist also ein beeindruckendes Drumm.

Heinrich: Und mit Letzter, relativ leicht, also nicht, dass er denkt, der Christian hat hier super Kräfte.

Christian: Du musstest es ja auch nicht von Salzburg her schnitten.

Heinrich: Und da, wo die Faust meines schwächlichen Herausforderers gerade ruht,

Heinrich: da sind wirklich vier separate Feuerknöpfe.

Heinrich: Christian, können Sie das mal so ein bisschen drehen und Ihre Griffel da rausnehmen,

Heinrich: damit das Publikum besser sehen kann? Also schön verschiedenfarbig.

Heinrich: Jede Taste löst natürlich im Spiel eine andere Aktion aus.

Heinrich: Darüber hinaus, jetzt drehen wir das ein bisschen, gibt euch oben noch einen

Heinrich: knubbeligen Joystick und noch ein 10er-Feld und noch ein geheimnisvolles Rädchen,

Heinrich: das in Rocky nicht wirklich unterstützt wird.

Heinrich: Dann hat er vielleicht noch andere Pläne, aber es gab insgesamt nur wenige Spiele,

Heinrich: die den Super-Action-Controller unterstützten.

Heinrich: Es gab noch zwei Sporttitel.

Christian: Frontline.

Heinrich: Frontline, das hast du jetzt auch noch.

Christian: Ja, genau, das hatte ich mir jetzt auf der Retro-Börse in Rosenheim gerade mitgenommen.

Christian: Ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu spielen, aber bin mir sicher, es wird großartig sein.

Christian: Also Heinrich hat es empfohlen, wenn es nicht großartig ist.

Heinrich: Nein, nein, ich habe es nicht empfohlen. Ich habe nur gesagt,

Heinrich: guck mal, das unterstützt einen komischen neuen Controller.

Christian: Ich erinnere mich, wo wir gesoomt haben, da hast du sogar auf Ebay geschaut nach Frontline.

Heinrich: Da gab es einen kanadischen Verkäufer und da wusste ich jetzt nicht,

Heinrich: ob ich da hilfreich sein kann. Okay, zurück zum Programm.

Heinrich: Dass es nicht mehr Spiele gab, lag vielleicht auch daran, dass zur Veröffentlichung

Heinrich: des ersten Rocky-Videogames der Konsolenmarkt eigentlich schon so in seinem

Heinrich: Lebensherbst war, zumindest was diese Generation angeht.

Heinrich: Und man kennt ja vielleicht die Legende vom Crash, der Videogame-Crash von 83,

Heinrich: 84, da ging die Meinung auseinander.

Heinrich: Aber ich glaube, es ging schon so ein bisschen im Herbst 83 los.

Heinrich: Zu viele Module von oft fragwürdiger Qualität überschwemmten den Markt.

Heinrich: Es war alles nicht mal so neu und so aufregend.

Heinrich: Und zu meinem großen Bedauern wurde auch das ColecoVision in diesen Strudel

Heinrich: gerissen. Man hatte halt das Gefühl, das war es mit den Konsolen,

Heinrich: denn es ging ja mit den Heimcomputern los.

Heinrich: Der VC20 war natürlich draußen, der Commodore 64 war da oder war im Kommen,

Heinrich: kurz davor, diesen Markt total zu dominieren.

Heinrich: Und man hat sich natürlich gefragt, wozu so ein Spielsystem,

Heinrich: wenn man auch an einem Computer spielen kann.

Heinrich: Und es gab dann spätestens 1984

Heinrich: die Überzeugung, das war es mit den Videospielen, die kommen nie wieder.

Heinrich: Und naja, gut, Nintendo hatte dann noch andere Ideen, was da in Japan passierte.

Heinrich: Das hat man nicht erst so genau mitverfolgt.

Heinrich: Aber ja, war so ein bisschen das Ende einer Ära,

Heinrich: Aber Rocky ist rausgekommen. Wollen wir jetzt vielleicht doch hier das Spiel so langsam?

Christian: Füllen wir das mal vor, ja. Ich darf vielleicht vorher noch erläutern,

Christian: dass es nicht ganz einfach war, diese ColecoVision hier auf diese Leinwand zu bringen.

Christian: 1080p, bitteschön. Das Ding hat einen Antennenausgang und das Antennenkabel ist fest drin.

Christian: Da kann man also gar nichts rausschrauben. Das ist dann dieser eine Polstecker,

Christian: den man halt kennt von den alten Antennenanlagen.

Christian: Das kann man nicht so einfach auf HDMI umwandeln.

Christian: Was hier jetzt also passiert und was ich von Salzburg mitgenommen habe,

Christian: ist also nicht nur das Gerät, sondern der Antennenausgang geht in den Antenneneingang,

Christian: von einem Videorekorder von einem alten.

Christian: Da wird das durchgeschliffen und per SCART geht das wieder raus.

Christian: Von SCART gibt es einen Adapter dann auf HDMI. Daher haben wir das Bild.

Heinrich: Hoffentlich.

Christian: Der Ton, den wir dann auch gleich hören werden, der kommt allerdings nicht über diesen Adapter,

Christian: sondern hier SCART geht nämlich nicht direkt SCART, sondern das ist ein Adapter

Christian: SCART auf diese drei Zinsstecker, weiß, rot, gelb und dann halt wieder zurück.

Christian: Und weiß und rot, also die beiden Audiokanäle, die sind hier jetzt stattdessen

Christian: mit eigenen Kabeln für den Ton verbunden, damit sie hier eigens nochmal auf

Christian: die Anlage transferiert werden können. Also den Aufwand hatte man damals nicht.

Heinrich: Die Kollegen von Stay Forever Technik werden gerade grün vor Neid. Noch mehr Kabel.

Christian: So, das heißt, wir treten jetzt mal an.

Christian: Wir werden jetzt Rocky spielen hier. Heinrich hat es noch nie gespielt.

Heinrich: Du hast mit deiner Schwester heimlich geprobt. Den größten Rocky-Fan,

Heinrich: ein Fan mindestens von Österreich.

Christian: Ja, ja. Also meine Schwester hatte immer die Wohnung tapeziert mit den ganzen

Christian: Stallone-Plakaten wegen Rocky.

Christian: Sie hatte dann auch andere Filme, die sie eigentlich nicht mochte,

Christian: aber es war halt Stallone am Cover.

Christian: Und da hing dann immer Rocky 1, 2, 3, 4. Und sobald halt irgendwas mit Rocky

Christian: passiert, müssen wir zusammen irgendwie was auch mit Rocky machen.

Christian: Also wenn ein neuer Film zum Beispiel kam, Rocky Balboa oder dann der neue Creed-Film

Christian: oder sowas, gehen wir dann zusammen ins Kino und wenn ich dann nun mal eine

Christian: Konsole zu Hause habe, wo dann Rocky Super Action Boxing draufsteht,

Christian: dann kann ich nicht sagen, du, Heinrich hat auch noch nicht gespielt,

Christian: sondern da setzen wir uns hin und dann müssen wir Rocky spielen.

Christian: Das heißt, ich habe jetzt einen leichten Startvorteil, aber dafür hast du ja

Christian: schon vor ungefähr 100 Jahren an dem Gerät gespielt.

Heinrich: Aber pass auf, zum Ausgleich, wir sollten es auch dem Publikum erklären,

Heinrich: welche Taste macht was, können wir ja vor dem eigentlichen Titel kam so ein

Heinrich: bisschen ein Tutorial machen.

Christian: Oder? Ja, während du erklärst, hau ich dir eins auf die Nuss.

Heinrich: So ungefähr. Hast du eigentlich die Anleitung gelesen?

Christian: Natürlich habe ich sie gelesen.

Heinrich: Okay.

Christian: Man kann also gegen den Computer spielen und das auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Eins bis vier.

Christian: Und man kann entweder Rocky spielen oder man kann Klabberlang spielen.

Christian: Und da ich ja der junge Herausforderer bin, bin ich natürlich Rocky.

Christian: Und der unverschämte Mann, der immer den anderen so schwach anredet, das bist dann du.

Heinrich: Ja, aber die Rollenverteilung reden wir nochmal.

Christian: Das caste ich jetzt mal so. Genau, und wir können aber eben auch zu zweit antreten.

Christian: Das machen wir hier mit der 9.

Christian: Das ist wie eine Telefonschleife. Drücken Sie die 9.

Heinrich: Vielleicht muss ich die 9 drücken.

Christian: Ich drücke jetzt die 9.

Heinrich: Oh, jetzt aufpassen.

Heinrich: Wie im Film.

Heinrich: Diese spektakuläre Intro-Sequenz,

Heinrich: Okay, das sage ich nachher noch was. Pass auf, es wird ernst.

Heinrich: Also, ich bin Klabberläng. Also mit dem Scholznik, logischerweise bewegt man sich.

Heinrich: Was Interessantes bei dem Spiel, ich habe die Anleitung gelesen,

Heinrich: die Positionierung, jetzt nur nicht hauen, ich erkläre noch,

Heinrich: Brillenträger schlägt man nicht.

Christian: Ja, ja.

Heinrich: Die Positionierung ist gar nicht

Heinrich: mal so unwichtig, weil da verändert sich teilweise, was die Tasten machen.

Heinrich: Aber jetzt hau nicht, ich rede mit dem Publikum.

Christian: Ja, ja, mach ruhig.

Heinrich: Im Normalfall, jetzt will ich wieder knutschen.

Christian: Guck auf.

Heinrich: Also im Normalfall ist oben gelb, wir hauen nach oben, also auf die Nase.

Heinrich: Jetzt wehre dich mal nicht, pass auf.

Christian: Ich wehre mich, natürlich.

