Stay Forever

Transkript

Zurück zur Episode

Gunnar: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer, hier ist Gunnar, aber ihr werdet nicht mich

Gunnar: in dieser Folge hören und auch nicht den Christian oder den Fabian.

Gunnar: Ihr werdet Christian Genzel hören und Heinrich Lennart.

Gunnar: Das sind nämlich die Experten für Film und Spiel, die diesen Pixel-Kino-Podcast bestreiten werden.

Chris: Hallo und hier ist auch noch Christian und ich sage bei der Gelegenheit noch,

Chris: der Pixelkino Podcast ist ein neues Format, das ihr in Zukunft bei Stay Forever

Chris: hören werdet, sofern ihr denn Unterstützende seid.

Chris: Den Pixelkino Podcast von Heinrich und Christian gibt es schon eine ganze Weile,

Chris: aber die neuen Folgen der dritten Staffel, die werden exklusiv bei uns im Programm erscheinen.

Chris: Diese erste Folge stellen wir hier in den offenen Feed, damit alle von euch

Chris: hören können, was das Pixelkino ist. Alle weiteren Folgen erscheinen dann auf

Chris: Patreon und Steady für die Unterstützenden im Zwei-Monats-Rhythmus.

Chris: Wir finden das großartig, freuen uns riesig über diese Kooperation und wünschen

Chris: euch jetzt viel Spaß mit der Pixel-Kinofolge zu Robocop.

Gunnar: Viel Spaß!

Heinrich: Hallo Christian.

Christian: Hallo Heinrich.

Heinrich: Willkommen zu Pixelkino Episode 21.

Christian: Wir reden heute über einen Film, in dem Pathos und Prothese zusammentreffen.

Heinrich: Und über ein Spiel, um dessen C64-Bugs sich Verschwörungstheorien ranken.

Christian: Ganz genau, wir reden von Robocop, dem Actionreißer von Paul Verhoeven.

Heinrich: Und dem dazugehörigen Blechschadenspiel von Ocean Software.

Christian: Ja, das wird ein Fest, das hyperbrutale Actionspektakel der 80er und das etwas handzamere Game.

Heinrich: Na, hyperbrutal ist das Spiel auch, aber eher wegen dem Schwierigkeitsgrad, würde ich mal sagen.

Christian: Ja, wenn ich den Tester von der Powerplay von damals frage, dann vielleicht

Christian: nicht so, aber heben wir uns das für später auf.

Christian: Ja, herzlichen Dank an Gunnar und Christian für die nette Einleitung.

Christian: Wir sind jetzt Teil des großen, tollen Stay Forever Pakets und freuen uns hier

Christian: mit Stay Forever die dritte Staffel unseres Pixelkinos präsentieren zu können.

Christian: Heinrich, was machen wir denn hier im Pixelkino?

Heinrich: Im Pixelkino diskutieren wir über Filmumsetzungen, denn es gab ja im Laufe der

Heinrich: Computerspielgeschichte gar nicht wenige mehr oder weniger gelungene Adaptionen

Heinrich: von Leinwandvorlagen und wir diskutieren über beide Medien in einem Podcast.

Heinrich: Die Casts beschreiben die nicht nur diskutieren deren Qualitäten,

Heinrich: sondern gucken auch ein bisschen drauf, wie denn nun die Umsetzung,

Heinrich: die Stimmung, den Spirit der Vorlage eingefangen hat.

Christian: Ja, es ist vielleicht kein Spoiler, dass das bei sehr vielen Spielen ein bisschen

Christian: lose der Fall ist, aber das funktioniert in die andere Richtung ja ähnlich.

Christian: Aber es gibt doch immer wieder sehr schöne Funde und sehr interessante Umsetzungen,

Christian: wie dann die Leute herangehen, diese Bilder, die wir aus dem Kino kennen,

Christian: in Heimcomputer- oder Konsolenvarianten umzusetzen.

Heinrich: Und wir haben dabei einen überaus strukturierten Ablauf.

Heinrich: Zunächst stellen wir den Film vor, dann das Spiel und dann kommt die liebhafte

Heinrich: Diskussion, wo Meinungen ausgetauscht

Heinrich: werden und das Ganze mündet dann in eine überaus detailreiche,

Heinrich: komplexe, wahnsinnig schwerwiegende Bewertung am Ende der Episode.

Christian: Ja, und wir haben es bislang immer geschafft, zwei Staffeln lang,

Christian: dass wir trotz aller Diskussionen dann immer noch Lust haben,

Christian: eine weitere Folge miteinander zu machen und uns auf das nächste Spiel und den

Christian: nächsten Film zu stürzen.

Christian: Und wir haben auch für diese Staffel ganz viele tolle Vorlagen und Umsetzungen

Christian: auf dem Programm und die werden dann hier natürlich für die Unterstützer von

Christian: Stay Forever erscheinen.

Heinrich: Und wir folgen jetzt unserer Direktive und betrachten zunächst den Film.

Christian: Ja, Robocop, der Film, der war für 1987 schon auch sehr over the top,

Christian: was die Gewalt angeht und hat ja durchaus auch für gewisse Diskussionen gesorgt

Christian: und für gewisses Entsetzen auch, glaube ich, in der Chefetage und bei der MPAA,

Christian: die für die Ratings zuständig sind.

Christian: Und es ist nicht nur ein sehr brutaler

Christian: Actionfilm, dessen Konzept sich ja eigentlich im Titel schon erklärt.

Christian: Es ist auch eine bitterböse Satire auf den American Way of Life und es ist auch

Christian: eine dunkle Cyberpunk-Dystopie.

Christian: Und irgendwie ist es auch eine Geschichte, wo, glaube ich, 13-jährige Kids sagen

Christian: vor allen Dingen Burschen, yeah, genau, das will ich sehen.

Christian: Und alle diese Elemente, die sind dann in den Fortsetzungen so mal mehr,

Christian: mal weniger stark gewichtet, nicht wahr?

Christian: Aber ja, wir bleiben mal beim 87er.

Heinrich: Oh, die Fortsetzung. Also den zweiten kann man sich angucken.

Heinrich: Der dritte ist so bizarr daneben, dass er schon wieder interessant ist.

Heinrich: Das ist Robocop als Kinderfilm. Also vor dem warne ich.

Heinrich: Aber an den ersten kommt wirklich keiner ran. Und das 2014-Remake ist jetzt

Heinrich: übrigens auch nicht direkt schrecklich.

Heinrich: Aber also auch im Vergleich zum Original doch um einiges entschärft und glatter

Heinrich: und weniger zynisch, weniger brutal.

Christian: Ja, es fehlt natürlich dann überall dieses Subversive, was von Paul Verhoeven

Christian: reinkommt, der nur den ersten gemacht hat.

Christian: Und es ist sein erster richtiger, vollwertiger US-Film. Er hat davor einen Film

Christian: gemacht, der war eine US-Produktion.

Christian: Aber er ist ja eigentlich niederländischer Regisseur, hatte dort schon einige

Christian: Filme gemacht, ist dann nach Amerika gegangen.

Christian: Er galt schon als au fond terrible, als er gekommen ist und er hat in Amerika

Christian: dann auch Filme gemacht.

Christian: Das Hyperbrutale setzt sich fort in Total Recall, das Satirische setzt sich

Christian: fort in Starship Troopers, Basic Instinct ist von ihm und natürlich der berüchtigte Showgirls.

Christian: Showgirls ist ja der Film, für den er dann eine goldene Himbeere gekriegt hat,

Christian: als schlechtester Regisseur.

Christian: Und Paul Verhoeven ist jemand, der ist hingegangen, um sich diese goldene Himbeere abzuholen.

Christian: Das macht niemand, sich diesen Antipreis tatsächlich abzuholen.

Christian: Die werden natürlich immer alle eingeladen, aber keiner nimmt den an.

Christian: Nein, er ist hingegangen und hat eine Rede gehalten. Und diese Rede ist so schön.

Christian: Er hat erzählt, als ich noch in den Niederlanden meine Filme drehte,

Christian: verurteilten die Kritiker sie als dekadent, pervers und ordinär.

Christian: Also zog ich in die Vereinigten Staaten.

Christian: Das war vor zehn Jahren und jetzt werden meine Filme in diesem Land verurteilt

Christian: als dekadent, pervers und ordinär.

Christian: Ich bin sehr froh über all diese Auszeichnungen, weil sie sicherlich bedeuten,

Christian: dass ich hier akzeptiert werde

Christian: und dass ich Teil dieser großartigen amerikanischen Gesellschaft bin.