Heinrich: Der zweite Feuerknopf ist so Körpertreffer, ganz wichtig, so in vielen Rocky-Kämpfen, unten rein.

Heinrich: Und die beiden anderen Tasten defensiv, also hier blocke ich gegen Kopftreffer mit großem Erfolg.

Heinrich: Und theoretisch ganz unten die blaue Taste wäre ducken, also Schläge gegen den Körper und...

Christian: Der steht ja schon wieder auf. Das kommt vom Reden.

Heinrich: Und dann nicht ablenken lassen vom Ringgerichter. Das ist eine Animation,

Heinrich: die ich ganz toll finde. Oh, und es steht...

Heinrich: Ich habe doch gesagt, nicht hauen. Die Runde zählt nicht. Okay.

Heinrich: Jetzt schlage ich mal zurück. Guck mal, guck mal hier. Hier,

Heinrich: du, der Steldin, der hängt ja schon zwischen den Seilen. Jetzt kommt ja meine Kombination.

Heinrich: Ja, siehst du, und dann ducken wir sich und dann gehen wir wieder auf To-Fühlung.

Heinrich: So, und dann gibt es noch interessante Anzeigen oben.

Heinrich: Links ist, glaube ich, die Benommenheit. Und Treffer, oh, oh,

Heinrich: oh, meine Benommenheit.

Heinrich: Ich muss jetzt eher meinen Kopf schützen. Falsche Taste.

Christian: Also meine Schwester hat besser gespielt als du, muss ich sagen.

Heinrich: Wenn du benommen bist, kann dein Boxer auch ein bisschen langsamer werden.

Heinrich: Die Reaktion erholt sich irgendwann ein bisschen.

Heinrich: Aber dann droht auch der K.O. Das ist also diese linke Anzeige.

Heinrich: Ich habe nicht mehr viel Blau bei mir.

Heinrich: Und daneben die Anzeige mit dem Rot und dem Grau. Das ist...

Heinrich: Aua. Ich leg mich mal kurz hin und mach ein Schläfchen.

Christian: Was man da rauschen hört, das ist übrigens das Publikum. Wenn man hier steht,

Christian: kann man das fast nicht unterscheiden, ob das das Schlechte ist.

Christian: Das ist nicht ganz von dir.

Heinrich: Ah, genau.

Christian: Okay.

Heinrich: Ja, aber ich hab aufgeholt, finde ich. So moralisch.

Christian: Moralisch, ja.

Heinrich: Nur noch 20 gewonnen, die Runde. Ja, und das ist dann die Ausdauer.

Heinrich: Das heißt, Treffer gegen den Körper, die zehren da durchaus.

Heinrich: Und so kommt sogar ein leichtes taktisches Element rein, dass man so guckt.

Heinrich: Oh, der Gegner, der ist jetzt da ein bisschen schwächer, da haue ich eher dahin.

Heinrich: Es ist also jetzt nicht so ein reines Raufhauen, muss man sagen.

Heinrich: Obwohl der Kollege Gänsel mit der Taktik sehr erfolgreich ist.

Heinrich: Ich versuche ihn jetzt so ein bisschen hier in Sicherheit zu wiegen und so ein

Heinrich: bisschen hier ihn zu locken.

Christian: Ja, du hast nur Glück, dass mein Super-Action-Controller gerade nicht so viel Super-Action bietet.

Heinrich: Was? Das ist meine Chance.

Christian: Nach rechts, du merkst, die Stolper ist ja ein bisschen nach rechts.

Heinrich: Leicht gebraucht.

Christian: Das liegt nicht an meinem zaghaften Auftreten.

Heinrich: Ja, ja, ja, ja, keine Ausreden. Jetzt kommt das Kammwerk hier.

Heinrich: Und das ist ja auch eine beliebte Taktik von Rocky in den Filmen,

Heinrich: dass er erstmal viele Runden lang sein Kinn hinhält zur Deckung,

Heinrich: bevor er dann irgendwann sich eines Besseren besinnt.

Heinrich: Aber gut, ohne Mickey, der einem was zubrüllt, ist es auch nicht so leicht.

Heinrich: Ja, und das ist natürlich Boxspiel technisch gesehen ein riesiger Sprung.

Heinrich: Die spielerischen Möglichkeiten, die man hat, Computergegner zu zweit.

Heinrich: Hier, komm Stadion, zeig's mir! Ha, ha.

Heinrich: Da wieder wollte ich hoher geworden.

Christian: Naja, gut.

Heinrich: Aber ich halte mich erstaunlich lange. Das ist doch jetzt ähnlich wie diese

Heinrich: Geschichte mit Muhammad Ali. Es geht jetzt nicht darum zu gewinnen.

Christian: Sondern lange durchzuhalten. Und dann wirst du trotzdem von der Geschichte vergessen.

Heinrich: Genau. Aber jetzt geht mal irgendwann

Heinrich: einer zu Boden, bevor die Leute hier abschalten oder mit Sachen werfen.

Heinrich: Pass auf. Oder mit Sprechchören anfangen. Damals in Moskau. Rocky, Rocky.

Christian: Okay, werde ich halt nicht dauern, dann ist es schneller vorbei.

Heinrich: Aber jetzt gegen den Kopf, jetzt pass auf, pass auf hier. Und du bist schon

Heinrich: in die Ecke gedrängt, finde ich.

Christian: Ja, weil ich nicht nach rechts kann.

Heinrich: Ja, ja, genau, da stehe ich dir ja im Wege. Hier ist der, oh Mist,

Heinrich: da war ich jetzt ein bisschen leicht.

Heinrich: Okay, ich wollte ja nur mal zeigen, wie so ein Kampf enden kann. Wir küssen den Boden.

Christian: Ich finde die Farbe deiner Hose auch sehr sexy.

Heinrich: Das muss ich auch kritisieren. Ich finde, Rockys Hose ist nicht authentisch,

Heinrich: weil im Film hat er andere Hosenfarben an. Aber, weil er in der ersten Runde

Heinrich: den Trillenträger schon geschlagen hat, Rocky Gänzel ist siegreich. Genau.

Heinrich: Jetzt muss ich ja sagen, ich bin ja schon in dem Alter, dass Rocky dann im sechsten

Heinrich: Film hatte, auf den wir noch zu sprechen kommen.

Christian: Also von daher, so die Alternbonuspunkte.

Heinrich: Die ich eigentlich kriegen sollte. Ich kann aber noch, während unser Techniker

Heinrich: Christian das fachmedisch umstöpselt,

Heinrich: Nochmal kurz auf das Intro zurückkommen. Es ist nicht wahnsinnig viel bekannt

Heinrich: über die Entwicklungsgeschichte von den Coleco First Party Spielen.

Heinrich: Wer hat was programmiert?

Heinrich: Ich habe noch ein ganz nettes Zitat gefunden in einem Fanmagazin vor einigen Jahren.

Heinrich: Das nennt sich Coleco Vision Experience.

Heinrich: Und die hatten eine ehemalige Managerin von Coleco im Interview.

Heinrich: Und da ging es um die Lizenzspiele. Das waren ja gar nicht so wenige.

Heinrich: Also einer der Vorzeigetitel für Colecovision war ja das Schlumpfspiel.

Christian: Das habe ich auch.

Heinrich: Genau, hast du auch. Und da gab es dann so Diskussionen wie,

Heinrich: dass die Gruppe, die halt den Künstler Peo repräsentiert hat,

Heinrich: die hat natürlich Guidelines.

Heinrich: Also Schlümpfe müssen ein ganz bestimmtes Blau haben. Genau diesen Blauton,

Heinrich: den musste man erst mal erklären, dass die Anzahl der Blautöne,

Heinrich: die diese Konsole darstellen kann, limitiert ist.

Heinrich: Also hätten sie gern dieses Blau oder jenes Blau und dann hat es aber dann immer noch gereicht.

Heinrich: Und im Fall von Rocky meinte die Chanel Checklace, sie hatten dieses Intro ganz

Heinrich: am Anfang, dass ja die Filminro-Sequenz nachempfunden ist.

Heinrich: Das hatten sie so zum Vorzeigen programmiert, um den Lizenzgeber davon zu überzeugen,

Heinrich: wie mächtig die Konsole ist und dass das ordentlich aussehen wird.

Heinrich: Das hat dem Lizenzgeber aber so gut gefallen, dass er darauf bestanden hat,

Heinrich: dass das im fertigen Spiel bleibt.

Heinrich: Und sie meinte dann sinngemäß, naja, vielleicht nicht so clever,

Heinrich: weil das hat noch einiges an dem knappen Speicherplatz des Moduls gefressen.

Heinrich: Und man hätte vielleicht spielerisch noch ein bisschen mehr machen können ohne die Introsequenz.

Heinrich: Damals, liebe Kinder, zählte ja jedes Byte.

Heinrich: Aber so, glaube ich, trennen wir uns schweren Herzens von diesem grandiosen Jahr 1983.

Christian: Und bewegen uns nach vorne, ja. Also als ich als Jugendlicher Leser die Powerplay

Christian: gelesen habe und sowas, habe ich mir immer vorgestellt, dass ich irgendwann

Christian: mal, sollte ich Heinrich mal treffen, Pitstop 2 gegen den Spiele.

Christian: Fast haben wir es jetzt erfüllt, oder? Also das steht noch aus.

Heinrich: Das haben wir noch nicht geschafft. Ja, genau, es ist ja fast dasselbe.

Christian: Aber hier habe ich dich jetzt schon einmal bezwungen und...

Heinrich: Ja, bei Pitstop 2 hast du ja keinen Vorbereitungsvorteil, da hast du eh keine Chance.

Christian: Du weißt nicht, wie lange ich das schon gespielt habe.

Heinrich: Ihr habt ja auch Linksverkehr in Österreich, habe ich gelesen. Nein, oder? Nein, okay.