Heinrich: Ich mag seinen Sinn für Humor, sehr gute Einstellung.

Christian: Ja, das ist jemand, der durchaus kampflustig, glaube ich, auftritt und mit schön

Christian: bissigem, ja auch zynischem Humor oft daherkommt.

Christian: Und das merkt man auch in all seinen Filmen.

Christian: Wenn man sich durch die Hologen durchschaut, das sind andere Filme als die,

Christian: die er in Amerika gemacht hat.

Christian: Aber du merkst die Handschrift und diesen Provokationswillen unglaublich.

Christian: Sein zweiter Film war sein Durchbruch.

Christian: Das ist der Film Türkische Früchte aus dem Jahr 1973 mit einem ganz jungen Rüdger

Christian: Hauer noch und Monique van de Ven.

Christian: Der hatte schon eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film gekriegt.

Christian: Der ist dann zum Jahrtausendwechsel als bester niederländischer Film des kompletten

Christian: Jahrhunderts ausgezeichnet worden. Und der war der erfolgreichste Film in der

Christian: Geschichte der Niederlande mit über drei Millionen Zusehern.

Christian: Er war aber auch ein absoluter Schocker oder provokanter Film,

Christian: gegen den es Proteste gab und wo Menschen wirklich auch Protestbewegungen gestartet

Christian: haben, wo vor dem Kino Menschentrauben standen, die andere davon abhalten wollten,

Christian: dass da Leute ins Kino gehen zu diesem schockierenden Film.

Christian: Ich will ihn gar nicht wahnsinnig im Detail ausbreiten, aber er fängt schon

Christian: an mit Rutger Hauer, der halbnackt auf dem Bett liegt.

Christian: Man sieht ihn auch nackt von vorne unten rum. Und er tagträumt darüber,

Christian: wie er seine Ex-Freundin mit der Garotte erwürgt.

Christian: Und dann zieht er los und reißt halt der Reihe nach diverse Frauen auf,

Christian: um den Schmerz zu betäuben.

Christian: Und einer davon erklärt er dann ganz inbrüstig, ich ficke besser als Gott.

Christian: Das ist schon nicht von ungefähr, dass da die Proteste kamen oder die Aufregung,

Christian: aber es war eben auch sehr erfolgreich,

Christian: deswegen hat er dann gleich danach den teuersten niederländischen Film aller

Christian: Zeiten gemacht, das Mädchenketje Tippel, eine Geschichte über eine Prostituierte,

Christian: die es auch tatsächlich gab.

Christian: Er hat dann einen Historienfilm gemacht, der Soldat von Oranien.

Christian: Sein Film Spatters war auch ein Riesenspektakel im Sinne der Aufregung.

Christian: Also das ist ein Film, wo dann auch schon mal eine Vergewaltigung durch eine

Christian: Gruppe von Homosexuellen dazu führen kann, dass die Hauptfigur sich ihrer eigenen

Christian: Homosexualität bewusst wird.

Christian: Die Filmförderung in den Niederlanden hatte diesen Film abgelehnt aufgrund des Drehbuchs.

Christian: Verhoeven hat dann das Drehbuch entschärft, ihn nochmal eingereicht,

Christian: Geld gekriegt und dann hat er sein ursprüngliches Drehbuch verfilmt.

Christian: Es lief also zwangsläufig irgendwann auf den Punkt hinaus, dass er auch gewisse

Christian: Probleme in den Niederlanden hatte, um Geld aufzustellen. Er war zwar erfolgreich,

Christian: er hatte da noch der vierte Mann einen Thriller gemacht, aber es wurde halt

Christian: problematisch für ihn, dass er Finanzierung kriegt.

Christian: Also ist er dann nach Amerika ausgewandert und das mit dem Film Robocop.

Christian: Es gibt eine Fernsehdokumentation, wo er gerade auf dem Weg nach Amerika ist

Christian: und da gibt er zu Protokoll,

Christian: einer der Gründe, warum ich das Land verließ, war, dass mir die staatliche Filmförderung

Christian: keine Gelder mehr zur Verfügung stellen wollte, weil man dort der Meinung war,

Christian: ich sei ein unanständiger, perverser, dekadenter Mensch.

Christian: Damit haben sie wahrscheinlich recht, aber sie hätten das respektieren sollen.

Heinrich: Aber warum wollte denn Hollywood ihn überhaupt?

Heinrich: Weil also die Amerikaner sind ja eher noch ein bisschen Brüder.

Heinrich: Das war ja das Vorurteil oder ist es immer noch. Was hat man da in ihm gesehen?

Heinrich: Warum das Interesse an ihm?

Christian: Man hat in Amerika natürlich sehr gerne immer wieder europäische Filmemacher ja geholt.

Christian: Und ja, dann, ich sag mal, Böse so ein bisschen versucht, ihnen die Zähne zu

Christian: ziehen. Also nicht jeder Regisseur, der rübergekommen ist, konnte dann in Amerika

Christian: auch so die Filme machen, wie er so wollte.

Christian: Wie gesagt, er hatte halt nun mal auch einen irrsinnigen Erfolg.

Christian: Also Türkische Früchte ist heute noch der erfolgreichste niederländische Film aller Zeiten.

Christian: Auch Spatter, das war ein Riesenerfolg trotz der ganzen Proteste.

Christian: Und das ist natürlich was, wo in Hollywood, wo das Geld, das Einspielergebnis,

Christian: das große ausschlaggebende Argument ist, ist natürlich was, wo man aufmerksam wird.

Christian: Er hat tatsächlich als erstes in Amerika eine Episode für eine Fernsehreihe gemacht.

Christian: Da gibt es diese Serie The Hitchhiker und da hat er dann mal eine Folge gemacht.

Christian: Ich glaube, das ist so, um sich zu beweisen, dass er das machen kann.

Christian: Er hatte eben auch diese Koproduktion Flash and Blood.

Christian: Und eigentlich ist das, was man ihm da anbietet, RoboCop, ja etwas,

Christian: was so gar nicht zu ihm passt mit diesen ganzen provokanten Themen.

Christian: Es ist ja eigentlich ein Actionfilm im Stile dieser fantastischen Blockbuster,

Christian: wie man es halt sonst kennt.

Christian: RoboCop, der Polizist, der dann zu einer Maschine umgebaut wird, der stirbt im Einsatz.

Christian: Und es gibt aber so ein Programm, wo er zu einer Art Cyborg umgebaut wird,

Christian: um dann das Verbrechen effektiver bekämpfen zu können. Und Verhoeven hat ja

Christian: dann zunächst einmal dieses Ding abgelehnt, weil ihm das zu albern erschien.

Christian: Und er hat es auch ein zweites Mal abgelehnt, weil ihm das zu albern erschien.

Heinrich: Ja, die Geschichte mit dem Drehbuch, das ja natürlich nicht von Verhoeven ist.

Heinrich: Neumeier und Meiner hatten das geschrieben. Da war Verhoeven nicht der Einzige,

Heinrich: der wohl schon beim Namen mit der Nase gerümpft hat.

Heinrich: Und er hat ja dann später auch erzählt, also seine Gattin hat ihn dazu gebracht.

Heinrich: Ach, die hat das wohl aus dem Papierkorb gefischt, da waren sie gerade irgendwo auf dem Urlaub.

Heinrich: Und meinte dann, du Schatz, also hier guck mal und die Stelle und die Stelle,

Heinrich: lies dir das doch mal ordentlich durch, das wäre doch eigentlich was für dich.

Heinrich: Und so hat er dann, glaube ich, im dritten Anlauf sich dann doch damit angefreundet.

Christian: Ja, sie hat ihn dann auch überzeugt davon, dass es da so eine satirische Ebene

Christian: geben kann, mit der man eben auch das Amerika der 80er kommentieren kann.

Christian: Und das ist das, worauf er dann angesprungen ist.

Christian: Und diese emotionale Ebene von diesem Mensch, der quasi alles verliert,

Christian: also so Körper und Seele und sich dann so ein bisschen wiederfindet.

Christian: Also er hat ja keine Erinnerungen mehr eigentlich als Robocop,

Christian: nur sind die Erinnerungen etwas, was dann wieder hochkommen und wieder ausgelöst werden.

Christian: Und deswegen hast du ja dann diese tolle Schlussszene eben, wo er gefragt wird,

Christian: wer er ist und er sagt einfach Murphy, weil das halt sein früherer Name ist.

Christian: Also er gewinnt seine Identität wieder.

Christian: Das hat Verhoeven dabei angesprochen.