Christian: Wir haben noch Pferdekutschen, bitte schön.

Heinrich: 1985 und jetzt sind wir richtig im MTV-Zeitalter.

Christian: Der Kampf des Jahrhunderts, so heißt der deutsche Untertitel.

Christian: Es gibt ein Interview mit Sylvester Stallone, als er gerade Rocky II präsentiert,

Christian: wo er dann schon über Rocky III redet, was er davor hat und ein paar Sachen,

Christian: die dann auch nicht verwirklicht wurden.

Christian: Also dass Rocky dann nach Rom fährt und so, ist alles nicht passiert.

Christian: Und er sagt in diesem Interview sehr vehement, es wird nie einen Rocky IV geben,

Christian: weil er ist zu dem Zeitpunkt sicherlich schon viel zu alt und das wird nichts

Christian: mehr. Ja, das hat sich erledigt.

Christian: 1985 Rocky IV knüpft natürlich genau da an, wo der Dritte aufgehört hat.

Christian: Leider, leider gibt es schon wieder einen neuen Herausforderer.

Christian: Und das ist Ivan Drago, den sehen wir hier. Es ist der Größere von den beiden.

Christian: Dolph Lundgren, also Lundgren, tritt dort an als russischer Boxer,

Christian: der so vom System aufgeputscht wurde, immer an harten Maschinen trainiert und

Christian: so, gegenüber Rocky, der natürlich ganz in der Natur macht.

Christian: Also man sieht ihn da so in den verschneiten Bergen und Hütten und so weiter.

Christian: Also so ähnlich sieht das ja aus, wenn man zu Heinrich fährt da irgendwie in den Norden von Kanada.

Heinrich: Im Norden, ja, ja, ja.

Christian: Ivan Drago ist eine Maschine. Der Mann ist völlig gnadenlos.

Christian: Er redet auch nicht viel. Meistens redet seine Frau für ihn, Brigitte Nielsen.

Christian: Die war damals mit Sylvester Stallone zusammen.

Christian: Und Ivan Drago kloppt dann auch leider Rockys besten Freund Apollo Creed nieder.

Christian: Und zwar so vehement, dass Apollo Creed in keiner Fortsetzung mehr mitspielen wird.

Christian: Und deswegen muss Rocky nach Russland reisen, um in einem Rematch dann zu zeigen,

Christian: dass Amerika ja eigentlich der Stärkere ist und Russland in dieser ganzen Kalten

Christian: Kriegsauseinandersetzung dann doch den Kürzeren ziehen wird.

Christian: 85 bewegen wir uns ja dann schon so ein bisschen auf dieses Ende vom Kalten

Christian: Krieg zu und Rocky IV kommt dann so mit einer, wollen wir es Friedensbotschaft

Christian: nennen. Es ist völlig absurd.

Heinrich: Also Rocky IV, viele Vorurteile. Und ich habe den mir angesehen.

Heinrich: Er ist faszinierend. Er ist auch recht kurz und kurzweilig.

Heinrich: Er besteht zur Hälfte aus Musikvideos. Da haben sie wirklich voll aufgedreht.

Heinrich: Ist auch der Film mit dem besten Soundtrack. Da sind noch einige coole Hits drauf.

Heinrich: Was Neues von Survivor. Naja, für Christian vielleicht nicht so.

Heinrich: Aber die erste große Montage in dem Film, dazu läuft No Easy Way Out,

Heinrich: immer noch sehr ohrwürmig, Robert Tapper.

Heinrich: Ich habe das ganze Vinylalbum irgendwo noch in der Kiste liegen.

Heinrich: John Cafferty und was nicht alles, Touch.

Heinrich: Die klingen so ein bisschen wie Journey, waren es aber nicht.

Heinrich: Also bester Soundtrack, aber nicht der beste Film, würde ich sagen.

Heinrich: Kurzweilig, aber gerade in der zweiten Hälfte, holtert und poltert.

Heinrich: Achso, ich bin nicht der Filmkritiker. Wie würden Sie das sehen, Herr Genzel?

Christian: Also das ist jetzt der Film, der eigentlich dieses Klischee auch voll erfüllt,

Christian: was du als Eindruck von Rocky gewonnen hast. Das ist also eine sehr platte Actionnummer.

Christian: Es ist ein Film, an dem man sehr viel Spaß haben kann. Der Film ist wahnsinnig

Christian: effektiv, der schaut stylisch aus. Es ist aber so das Las Vegas unter den Boxerfilmen.

Christian: Also da glänzt und glittert alles und das Ding hat so den Tiefgang von einer Pfütze.

Christian: Alles, was da irgendwie charakterlich passiert ist, wird halt reduziert und

Christian: der Bösewicht ist wie aus einem James-Bond-Film.

Christian: Also das sind keine realistischen Figuren mehr, das ist eigentlich so eine ikonische Auseinandersetzung.

Christian: Und das, was ich jetzt hier sehr wohlwollend als Friedensbotschaft bezeichnet

Christian: habe, besteht halt darin, Sylvester Stallone sagt ja dann den Russen, die ihn bejubeln.

Heinrich: Aus irgendwelchen Gründen. Weil die ganze Zeit steht er da und wird von Drago verhauen.

Christian: Ja.

Heinrich: Und auf einmal rufen alle Rocky, Rocky.

Christian: Ja, weil er es halt wieder schafft, dieser Kampfmaschine sich entgegenzustellen.

Christian: Und dann sagt er ja quasi, er redet dann so die völkerverbindenden Worte eben,

Christian: dass man ja zusammenfinden kann.

Christian: Das macht er, nachdem er Ivan Drago auf den Boden geschickt hat.

Christian: Nachdem also Amerika den Russen gezeigt hat, wer der Stärkere ist,

Christian: dann kann man natürlich sehr leicht sagen, dass das sehr friedlich ist.

Christian: Und ich muss sagen, gerade so im Jahr 2025, wo in Amerika sich so ein paar Sachen

Christian: verschieben, ist das sehr bizarr, sich den Film anzuschauen.

Heinrich: Ja, es ist.

Christian: Da tun dir die Russen manchmal leid, was eigentlich auch verkehrt ist für die heutige Zeit.

Christian: Aber wenn die dann sagen, ja, wir wären ja hier dauernd nur schwach angeredet

Christian: von euch amerikanischen Faschisten oder was immer die da sagen,

Christian: dann denken wir so, okay, okay. Wenige Azit-Spieler.

Christian: Ja, das ist schon ein Spektakel. Es ist aber auch ein sehr unterhaltsamer Film.

Christian: Kann man nicht verschweigen.

Heinrich: Ja, Rocky braucht ein bisschen, um sich von seinen Pixelwunden aus dem Jahr 83 zu erholen.

Heinrich: 1987 ist es dann soweit mit dem zweiten offiziellen Rocky-Videospiel.

Heinrich: Das erscheint für das Sega Master System, die 8-Bit-Konsole.

Heinrich: Wer hat für ihn aufgepasst mit dem Z80-Prozessor?

Heinrich: Genau, das ist grafisch ganz schick. Das ist natürlich wieder ein Fortschritt

Heinrich: gegenüber dem, was das ColecoVision konnte.

Heinrich: Seitenansicht. Ich muss aber sagen, spielerisch finde ich das sehr seicht und

Heinrich: schlicht. Da ist wirklich das alte ColecoVision-Teil gehaltvoller.

Heinrich: Du kannst hier auch so alles Mögliche ausführen an Manövern.

Heinrich: Zwei Feuerknöpfe kombiniert mit dem D-Pad des Controllers. Sorgt dafür,

Heinrich: dass man verschiedene Höhen anvisiert beim Schlagen und sich verteidigen kann.

Heinrich: Das ist aber sehr viel schneller auch als das ColecoVision-Rockey.

Heinrich: Und das ist nicht unbedingt zum Vorteil.

Heinrich: Also bei dem alten Dingen habe ich das Gefühl, ja, das ist schon noch fast wie

Heinrich: eine Simulation eigentlich und das muss man beachten und überhaupt hier habe

Heinrich: ich auch nicht die Möglichkeit den Boxer auf verschiedenen Höhen zu positionieren.

Heinrich: Du hast drei Computergegner der Reihe nach Apollo Creed, Klaverlang und dann

Heinrich: natürlich Drago, damals der aktuelle Film und es geht eigentlich primär darum,

Heinrich: so ein bisschen ein Gefühl dafür zu kriegen,

Heinrich: wie agiert der andere und dann entsprechend möglichst schnell die Schläge auszusetzen

Heinrich: führen und es gibt auch einen Zwei-Spieler-Modus.

Heinrich: Es gibt die ersten Trainings-Minigames, die sind jetzt auch nicht so aufregend.

Heinrich: Also man hat sich Mühe gegeben.

Heinrich: Es gibt auch eine hübsche Intro von der Präsentation hier fürs Master System. Absolut okay.

Heinrich: Spielerisch, aber eher ein Rückschritt. Ähnlich wie Rocky 4 als Film.

Heinrich: Eigentlich auch ein Rückschritt war gegenüber Rocky 3.

Heinrich: Aber die Bewertung kommt ja vielleicht auf Spiel.

Christian: Meinst du damit, dass es adäquat umgesetzt wird?

Heinrich: In gewisser Weise schon. Ja, es ist ein bisschen mehr Effekte und ein bisschen

Heinrich: bunter alles, aber es hat nicht ganz die Tiefe.

Christian: Das haben wir jetzt nicht mitgebracht. Ich habe kein Master System und schon

Christian: meine Eltern haben gesagt, Kind, kauf dir nur eine neue alte Konsole pro Pixelkinostaffel.