Christian: Und er hat dann diese Action-Geschichte ja auch vollgespickt mit allen möglichen Seitenhieben.

Christian: Also es ist so ein herrlich verzerrtes Amerika-Bild. Es ist in Detroit,

Christian: die Stadt, die einst in den 60ern ja die große Industriestadt Amerikas war.

Christian: Also nicht nur die Autoindustrie, Motown Records war da, also Detroit war ja

Christian: eine große Nummer und ist dann irgendwann in finanzielle Bedrängnis gekommen

Christian: und Detroit ging ja wirklich den Bach runter.

Christian: Also das war 1987, macht sich noch nicht so schlimm, wie es heute der Fall ist,

Christian: aber trotzdem ist das schon eine Stadt, die quasi mehr und mehr verkommt.

Christian: Und in diese Stadt dann diesen Cop zu setzen, der da als Maschine gegen das

Christian: Verbrechen kämpfen soll, für eine privatisierte Polizei.

Christian: Die Stadt wurde ja von so einem gigantischen Konzern, der einfach für alles da ist.

Christian: Das ist so die Acme Company des Robocop-Universums, die heißt Omni Consumer

Christian: Products. Also die stellen alles her, inklusive eben einem Kopf,

Christian: dem gehört auch die Polizei.

Christian: Da halt reinzusetzen in so eine Konzernwelt, in so eine Jappi-Welt,

Christian: dieses amerikanische Prinzip vom Aufsteigen und Geld machen und egal was es

Christian: ist, wir produzieren Waffen und Polizeiroboter und was weiß ich,

Christian: um damit Gewinne zu schäfeln, egal ob das jetzt funktioniert oder nicht.

Christian: Da ist sehr, sehr viel Biss drin in dem, was er macht und halt auch sehr,

Christian: sehr viel Subversives. Und das ist halt wieder eigentlich ganz das,

Christian: was Paul Verhoeven immer sehr, sehr gerne gemacht hat.

Christian: Auch Ed Neumeyer mag diese Ebene gern. Ed Neumeyer hat gesagt,

Christian: das ist so ein bisschen diese amerikanische Haltung zu Vietnam,

Christian: die halt jetzt in so ein städtisches Setting gesetzt wurde.

Christian: Das sind quasi diese Bots, die da eingesetzt werden. Es gibt ja...

Christian: Den Vorläufer von Robocop, den

Christian: Ad 209, der noch so wirklich als Maschine auftritt und etwas ungelenk ist.

Christian: Man sieht ihn ja dann am Anfang bei so einer Testdemonstration,

Christian: wie er dann leider einen vom Vorstand von Omni Consumer Products umnietet.

Heinrich: So ein kleiner Glitch, so ein, naja, wir reden später noch über Bugs,

Heinrich: so ein kleiner Softwarefehler führt halt dazu, dass er nicht erkennt,

Heinrich: dass da die Waffe schon abgelegt worden ist.

Heinrich: Genau diese ganze Anfangsszene mit diesen Akteuren,

Heinrich: da ist schon so ein bisschen die Konzern-Kapitalismus-Kritik vielleicht sogar

Heinrich: schon ein bisschen spürbar und auch die erste sehr detaillierte Gewaltszene,

Heinrich: das ist schon mal ein ganz guter, interessanter Auftakt.

Heinrich: Und genau dieses Modell, dieser ID.209 und dessen technischen Probleme führen

Heinrich: ja eben dann überhaupt dazu,

Heinrich: dass man sagt, okay, damit wir hier die Schuße noch retten können und damit

Heinrich: wir hier keine Verluste erleiden,

Heinrich: nutzen wir halt die Gelegenheit, dass da ein Polizist im Einsatz eigentlich

Heinrich: tödlich verletzt worden ist und Pflanzen sein Gehirn mehr oder weniger und noch

Heinrich: so ein paar andere Teile,

Heinrich: was noch vom Gesicht erhalten ist, eben in diesen Cyber-Modellen.

Heinrich: Und Robocop ward geboren.

Christian: Ja, der endlich mit dem Verbrechen aufräumt und wir bejubeln ihn dafür.

Christian: Der Produzent John Davison hat das so ein bisschen als Fascism for Liberals genannt.

Christian: Es ist so ein Film, wo man dann wirklich halt voll mitgeht, wie dieser Blechbott

Christian: dann da rumläuft und halt wirklich die Bösen aus dem Fenster wirft und fertig macht.

Christian: Und es gibt diese Szene, wo er dann einem von seinen großen Kontrahenten,

Christian: so einem Drogendealer namens...

Christian: Namens Clarence Boddicker, den er dann permanent durch das nächste Fenster wirft

Christian: und ihn an der Gurgel packt und dann wiederum herlüftet, das ist schon ganz

Christian: blutig. Und dazwischen liest er eben seine Rechte vor.

Christian: Also da steckt schon sehr viel böser Kommentar drin, den Verhoeven da reinbringt.

Christian: Und Verhoeven geht dann auch noch einen Schritt weiter, wenn man ihn über den

Christian: Film reden hört. Er bezeichnet Robocop als American Jesus.

Christian: Das ist die Christusfigur, die gekreuzigt wird.

Christian: Das ist diese Szene, wo Murphy, der Cop, erschossen wird. Und das ist eine wahnsinnig

Christian: brutale Szene, die auch extrem detailliert ist und sehr lange ist,

Christian: wie ihm dann die Hand weggeschossen wird und alles.

Christian: Und noch und noch kommen da Kugeln in diesen Körper und er stirbt quasi und

Christian: dann steht er als Robocop wieder auf.

Christian: Und dann hast du hinten im Film so eine Sequenz, wo er wie übers Wasser läuft.

Christian: Er läuft halt durch so einen Tümpel, aber es sieht aus, als würde er übers Wasser

Christian: laufen. Und Paul Verhoeven erklärt dann, das ist eben der amerikanische Jesus

Christian: und anstatt, dass der Friedfertigkeit predigt, kommt er halt mit der Waffe und

Christian: erledigt diesen Drogendealer.

Christian: Das ist die amerikanische Version, die es davon gibt.

Christian: Also der Mann hat es irgendwie geschafft, dass er diese Knöpfe,

Christian: die er wahnsinnig gerne drückt, auch in Amerika weiter drücken kann.

Christian: Und das hat er natürlich in den anderen Filmen ja dann auch allzu gern weitergemacht.

Christian: Und es passt auch insofern sehr schön dazu, weil sein Werk immer von seiner

Christian: ganz großen Körperlichkeit gezeichnet ist. Also Körper faszinieren den unglaublich

Christian: und es wird immer sehr, sehr genau geschaut, was machen diese Körper und wie

Christian: reagieren diese Körper.

Christian: Also eben dieser junge Manager bei der Vorstandssitzung, der da von zig Kugeln

Christian: durchsiebt wird und man sieht dann in liebevollen Nahaufnahmen,

Christian: wie diese Kugeln einschlagen und noch mehr einschlagen und die Körper zerstört werden und so.

Christian: Und das ist eigentlich der gleiche Geist, wie du, wenn du türkische Früchte

Christian: siehst, wie dann halt die Leute voll auf nackt gezeigt werden und du halt wirklich

Christian: mehr siehst, als du glauben könntest in so einem regulären Kinofilm letzten Endes.

Christian: Also Verhoeven macht das dann in den folgenden Filmen auch immer weiter,

Christian: dass das Körperliche und dass wie unser Körper mit der Umwelt agiert irgendwie

Christian: ein sehr, sehr starkes Thema ist.

Heinrich: Die Frage ist ja bei RoboCop auch, welche Version hat man gesehen?

Heinrich: Denn auch das, was ursprünglich in die US-Kinos kam, das war ja wohl beschnitten,

Heinrich: damit sie halt nicht die allerstrengste Altersfreigabe, die X-Rating, kriegen.

Heinrich: Und also was ich jetzt auf meiner Blu-ray habe, war wirklich der Directors Cut.

Heinrich: Und ja, so genau habe ich es nicht mehr in Erinnerung von damals.

Heinrich: Aber das war schon jetzt teilweise sehr detailliert. Der Hofen meinte ja auch,

Heinrich: die Schnitte waren insofern ärgerlich, weil dadurch das Überzeichnete ein bisschen verloren ging.

Heinrich: Also die Gewalt wirkt realistischer, weil es geschnitten war,

Heinrich: glaube ich, hat er sich mal geäußert.

Heinrich: Und diese exzessiven Kugelorgien des Directors Cuts, das sei dann doch wohl

Heinrich: nicht wirklich ernst zu nehmen, sinngemäß.