Christian: Aber vielleicht in der nächsten dann und dann kann man irgendwas anderes vorführen.

Heinrich: Darf ich aber noch was reinwerfen, so ein bisschen Name-Dropping machen?

Christian: Ja, bitte.

Heinrich: Bereits 1984 kam ein sehr berühmtes Boxspiel in die Spielhallen, das heißt Punch-Out.

Heinrich: Das war natürlich ein Riesenhit für Nintendo, vor allen Dingen dann 1987 die

Heinrich: NES-Version, wo man den echten Boxer Mike Tyson zunächst als Lizenz-Gallionsfigur

Heinrich: verpflichtet hatte, der dann auch als furchterregender Endgegner auftrat.

Heinrich: Und zu der Zeit war ich auf dem C64 unterwegs und was ich sehr interessant fand,

Heinrich: 85, wir kennen es, das war das Barry McGuigan Boxing.

Heinrich: Barry McGuigan war irgend so ein irisches Fliegengewicht oder so.

Heinrich: Das war aber ein interessanter Simulationsansatz. Da gab es also richtig viele

Heinrich: Werte und Ranglisten und so ein bisschen zäh, aber das habe ich damals ganz gerne gespielt.

Christian: Ja, es geht natürlich weiter mit der Rocky Saga. Der Kampf des Jahrhunderts,

Christian: der kann natürlich auch nicht der letzte gewesen sein.

Christian: Der letzte Rocky-Film war natürlich Rocky V, wissen wir alle.

Christian: Er war zumindest als der letzte gedacht. Also es war ja der dritte schon als

Christian: der letzte gedacht. Das ist quasi immer der letzte, der letzte.

Christian: Rocky V 1990, das ist also dann wieder ein paar Jahre ins Land gezogen.

Christian: Und Stallone ist ja da wirklich eigentlich der Megastar der 80er.

Christian: Das hat 1982 ja mit Rocky III und dann Rambo, dem ersten Rambo,

Christian: der nur ein paar Monate danach veröffentlicht wurde, ja dann wirklich diesen

Christian: Durchbruch ihm nochmal beschert.

Christian: Und wir haben ihn dann in ganz vielen anderen Sachen auch gesehen,

Christian: die City Cobra und so weiter.

Christian: Zwischen Rocky IV und hier Rocky V hat er ja dann in so ein paar Sachen gespielt,

Christian: die nicht ganz so toll liefen.

Christian: Tango and Cash und Over the Top, die waren nicht ganz so erfolgreich.

Christian: Aber es wird natürlich immer Zeit, zu Rocky zurückzukehren. Und für Rocky wird

Christian: es Zeit, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren.

Christian: Die Filme 2, 3, 4, wissen wir ja, sind von Stallone auch inszeniert worden.

Christian: Für den fünften hat man sich nochmal den Regisseur John Avilson geholt,

Christian: der also den ersten inszeniert hat.

Christian: Was ein bisschen auch daran lag, dass Stallone sich so gedacht hat,

Christian: naja, es ist schon auch immer sehr anstrengend, den kompletten Film zu machen.

Christian: Also man ist als Regisseur schon auch sehr viel mehr involviert und gefordert,

Christian: als natürlich als Schauspieler und nur Autor.

Christian: Die Idee war aber auch, dass man Rocky V so ein bisschen wieder auf diese Straße

Christian: zurückbringt, auf der Rocky I stattgefunden hat.

Christian: Rocky verliert erst einmal sein komplettes Vermögen.

Christian: Durch Pauli, diesen Schwager, der schon den Rocky-Automaten kaputt gemacht hat.

Christian: Jetzt macht er dann auch noch Rockys Leben kaputt. Er hat leider einem zwielichtigen

Christian: Steuerberater komplette Vollmachten gegeben.

Christian: Und der hat das komplette Vermögen von Rocky verzockt. Rocky muss also aus seinem

Christian: großen Heim, in das er mit seiner neuen Familie gezogen ist,

Christian: muss er also raus und muss wieder nach Philadelphia in die Straßen,

Christian: wo er halt früher gelebt hat, in eine alte Bruchbude und muss sich dort quasi

Christian: irgendwie wieder hochkämpfen.

Christian: Beziehungsweise eigentlich will er ja auch wieder gar nicht mehr kämpfen.

Christian: Eigentlich will er ja was anderes machen.

Heinrich: Ich sag's dir, ja.

Christian: Ja, schon wieder ist er nicht mehr der Jüngste. Und die Ärzte sagen ihm,

Christian: na, wenn er nochmal kämpft, also er hat schon so einen Hirnschaden.

Christian: Also wenn er da unglücklich was auf die Birne kriegt, dann ist aus,

Christian: dann wird es nie wieder Rocky VI geben.

Christian: Das heißt, er versucht sich als Trainer und findet einen jungen Burschen,

Christian: auch von der Straße, den Tommy Gunn, wie er sich nennt, den er dann versucht

Christian: hochzuzüchten und als neuen Favoriten aufzusetzen.

Christian: Und Tommy ist aber eher von der

Christian: undankbaren Sorte. Tommy wendet sich dann irgendwann gegen seinen Meister.

Christian: Der findet, das geht alles nicht schnell genug und der Meister hält ihn ja nur

Christian: zurück. Und da gibt es dann so einen unguten Promoter.

Christian: Der wollte ursprünglich Rocky Balboa natürlich zu einem Comeback überreden,

Christian: weil das so kassenträchtig ist.

Christian: Und dann nimmt er halt das Nächstbeste und baut quasi diesen Jungen auf und

Christian: verführt den dann, dass er sich gegen seinen Meister wendet.

Christian: Und es endet dann mit einem Kampf Tommy gegen Rocky Balboa.

Christian: Und der findet nicht im Ring statt, sondern der findet auf den Straßen statt.

Christian: Das soll ja alles eben auch wieder so ein bisschen ernst und dunkel und realistisch wirken.

Christian: Wir haben dann also so einen Straßenkampf, wo die beiden sich ohne Boxhandschuhe

Christian: und ohne Ringrichter einfach nur auf die Nuss hauen, bis einer dann liegen bleibt.

Christian: Und der Gedanke war, dass der, der liegen bleibt, Rocky sein wird.

Christian: In der ursprünglichen Fassung wäre es nämlich so gewesen, dass Rocky dort stirbt.

Christian: Er würde zu Boden gehen und der Hirnschaden sorgt dann dafür,

Christian: dass er nie wieder aufsteht, sondern in den Armen seiner geliebten Adrian stirbt.

Christian: Ist nicht so gekommen. Produzenten haben eingegriffen. Und auch Avilson fand

Christian: die Idee jetzt nicht ganz so toll, das zu machen.

Christian: Es sind auch ein paar andere Sachen dann rausgeflogen.

Christian: Es gibt eine Figur aus dem ersten Film, da bringt Rocky mal ein junges Mädchen nach Hause.

Christian: Die sieht er da mit den Burschen abhängen. Und dann bringt er sie halt nach Hause.

Christian: Er begleitet sie dann auf den Straßen nach Hause.

Christian: Das ist ja dann dort auf den gefährlichen Straßen durchaus auch eine sehr schöne Geste.

Christian: Und er sagt ihr dann halt auch, sie sollen sich ein bisschen zusammenreißen,

Christian: dass das hier was Anständiges wird, weil es endet auch auf der Straße.

Christian: Und Rocky V hätte da noch eine Szene gehabt, wo diese Figur wieder auftaucht.

Christian: Es wäre auch noch dieselbe Schauspielerin gewesen.

Christian: Und wir sehen, sie ist tatsächlich auf der Straße und sie arbeitet als Prostituierte.

Christian: Diese Szene ist auch rausgeschnitten worden. Also der Film wäre sehr,

Christian: sehr düster und ernst und so ein richtiger Downer gewesen.

Christian: Und das, was dann übergeblieben ist, ist...

Heinrich: Es ist nicht der wichtigste Rocky V. Also zum einen faszinierend das Gegenteil

Heinrich: von Rocky IV, wenn man so will, was die ganze Stimmung angeht.

Heinrich: Und ja, ich hatte schon im Vorfeld mitgekriegt, er ist nicht ganz so geliebt.

Heinrich: Ich fand ihn jetzt nicht direkt furchtbar, weil ab dem Punkt,

Heinrich: wenn du die ersten vier Rocky-Filme gesehen hast, dann willst du einfach mitkriegen,

Heinrich: wie es weitergeht mit den Charakteren, die du kennst. Und die werden ja auch älter.

Heinrich: Und was die so für Probleme haben, ist jetzt auch nicht unbedingt mein Lieblingsfilm

Heinrich: der Serie, sagen wir es mal so. Aber...

Christian: Ja, obwohl sehr viel Rap dann am Soundtrack ist. Also er versucht sich dann

Christian: schon so ein bisschen zeitgeistig zu geben.

Christian: Auch da wäre, glaube ich, in der ursprünglichen Fassung dann wieder ein bisschen

Christian: mehr von diesem Score von Bill Conti dabei gewesen, dass man also von diesem

Christian: Musikvideoformat auch weggeht.

Christian: Und so ist der Film auch so ein bisschen in der Zwischenwelt.

Christian: Man merkt, die wollen eigentlich was anderes machen.

Christian: Und dann geht das auch wieder so ein bisschen an diesem Punkt,

Christian: wie ich zum Zweiten gesagt habe, dass wir ja eigentlich Rocky kämpfen sehen wollen.

Christian: Also wir wollen ja immer den Underdog sehen, wie er gegen alle Schwierigkeiten

Christian: dann trotzdem irgendwie Sieger ist und sei es nur der moralische Sieger.

Christian: Und dass er hier halt wieder sagt, na okay, er will halt jetzt nicht mehr kämpfen

Christian: und er weigert sich zu kämpfen und er will halt auch diese Herausforderung von Tommy nicht annehmen.