Christian: Ja, also man merkt es zum Beispiel in eben dieser Szene mit dem Jungmanager

Christian: bei der Vorstandssitzung, der da erschossen wird.

Christian: In der gekürzten Fassung wird er halt von einigen Kugeln getroffen und es herrscht

Christian: große Aufregung natürlich in diesem Boardroom und irgendjemand ruft einen Krankenwagen.

Christian: Es ist natürlich sehr brutal.

Christian: In der Director's Cut-Version wird der so lange durchsiebt.

Christian: Also du hast das Gefühl, eine Minute lang siehst du zu, wie der Mann von Kugeln durchsiebt wird.

Christian: Dann ist es kurz still und dann ruft jemand, ruft einen Krankenwagen.

Christian: Und das ist natürlich irrsinnig schwarzer Humor, weil dem hilft wirklich kein

Christian: Krankenwagen mehr. Ja, da ist dieses Over-the-Top, dass damit eigentlich der

Christian: schwarze Humor wirklich erst rauskommt, das ist damit, glaube ich auch,

Christian: das zieht sich dann auch durch den Film natürlich.

Heinrich: War der Film nicht sogar indiziert in Deutschland? Das Spiel witzigerweise ja nicht.

Christian: Ja, also das ist natürlich nicht nur in Amerika auf Missverständnisse gestoßen

Christian: oder auf Missbilligung.

Christian: Dieses Exzessive, das ist ja auch bei späteren Werhofen-Filmen.

Christian: Also Total Recall, der ja auch hyperbrutal ausfällt und das auch teilweise sehr, sehr komikhaft.

Christian: Der ist ja dann genauso immer sehr stark auf Zensur getroffen.

Christian: Und natürlich in anderen Filmen hat er das dann auch. Starship Troopers zum

Christian: Beispiel, der eben auch von Ed Neumeier geschrieben wurde, mit dem er Robocop gemacht hat.

Christian: Ja, kümmern wir uns mal ums Spiel. Bevor wir dazu kommen, habe ich noch ein

Christian: schönes Zitat von Paul Verhoeven zu Robocop, wie er sagt. sagt,

Christian: selbstverständlich möchte ich wie Robocop unsichtbar und unsterblich sein.

Christian: Aber die Wirklichkeit lehrt das Gegenteil. Aus dieser Dialektik heraus drehe ich meine Filme.

Christian: Sie mögen wie reine Provokation wirken, sie sind aber tatsächlich Ausdruck der

Christian: Wut über die Nichtigkeit unserer Lebenspläne.

Heinrich: So, und wir kriegen jetzt elegant die Kurve vom niederländischen Regisseur in

Heinrich: Hollywood zum englischen Spieleproduzenten und dessen Japan-Connection,

Heinrich: die uns das erste Robocop-Spiel bescherte.

Heinrich: Ja, im Sommer 1987 kam Robocop in die US-Kinos, wurde ein unerwartet großer kommerzieller Erfolg.

Heinrich: In Europa war man wie so oft ein paar Monate später dran.

Heinrich: Und es dauerte auch bis Ende 1988, bis das erste Robocop-Computerspiel erschien,

Heinrich: war aber insofern noch ein ganz gutes Timing, als dass die Heimvideo-Versionen

Heinrich: gerade veröffentlicht wurden.

Heinrich: Und da gab es auch eine Kooperation zwischen dem Videoanbieter Virgin in England.

Heinrich: Die hatten einen Hinweis auf das Spiel. Und wenn man das C64-Spiel lädt,

Heinrich: da wird man begrüßt von einem Titelscreen, der darauf hinweist,

Heinrich: dass man Robocop jetzt auf VHS-Kassette sich holen kann.

Christian: Ich habe das probiert und finde gerade keine VHS-Kassette. Ich habe aber immerhin die Laserdisc, ja.

Heinrich: Modernes Teufelszeug. Produziert wurde dieses Spiel von Ocean Software,

Heinrich: ein klangvoller Name der Heimcomputer-Ära, die ein bisschen berühmt und berüchtigt

Heinrich: sind für ihre zahlreichen Film- und sonstigen Lizenztitel.

Heinrich: Umso erstaunlicher ist es, dass wir heute zum ersten Mal, glaube ich,

Heinrich: im Pixel-Kino ein Ocean-Spiel besprechen.