Christian: Und dann geht es halt stattdessen um die Streitigkeiten, die er mit seinem Sohnemann hat und so weiter.

Christian: Das ist alles schon nett, aber ist eigentlich nicht das, wofür wir ins Rocky-Kino gehen.

Heinrich: Dafür aber 1990 ein aufregendes Spielejahr.

Heinrich: Es war jetzt sehr schwer für mich, da einen Repräsentanten herauszupicken.

Heinrich: Zum einen, weil es eine Rocky-Spiele-Pause gab.

Heinrich: Also wir müssen uns dann noch bis ins nächste Jahrzehnt gedulden,

Heinrich: bevor es mit offiziellen Rocky-Spielen weitergeht. Ansonsten hat zu Anfang der

Heinrich: 90er Jahre so ziemlich jeder Promi-Boxer sein eigenes Spiel abgekriegt.

Heinrich: Es gab ein Muhammad Ali-Modul von Electronic Arts.

Heinrich: Es gab George Formans K.O.

Heinrich: Boxing. Das hat Erklaim rausgebracht.

Heinrich: Cinemaware hat TV-Sports-Boxing gemacht. Mit Punch-Out ging es 1994 weiter auf dem Super Nintendo.

Heinrich: Ende der 90er wieder dann EA Sports, eine neue Reihe Knockout Kings. Aber...

Heinrich: Und 1990 ist für mich ja auch dann so das Jahr, wo ich sage,

Heinrich: da endet so ein bisschen die alte Heimcomputer-Ära.

Heinrich: Also Amiga und Atari ST waren natürlich

Heinrich: seit einigen Jahren bereits als 16-Bit-Computer etabliert, der C64.

Heinrich: Der war noch ganz munter, aber hatte es an den besten Tagen längst hinter sich.

Heinrich: Und 1990 hatten wir alle das Gefühl schon, der PC wird die nächste große Spielemaschine.

Heinrich: Da kamen einfach zu viele gute, wichtige Spiele, vor allem zunächst aus den USA.

Heinrich: Die haben vor allen Dingen das Meer an Speicher sehr gut ausgenutzt.

Heinrich: Und auch die anfangs belächelten Grafik- und Soundfähigkeiten der PCs,

Heinrich: die wurden ja um einiges besser.

Heinrich: Und so Titel aus der Zeit, die mich persönlich dann auch sehr beeindruckt hatten,

Heinrich: das waren natürlich Spiele wie Wing Commander, also wohlgemerkt die ersten beiden,

Heinrich: nicht das dritte mit diesem Video-Zeugs.

Heinrich: Das war sehr spektakulär.

Heinrich: Lucasfilm Games, spätestens bei The Secret of Monkey Island, was ja zuerst für PC kam.

Heinrich: Civilization kam dann wenig später raus. Also, das war so dieser Umbruch 90er

Heinrich: Jahre, die neue Zeit beginnt und 3D-Grafik.

Heinrich: Und da gibt es natürlich nur ein Boxspiel, das das rüberbringen kann.

Heinrich: Das nannte sich vor die Sportsboxing.

Heinrich: Physik war nie meine Stärke. Also die vierte Dimension bei,

Heinrich: Videospielgrafik, die habe ich noch nicht ganz nachvollziehen können,

Heinrich: aber es waren kantige, aber richtige Polygon-Kämpfer,

Heinrich: die da gegeneinander angetreten sind und auch so simulationsmäßig war ein PC-Spiel,

Heinrich: kam auch für Amiga raus, relativ anspruchsvoll.

Heinrich: Auf Dauer vielleicht nicht das abwechslungsreichste, aber es gab uns so einen

Heinrich: Vorgeschmack auf die neue 3D-Grafik-Ära und deswegen fand ich das als Repräsentanten

Heinrich: der frühen 90er erwähnenswert.

Heinrich: Einer der Entwickler war übrigens Der Chris Taylor, der dann Gas Power Games

Heinrich: gegründet hat, der Total Annihilation gemacht hat, der hatte ja seine Anfänge im Sportspielbereich.

Heinrich: So viele Boxspiele, aber Rocky wollte nicht.

Heinrich: Ich weiß auch nicht, ob da Rocky 5 auch ein bisschen die Lust der Softwareindustrie geschmälert hat.

Heinrich: Jedenfalls dauerte er es bis 2002, also mitten in ein Rocky-Loch hinein,

Heinrich: weil auch keine weiteren Filme lange nachkamen.

Heinrich: Da hat Ubisoft sich die Lizenz ergattert und hat ein ziemlich gutes Spiel,

Heinrich: finde ich, gemacht. Das heißt ganz einfach Rocky.

Heinrich: Und jetzt merken wir schon an der Hardware, wie viele Jahre vergangen sind.

Heinrich: Das erschien für PlayStation 2, Gamecube und Xbox.

Heinrich: Kam auch in der Fachpresse ganz

Heinrich: gut an, denn hier kann ich wirklich so die Rocky-Karriere nachspielen.

Heinrich: Der erste Gegner im Spiel ist unser alter Freund Spider Rico.

Christian: Der allererste Gegner im allerersten Rocky-Film, wo wir ihn mal so zwei Minuten boxen sehen.

Christian: Ein Mann, den er sehr schnell auf die Matte schickt und der dann lange nicht mehr auftaucht.

Heinrich: Und das ist so unser Aufbaugegner in dem Spiel. Die Steuerung ist ganz nett,

Heinrich: sie ist schon eher Arcadig.

Heinrich: Man kann sie aber auch ganz gut lernen, ist relativ intuitiv.

Heinrich: Natürlich mit modernen Kontrollern habe ich alle möglichen Knöpfe und ich habe

Heinrich: moderne 3D-Grafik, die recht ansehnlich ist und interessante Perspektiven bietet.

Heinrich: Ja, so klopft man sich quasi durch Rockys Karriere, natürlich durch die Anzahl

Heinrich: der Filme, die inzwischen da sind, macht es Sinn, jetzt nicht einen Film umzusetzen,

Heinrich: sondern zu sagen, hier so von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Heinrich: Das Spiel war so erfolgreich, dass 2004 noch eine Fortsetzung erschien,

Heinrich: Rocky Legends, sehr ähnlich vom Konzept und von der Steuerung her.

Heinrich: Legends bezieht sich darauf, dass ich da auch als Apollo Creed,

Heinrich: als Drago oder natürlich unser Freund Klabberläng spielen kann.

Heinrich: Und da gibt es so gar kleine Cutscenes noch, wie dann gezeigt wird,

Heinrich: so Dragos Anfänge, wie er da so aufgebaut wird von den finsteren sowjetischen

Heinrich: Militärfuzzis und so weiter.

Heinrich: Dann kommen wir aber zu der Etappe, wo wir unseren letzten richtigen Rocky-Film

Heinrich: kennenlernen und kurz darauf auch das letzte bis jetzt offizielle Rocky-Videospiel.

Christian: Ja, das sind viele, viele Jahre, die da vergehen. Also du hast ja schon gesagt,

Christian: die lauwarme Rezeption von Rocky 5 hat da schon auch natürlich einen Einfluss drauf gehabt.

Christian: Rocky 5 ist in Amerika tatsächlich sehr gefloppt.

Christian: Das war also wirklich das Signal eigentlich, da hört das jetzt auf,

Christian: dass diese Filme erfolgreich sind. Er hat dann international gesehen schon sein

Christian: Geld auch wieder eingespielt und Profit gemacht, aber irgendwie hat man gemerkt, das will nicht mehr.

Christian: Ich habe am Anfang schon gesagt, Stallone ist immer Rocky und Rocky ist Stallone

Christian: und auch hier haben wir dieses Prinzip wieder ganz stark.

Christian: Stallone hat ja durch die 90er durch diverse Sachen gespielt,

Christian: von denen manche ganz erfolgreich waren und viele Sachen überhaupt nicht erfolgreich

Christian: waren. Das ging so ein bisschen auf und ab.

Christian: Demolition Man, der war sehr erfolgreich. Dafür hat er die Komödien gemacht,

Christian: Oscar und Stopp oder Meine Mama schießt, von dem Sylvester Stallone selber dann

Christian: irgendwann mal gesagt hat, wenn man den über Afghanistan abgeworfen hätte,

Christian: dann hätten die sofort aufgegeben.

Christian: Da gibt es eine Menge auf und ab. Ein bemerkenswerter Film aus der Zeit ist

Christian: Copland 1997, ein sehr ernstes Drama.

Christian: Denn Stallone war ja immer ein Schauspieler, der nicht als Schauspieler wirklich

Christian: wahrgenommen wurde oder dem man als Schauspieler nicht wahnsinnig viel zugetraut

Christian: hat. Das ist eigentlich das, wie du gesagt hast, eben Stallone, der kann ja nichts.

Heinrich: Der Rambo halt, was will denn der Rambo?

Christian: Rocky und Rambo, die zwei berühmtesten Figuren, die er eingeführt hat,

Christian: sind ja Figuren, die sehr schlicht sind.

Heinrich: Die mit einfachen Mitteln versuchen, Konflikte zu lösen.

Christian: Genau, ja, sehr schön formuliert. Und so hat man Stallone selber ja auch immer

Christian: so ein bisschen für doof gehalten.

Christian: Und das waren ja jetzt auch keine intellektuellen Filme, die er gemacht hat,

Christian: obwohl der Mann die Dinger geschrieben hat und inszeniert hat und ich weiß nicht was alles.

Christian: Bei Copland spielt er ja so einen alternden Polizisten. Das ist ein wahnsinnig

Christian: tolles Drama von James Mangold, der ja dann auch noch ganz viel große und tolle Filme gemacht hat.

Christian: Zuletzt jetzt den Bob-Dillen-Film, Like a Complete Unknown.

Christian: Und ich weiß noch, in der Cinema damals hatte man über Copland dann geschrieben,

Christian: Stallone hat nicht nur 10 Kilo zugelegt, sondern auch 20 Sätze auswendig gelernt.

Christian: Also so viel zum Status von Stallone, wie er wahrgenommen wurde.

Christian: Er war ein Star, aber ernst genommen hat den Mann keiner. Anfang der 2000er

Christian: ist das wirklich auch dann noch bergab gegangen.

Christian: Driven, diesen Rennfahrerfilm von Rennie Harlin, das war ein Riesenflop.

Christian: Dann gab es Detox, so einen Slasher, der vielleicht an irgendeinem Punkt mal

Christian: eine gute Idee war, aber der veröffentlichte Film ist wirklich mehr ein Unfall.

Christian: Und Spy Kids 3D, da war er dann drin und dann hat man irgendwann auch gar nicht

Christian: mehr so richtig was gehört von dem, was er macht.

Christian: Und er hatte schon einige Jahre probiert, einen neuen Rocky aufzusetzen.

Christian: Und was haben ihm die Leute natürlich gesagt? Also Junge, du bringst das nicht mehr.

Christian: Du bist zu alt. Kein Mensch will das mehr sehen. Rocky V hat ja demonstriert,

Christian: dass eigentlich die Rocky Geschichte auserzählt ist oder dass Leute kein Geld

Christian: mehr dafür ausgeben wollen.

Christian: Und so war eigentlich er wieder dieser Underdog. Er ist es im echten Leben und er ist es dann im Film.

Christian: In Rocky Balboa, der dann 2006 rauskommt, lernen wir den alten Rocky kennen.

Christian: Also 30 Jahre nach dem ersten Film. Wir erinnern uns, er war ja da dann schon

Christian: Ende 20 irgendwie und ging auf die 30 zu.

Christian: Und ich glaube, im zweiten heißt es dann erst 31 oder so.

Christian: Also das heißt, das ist ein Mann, der ist da jetzt schon so Ende 50 und geht auf die 60 zu.

Christian: Und der will noch mal kämpfen. Er betreibt ein kleines italienisches Restaurant.

Christian: Da unterhält er die Leute mit Geschichten von früher.

Christian: Vermutlich genauso wie Stallone dann ein bisschen die Leute unterhalten hat

Christian: mit Geschichten von früher.

Christian: Seine Frau ist leider gestorben. Das heißt, er ist sehr einsam in seinem Leben.

Christian: Er hat zwar einen Sohn im Mann, aber von dem ist er ein bisschen entfremdet.

Christian: Und der Sohn schämt sich vielleicht auch so ein bisschen für seinen Vater.

Heinrich: Er hat nie Zeit für seinen Papa.

Christian: Das ist richtig, ja. Da lernen wir wieder was im Film, was man eigentlich machen

Christian: sollte. Öfter mal den Papa im italienischen Restaurant besuchen und nicht mit

Christian: den Augen rollen, wenn er erzählt, wie er damals Apollo Creed niedergeschlagen hat.

Christian: Rocky sehnt sich also danach, dass er wieder etwas machen kann,

Christian: dass er wieder etwas reißt im Leben, dass er eine Aufgabe hat.

Christian: Und er holt sich wieder eine Boxlizenz. Und wer aufgepasst hat,

Christian: erinnert sich, in Rocky V heißt es, er hat einen Gehirtschaden und wenn ihm

Christian: dann nochmal jemand draufhaut, dann fällt er vielleicht um und ist tot.

Christian: Es wird nicht erklärt in Rocky Balboa, aber Stallone hat es in Interviews erklärt.

Christian: Er hat gesagt, es war eine Fehldiagnose.

Heinrich: Ah, logisch.

Christian: In Rocky V heißt es noch, Rocky sagt nämlich, nämlich ich würde gerne eine zweite Meinung einholen.

Christian: Und Adrian sagt dann, nein, hör einfach auf deinen Arzt und kämpfe nie wieder.

Christian: Und das wäre es gewesen, wenn er die zweite Meinung eingeholt hätte.

Christian: Dann hätte ihm der andere Arzt gesagt, da geht mich wieder nichts.

Christian: Locker noch was. Alles prima. Der Schädel hält was aus.

Heinrich: Aber hoppla.

Christian: Und so gibt es einen Kampf diesmal gegen einen jungen Herausforderer oder beziehungsweise

Christian: Rocky ist ja der Herausforderer. Der Junge ist der Champion.

Christian: Aber der Junge lässt sich darauf ein, letzten Endes, weil Rocky halt so eine

Christian: Legende ist Und ist so ein bisschen, das ist sehr interessant,

Christian: er ist irgendwie fast amüsiert, dass da dieser alte Mann gegen ihn antreten

Christian: will und hat aber auch einen riesen Respekt davor, weil er ja weiß,

Christian: das ist eine Boxlegende.

Christian: Und gleichzeitig weiß er ja, er kann jetzt ja nicht irgendwie schlecht dastehen

Christian: oder so aussehen, als würde er den jetzt so ein bisschen da durchschleifen.

Christian: Also muss dem schon einen Kampf bieten.

Christian: Und wenn Rocky dann natürlich mit schierer Willenskraft das schafft,

Christian: sich noch einmal richtig hochzutrainieren und noch einmal im Ring wirklich viele,

Christian: viele Runden gegen diesen weitaus jüngeren Mann zu bestehen,

Christian: dann ringt das dem jungen Mann auch wirklich schon sehr viel Respekt ab.

Christian: Da wird dann der Kampf auch wirklich dann sehr viel ernster,

Christian: obwohl es eigentlich ein Schaukampf ist.

Heinrich: Es ist ein Film, der wahrscheinlich nicht von ungefähr sehr an den ersten erinnert,

Heinrich: nur halt alles 30 Jahre später.

Heinrich: Und deswegen ist der Nostalgiefaktor natürlich ganz toll, weil man eben mit

Heinrich: dem Charakter mitgelitten hat.

Heinrich: Und der ist wirklich nochmal sehr schön. Der ist, glaube ich, auch gut angekommen.

Heinrich: Und der erste und der letzte sind vielleicht so die besten.

Heinrich: Auch, sage ich mal, was so das Verhältnis Drama zu Action angeht,

Heinrich: ist der sechste Rocky-Film, so wie bei den Ursprüngen.

Heinrich: Sehr melancholisch. Aber gerade, wenn man selber vielleicht anfängt,

Heinrich: in die Jahre so ein bisschen zu kommen, weiß man das durchaus zu schätzen.

Christian: Das könnte uns hier nie passieren.

Heinrich: Nein, nicht doch. Schöner, runder, naja, beinahe Abschluss.

Heinrich: Es gab ja so eine Art Fortsetzung noch in der anderen Reihe.

Heinrich: Aber es ist eigentlich der letzte offizielle Rocky-Kinofilm.

Christian: Genau, ja. Es gibt ja dann die Creed-Reihe, die ja auch immer noch läuft.

Christian: Und ich bin mir auch nicht sicher, ob es das letzte Mal ist,

Christian: dass wir Rocky gesehen haben. Es gibt ja diverse Projekte, die da in Entwicklung sind.

Christian: Und Stallone geht mit einem Projekt herum, wo er sagt, dass Rocky dann da als

Christian: Trainer so einen jungen Latino trainieren würde.

Christian: Und es gibt Ideen für eine Rocky-Prequel-Serie, die dann vor dem ersten spielen würde.

Heinrich: Aber da würde ein neuer Schauspieler wahrscheinlich den jungen Rocky spielen, oder?

Christian: Sicher, außer man hat dann vielleicht noch so Erinnerungen, dass der alte Rocky

Christian: da sitzt und vielleicht erzählt. Und das weiß ich nicht.

Christian: Und Creed, da gibt es ja in den ersten zwei Creed-Filmen taucht ja dann Rocky auch am Rande auf.

Christian: Der zweite ist ja sogar dann sehr an den vierten Rocky angelehnt,

Christian: wo dann Ivan Drago nochmal kommt und sogar Brigitte Nielsen ist dann nochmal dabei.

Christian: Im dritten ist Rocky nicht mehr dabei, aber es ist ein vierter Creed in der

Christian: Entwicklung. Und da heißt es dann auch, dass man gern auch Sylvester Stallone

Christian: natürlich wieder mit einbeziehen würde.

Heinrich: Ich bin überhaupt nicht verwirrt, aber du hast doch den Überblick.

Christian: Mit deinem vollen Überblick.

Heinrich: Ja.

Christian: Es wird viel auf uns zukommen, sagen wir es mal so. Aber das ist der schöne

Christian: Schlusspunkt eigentlich.

Christian: Also die Creed-Filme sind toll, aber das hier ist eigentlich der wirklich schöne Schlusspunkt.

Christian: Die richtig schöne Klammer, das ist ein Film, wo man diese Authentizität von

Christian: Stallone nochmal richtig merkt.

Heinrich: Und es gab das Spiel zum Film, das erschien ein Jahr später,

Heinrich: das heißt dann auch Rocky.

Heinrich: Balboa. Ich war schon im Geiste bei Ubisoft, das sind zu viele Bs für mich.

Heinrich: Ubisoft hatte offensichtlich immer noch die Lizenz und das ist ein komischer

Heinrich: Titel, der erschien nur für die PSP.

Heinrich: Also damals Sonys Versuch, so ein bisschen was von Nintendos Mobilspielekuchen abzukriegen.

Heinrich: PSP war auch ein schönes Gerät, da habe ich auch eine nette Erinnerung dran.

Heinrich: Vielleicht hat man sich auch gedacht, naja, das ist ja den Rocky-Spielen,

Heinrich: die wir ein paar Jahre vorher gemacht haben, für die Heimkonsolen so ähnlich,

Heinrich: dass sogar wir Skrupel haben, das nochmal für PS2 und Co.

Heinrich: Zu veröffentlichen. Und es ist auch eine Verschlimmbesserung.

Heinrich: Also es ist grafisch nicht wahnsinnig toll, wo natürlich die PSP jetzt auch

Heinrich: nicht State of the Art war im Vergleich zu den damaligen Heimkonsolen.

Heinrich: Ich habe es noch ein bisschen angespielt. Es ist wahnsinnig langweilig.

Heinrich: Also vielleicht hat man auch ein bisschen auf die Kritik an den vorherigen Rocky-Spielen

Heinrich: reagiert. Das sei zu arcadig.

Heinrich: Jedenfalls ist die Steuerung komplizierter geworden.

Heinrich: Sie haben die Kamera auch ein bisschen geändert, die Perspektive.

Heinrich: Und die Runden dauern viel länger. Also das ist dann vielleicht realistischer,

Heinrich: dass das nicht mehr so straff abläuft.

Heinrich: Aber ich habe da Schwierigkeiten, schon gegen Spider Rico wach zu bleiben.

Heinrich: Und das ist ziemlich untergegangen. Und ja, niemand hat auch dann das Bedürfnis,

Heinrich: da vielleicht noch was für die anderen Systeme zu machen.

Heinrich: Also im Gegensatz zur Filmreihe war also Rocky Balboa nicht unbedingt ein Highlight am Ende.

Christian: Muss ich sagen. Zu den Creed-Filmen gibt es ja dann auch noch Games.

Heinrich: Ja, irgend so ein komisches Virtual-Reality-Spiel. Damit kannst du mich ja jagen.

Heinrich: Aber die Leute, die es besprochen haben, die haben es wohl alle gehasst.

Christian: Ja, genau.

Heinrich: Also es wäre noch Luft für ein Rocky-Spiel.

Christian: Vielleicht hat Ubisoft die Lizenz

Christian: auch noch und dann kommt bald Assassin's Creed Rocky Balboa, wer weiß.

Heinrich: Ja.

Heinrich: Ja, und was ist das Schönste, was beim Pixel-Kino immer am Ende kommt?

Christian: Die beliebteste Rubrik, die dir auch nie für Verwirrung sorgt.

Christian: Die allseits beliebte Bewertung.

Christian: The good, the bad and the ugly. Wir bewerten nach dem Prinzip das Gute,

Christian: das Schlechte und das Hässliche.

Christian: Das, was vielleicht Schönheiten unter der Oberfläche hat. Das,

Christian: was vielleicht, wenn man genauer hinschaut, dann doch etwas offenbaren kann.

Christian: Was man nicht beim ersten Blick gesehen hat. Wer weiß.

Christian: Und wir ordnen dem natürlich immer Sachen zu, aus dem Film, dem Spiel.

Christian: Was ist da repräsentativ um Good, Bad & Ugly zu?

Christian: Für uns zu verbildlichen. Und hier haben wir jetzt natürlich sehr viele Spiele

Christian: und sehr viele Filme. Das heißt, auf was brechen wir das denn jetzt runter?

Heinrich: Wir konzentrieren uns, glaube ich, auf unseren Main-Event-Titel.

Heinrich: Also Rocky 3 der Film und natürlich Rocky auf ColecoVision das Spiel.

Heinrich: Das war ja wohl der Mittelpunkt.

Heinrich: Das wird ja lang.

Heinrich: Kommt nach uns noch irgendwas Wichtiges im Programm?

Heinrich: Ziehung der Lottozahlen und das Wort zum Sonntag oder mehr war ja nicht.

Christian: Ich glaube, die Welt von Rocky kommt noch. Das machen wir hier noch.

Heinrich: Also wir wollen nicht alle sechs Filme und ich habe noch mehr Spiele genannt.

Christian: Ja, nein. Lass uns dann Dreier bleiben.

Heinrich: Genau, Rocky 3 und Rocky Colecovision.

Christian: Und du hast dir doch sicher was überlegt, weil du bist immer der,

Christian: der so begeistert dann ist und mit was kommt.

Heinrich: Ich liebe Wertungssysteme.

Christian: Ich gucke ins Planungsdokument und dann stehen da immer irgendwie so Sachen,

Christian: wo man eigentlich gar nicht widersprechen kann.

Heinrich: Du, aber ich habe mir diesmal echt Mühe gegeben, damit auch du sofort verstehst,

Heinrich: wie das gemeint ist. haue ich jetzt alle drei Begriffe raus, oder?

Christian: Bitteschön. The good, the bad and the ugly. Was ist das?

Heinrich: Hund, Huhn, Rindvieh.

Christian: Alles klar.

Heinrich: Völlig logisch. Die Kategorie heißt diemals Tiere, die mit Rocky-Trainingsmethoden verbunden sind.

Christian: Ja, wir haben die Trainingsmontagen ja gar nicht so richtig erwähnt,

Christian: obwohl sie eigentlich Teil von diesem MTV-Ding sind und ja auch schon ab dem ersten verankert sind.

Christian: Wir sehen Rocky immer so richtig schön trainieren. Das sind diese Montagen,

Christian: wo man selber so für fünf Minuten kurz sich denkt, jetzt gehe ich raus und morgen

Christian: stehe ich auf und trinke fünf Eier.

Heinrich: Fünf hohe Eier und dann im alten schlabberigen Jogginganzug die rauen Straßen von Philadelphia.

Christian: Genau, und ich stelle mir dann den Wecker nämlich auch früh.

Christian: Das habe ich dann schon gemacht. Fünf Uhr, das muss schon sein,

Christian: damit das so richtig hart ist und so.

Christian: Und der Wecker hat ja auch eine Funktion, weil man ihn einfach ausschalten kann, wenn er bimmelt.

Heinrich: Es sind eh keine Eier im Kühlschrank, also drehe ich mich nochmal um.

Christian: Da abholt ich ja gar nicht dazu, dass ich nachgucke.

Heinrich: Und vielleicht morgen. Das ist unser aproposinnere Schweinehund.

Christian: Ja, schon noch ein Hund.

Heinrich: In einer dieser Montageszenen sind wir auch wie Rocky mit seinem treuen Hund,

Heinrich: dem Mastiff Butkus, an der Leine durch die Straßen schockt.

Heinrich: Ich bewundere immer Leute, deren Hunde so wohlerzogen sind, dass sie sich Herrchens

Heinrich: oder Frauchens Schrittgeschwindigkeit anpassen. Das war hier der Fall und das

Heinrich: hat aber vielleicht auch etwas damit zu tun, dass das ja Sylvester Stallones echter Hund war.

Heinrich: Also Gassi gehen im Film und man trainiert nebenbei und laufen ist ja eh gesund.

Heinrich: Wenn man nicht gerade mit Gemüse beworfen wird oder so. Aber dann,

Heinrich: deswegen dachten wir also für gut, die Trainingsmethode Joggen mit dem Hund.

Christian: Der Hund, ja. Das Huhn kommt aus Rocky 2, weil Micky ja Rocky beibringen muss,

Christian: wie er sich irgendwie ein bisschen umtrainiert. Und außerdem ist der Mann ja viel zu langsam.

Christian: Also der wird ja sofort niedergekloppt, so wie der sich bewegt.

Christian: Er muss ein bisschen lernen, wie man geschwinde sich bewegen kann und wirklich

Christian: sehr schnell ausweichen kann und so weiter.

Christian: Wie macht man das am besten? Vor allen Dingen, weil unser Rocky ja immer der

Christian: naturverbundene Trainer ist. Rocky ist der, der nicht die Hightech-Ausrüstung hat.

Christian: Rocky ist der, der keine Mittel hat. Rocky ist der, der das irgendwie improvisiert

Christian: machen muss. Und das macht man mit einem Huhn.

Heinrich: Das wird gefangen. Also nicht nur die Eier spielen eine zentrale Rolle beim

Heinrich: Rocky-Trainingsplan, sondern auch die Methode, dass man seine Gewandtheit trainiert,

Heinrich: indem man versucht, einen Huhn zu fangen.

Heinrich: Ich habe das noch nicht in echt ausprobiert. Ich muss auch ganz ehrlich sagen,

Heinrich: ich würde mir nicht nur um meine eigene Gesundheit Sorgen machen,

Heinrich: sondern auch ein bisschen um die des Huhns.

Heinrich: Das wird ja dann so gehetzt und auch wenn es wahrscheinlich schneller ist als gewisse Kämpfer.

Heinrich: Das ist doch ein bisschen Stress und dann verliert man vielleicht eine Feder.

Heinrich: Also als Trainingsmethode vielleicht ganz interessant, aber ja,

Heinrich: es hat gute und vielleicht auch nicht ganz so schöne Seiten.

Heinrich: Deswegen wäre das Huhn unser Agli-Kandidat.

Christian: Ja, und dann gibt es natürlich noch Bad. Und das ist ein ikonisches Bild aus

Christian: Rocky. Aber das armet hier.

Christian: Rocky prügelt auf Rinderhälften ein. Das ist das Bild, was wir aus dem ersten Teil kennen.

Christian: Weil Schwager Pauli arbeitet ja in der Fleischfabrik.

Christian: Und was macht man, wenn man ja auch gar nicht mehr so richtig da in die Boxhalle kommt?

Christian: Weil Rocky wird ja da rausgeschmissen. Er hat ja nicht mal mehr einen Spind.

Christian: Er kann ja dort gar nicht den Boxsack irgendwie verwenden.

Christian: Er geht also zu seinem Schwager Pauli in die Fleischfabrik und prügelt dann

Christian: dort auf Rinderhälften ein, bis ihm die Hände blutig sind.

Heinrich: Und das ist nicht die Wut eines Veganers. Das war wirklich, es ging nicht anders.

Heinrich: Das Rind konnte sich ja auch nicht mehr wehren.

Christian: Nee, nee.

Christian: Also ich glaube, dem Rind war es dann wurscht, ob es zu dem Zeitpunkt dann noch

Christian: verprügelt wird oder nicht.

Christian: Aber es ist vielleicht, also der Hund ist mir dann doch sympathischer als...

Heinrich: Und es ist ja auch für Rocky nicht so angenehm. Zum einen dann das Blut über...

Heinrich: Und Stallone hat ja auch mal gesagt, das war bei den Dreharbeiten auch nicht

Heinrich: so angenehm, weil das geht ja wirklich auf die Knöchel.

Heinrich: Also da haben alle am meisten gelitten. Und deswegen denke ich, ist das Rind unser Bad.

Heinrich: Das ist eine Trainingsmethode, die eindeutig überwiegend negative Eigenschaften hat.

Christian: Ja, gut. Also der gute Hund, das ugly Huhn und das schlechte Rind.

Christian: Einrich, was ist denn Rocky III, der Film für dich auf dieser Bewertungsskala?

Heinrich: Ah, ich tue mir ja so schwer, wenn das weniger als 100 Abstufungen sind.

Heinrich: Und haben ja auch so Zwischenwerte, so Hundhuhn oder Huhnhund.

Heinrich: Also wenn es das gäbe, dann wäre Rocky III das für mich. Es ist also von den

Heinrich: Action-Rockys der Beste.

Heinrich: Und so kurzweilig der Vierter auch irgendwie ist, er ist ziemlich doof,

Heinrich: wie bereits angesprochen.

Heinrich: Und ich finde, bei Rocky III ist es so gerade richtig. Es ist so,

Heinrich: als Popcorn-Film funktioniert er sehr gut. Ich finde, er hat einen der schwächeren Bösewichte.

Heinrich: Ich habe den Klammerläng irgendwie nie so richtig so... Er würde so gern bedrohlich

Heinrich: sein, aber er wirkt immer nur so halbstark und geht allen auf die Nerven.

Heinrich: Aber es ist ein unterhaltsamer Film. Es ist eine nette Geschichte.

Heinrich: Und allein wegen Eye of the Tiger, für alle unsere Survivor-Fans neige ich dann

Heinrich: doch noch zum Hund für den Film.

Christian: Ja, also ich verstehe deinen Zwiespalt. Ich befinde mich auch in dem Zwiespalt.

Christian: Ich habe neulich in irgendeiner Kommentarspalte gelesen, dass Rocky 3 das Zorn

Christian: des Kahn der Rocky-Reihe ist.

Christian: Ich bin mir nicht sicher, ob ich das unterschreiben mag. Das ist schon ein Film,

Christian: der wahnsinnig spaßig ist und der gut funktioniert. Und das ist alles sehr unterhaltsam.

Christian: Ich finde auch Rocky IV sehr unterhaltsam, aber da muss man schon so ein bisschen

Christian: mehr Ironie, glaube ich, mitbringen.

Christian: Deswegen, glaube ich, greife ich da fast ein bisschen zum Huhn.

Christian: Aber eigentlich nur wegen der Abstufung, weil der Erste und der Sechste so gut ist,

Christian: dass halt einfach Drei und Vier, die dann schon auch unterhaltsam sind,

Christian: aber halt nicht das erfüllen, was diese anderen zwei machen können.

Christian: Und dann trotzdem auch nochmal so in der Abstufung zwischen,

Christian: weiß nicht, also ich meine, ja, der zweite ist dann eigentlich schon so ein

Christian: bisschen das Huhn und dann der dritte geht sozusagen wieder ein bisschen hoch,

Christian: da sind wir also bei deinem Huhnhund.

Heinrich: Oder fünfte Neid zum Rindvieh, aber ganz so, okay, wenn wir heute nicht die

Heinrich: ganze Serie durchkennen, okay. Also du zückst das Huhn.

Christian: Ich zücke das Huhn.

Heinrich: Weil du Survivor hast, Christian.

Christian: Also Eye of the Tiger lasse ich mir gefallen, wie gesagt, das geht ja.

Heinrich: Und das Spiel, ich habe ja nicht ganz so viel Zeit damit verbringen können,

Heinrich: wie gewisse Kollegen hier, aber ich war angenehm überrascht.

Heinrich: Also ich wusste, dass das gut aussieht und ich dachte immer schon,

Heinrich: das steuert sich vielleicht nicht schlecht, wenn sie schon ihren Spezialkontroller haben.

Heinrich: Aber ich war jetzt doch verblüfft, da gab es noch die Anzeigen,

Heinrich: die verschiedenen und ein bisschen Taktik hat. und wenn man berücksichtigt,

Heinrich: auf welcher Hardware das lief zu der Zeit, das ist ja ganz wichtig,

Heinrich: war das wirklich ein hoch anständiges Spiel.

Heinrich: Es hat ja wirklich dann 20 Jahre gedauert, bis ein besseres Rocky-Spiel erschien.

Heinrich: Also von daher würde ich sagen, sowohl das Kulli-Covision an sich als auch das

Heinrich: Rocky-Game dafür, das ist ein Hund.

Christian: Ja, da schließe ich mich an.

Heinrich: Ein dicker Hund.

Christian: Da schließe ich mich an. Also ich muss dazu sagen, das Spielen macht am meisten

Christian: Spaß, wenn meine Schwester dabei ist.

Heinrich: Ich bin ja kein würdiger Gegner für dich.

Christian: Meine Schwester redet dann auch nicht so viel wie du, sondern die kämpft mehr.

Christian: Man muss es halt wirklich immer in der Zeit sehen, das ist völlig klar.

Christian: Und für die Zeit, finde ich, ist es halt auch ein sehr liebevoll gemachtes Spiel.

Christian: Also es sind so kleine Details in einer Technik, die eigentlich so viel Details nicht hergibt.

Christian: Aber die Tatsache eben, dass da dieser Ringrichter mitrennt und dass das Ding

Christian: wirklich noch so Taktik-Komponenten hat, dass dann der Kämpfer vielleicht langsamer wird zum Beispiel.

Christian: Die Tatsache, dass dieses Publikumsgeräusch, was man hört, dass das halt wirklich

Christian: anschwillt, wenn der Kampf irgendwie dramatisch wird.

Christian: Das sind alles Sachen, die mir zeigen, dass die da wirklich nicht einfach nur

Christian: einen Titel hingeklatscht haben, wie wir das ja manchmal im Pixelkino haben.

Christian: Es zeigt mir, dass die wirklich eigentlich ein tolles Spiel machen wollten und auch geschafft haben.

Christian: Es ist ein Spiel, was gegen den Computergegner natürlich nicht wahnsinnig aufregend ist.

Christian: Aber zu zweit, wenn man sich da hinsetzt und ein bisschen dann Spaß damit hat

Christian: und sich gegenseitig dabei schwach anredet, da kommt dann der Mr.

Christian: T-Faktor rein. Man kann den anderen dann immer so ein bisschen antampen dabei.

Christian: Das macht Spaß. Also da bin ich auch bei dir. Das ist der Hund.

Christian: Bei uns, wenn man sagt, das ist ein Hund, dann ist das ja eigentlich schlecht.

Christian: Jetzt müssen wir das Bewertungssystem noch neu machen.

Heinrich: Gassi mit dem Hund. Gassi mit dem Hund. Dann ist es eindeutig.

Heinrich: Wir überdenken das vielleicht nochmal.

Christian: Das kamen wir später aus. Wir sind nämlich jetzt mal am Ende angekommen bei unserer Rocky-Reise.

Christian: Vielleicht hat der eine oder andere jetzt Lust, dass er nochmal alle sechs Rocky-Filme

Christian: schaut. Ich kann es empfehlen. So jeden Abend einer. Das macht wahnsinnig viel Spaß.

Christian: Vielleicht hat auch einer Lust, dass er sich ein ColecoVision kauft.

Christian: Ich hätte hier eins für 500 Euro anzubieten.

Christian: Dann muss ich es auch nicht wieder mit nach Salzburg nehmen.

Christian: Nein, ich habe viel Spaß an meinem ColecoVision und habe ja neue Games mir gekauft,

Christian: auf die ich mich schon freue.

Heinrich: Neue alte Games.

Christian: Neue alte, ja. Frontline zum Beispiel, wo ich die Action-Controller dann hernehmen

Christian: kann. Also das wird schön. Und Jumpman Lives habe ich mir ja auch gekauft.

Heinrich: Da gab es ja einiges.

Christian: Tolle Sache, ne? Ja, also wir freuen uns. Vielen Dank fürs Zuhören.

Christian: Und ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Und vielleicht sehen wir uns und hören

Christian: uns dann auch mal wieder hier beim Pixel-Kino.

Vor- und Abspann: Das war Pixel Kino Live, eine Spezialepisode zur Rocky-Filmreihe und den Spielen,

Vor- und Abspann: die uns da durch drei Jahrzehnte begleitet haben.

Vor- und Abspann: Der Pixel Kino Podcast ist eine Co-Produktion von Christian Genzel und Heinrich

Vor- und Abspann: Lienhardt. Der Ringrichter zu Beginn war Christian Schmidt und die Musik stand

Vor- und Abspann: wie immer von Chris Hülsbeck.

Vor- und Abspann: Vielen Dank fürs Zuhören und wir hören uns hoffentlich bald wieder beim Pixel Kino.