Heinrich: Da darf ich doch vielleicht ganz kurz ein bisschen ausholen.

Heinrich: Die Firma wurde 1983 in Manchester gegründet, David Ward und John Woods,

Heinrich: auch die langjährigen Manager,

Heinrich: und die waren sehr kreativ, vielleicht nicht immer bei den eigentlichen Spielen,

Heinrich: aber was eben ihre Lizenzpolitik angeht.

Heinrich: Die haben einen Sportstar wie Daily Thompson unter Vertrag genommen.

Heinrich: Die haben ein Spiel zur 85 sehr angesagten Popband Frankie Goes to Hollywood gemacht.

Heinrich: Aber man kennt sie natürlich vor

Heinrich: allen Dingen für ihre Adaption von Spielautomaten und Film und Fernsehen.

Heinrich: Und Ocean hat so einen eher schlechten Ruf bei vielen Spielern,

Heinrich: der aber so primär von Fernsehserien-Umsetzungen herrührt.

Heinrich: Ich erinnere mich noch, damals, das Entsetzen wurde doch stark ausgelöst von Knight Rider.

Heinrich: Nicht ganz so gut wie die Hasselhoff-Serie und es gab auch ein sehr krudes Spiel

Heinrich: zu Miami Vice, also sehr angesagte Serien der 80er Jahre.

Heinrich: Aber Filme, ja, Filme hat Ocean Software eben natürlich auch nicht verschmäht.

Heinrich: Und sie sind mit ein bisschen Glück wohl günstig an Robocop gekommen.

Heinrich: Einige Zeit vorher hatten sie einen ganz ordentlichen Achtungserfolg mit dem

Heinrich: Spiel zu Platoon erzielt.

Heinrich: Und es wurde so zu der Zeit den Agenten, die so die Lizenzrechte verschacherten,

Heinrich: durchaus bewusst, dass es da sowas wie Computerspiele gibt.

Heinrich: Und da wurden auch mal den Firmen Drehbücher von Produktion geschickt,

Heinrich: die noch gar nicht fertig waren.

Heinrich: Und so bekam eines Tages Ocean auch das Robocop-Skript auf den Schreibtisch.

Heinrich: Das hat ganz gut erklärt der damalige Software-Development-Manager Gary Bracey.

Heinrich: Den habe ich auch ein, zweimal getroffen. Ganz netter Typ.

Heinrich: Langjähriger Ocean-Mitarbeiter. Der wird ausführlich zitiert in einem Buch,

Heinrich: auf das ich mich heute öfters berufe, Ocean the History von Chris Wilkins und Roger Keen.

Heinrich: Und da sagt Bracey sinngemäß, gut, wir haben das Drehbuch bekommen,

Heinrich: ich habe es gelesen, ich fand es toll. Keiner hat von dem Film wahnsinnig viel erwartet.

Heinrich: Das war ja so ein Low-Budget-Movie.

Heinrich: Ich glaube, bei der Produktion hat man doch immer sehr ums Geld gekämpft.

Heinrich: Er sagt, sie haben das für einen kleinen fünfstelligen Betrag bekommen und zwar

Heinrich: alle Rechte, sowohl für Heimcomputerspiele als auch zum Beispiel für Spielautomaten.

Heinrich: Und das führte wieder dazu, dass es einen RoboCop-Automaten gab und den hat

Heinrich: Data East gemacht, eine japanische Firma, so nicht die allererste Riege,

Heinrich: aber durchaus auch erfahren und bekannt mit Arcade-Action.

Heinrich: Die hatten auch 1988 einen Automaten namens Bad Dudes vs.

Heinrich: Dragon Ninja, eine ähnliche Hardware hat auch der RoboCop-Automat genommen und

Heinrich: auch das Spielprinzip war ein bisschen ähnlich.

Heinrich: Data East hatte wohl auch die Möglichkeit, dem Set einen Besuch abzustatten,

Heinrich: weil die hatten eine US-Vertretung, während Ocean zunächst so vor sich hin entwickelte,

Heinrich: basierend auf dem Skript und dann basierend auf dem,

Heinrich: was Data East sich für den Automaten hat einfallen lassen.

Heinrich: Was ist da nun für ein Spielprinzip rausgekommen? Christian,

Heinrich: ist es ein Text-Adventure?

Heinrich: Ist es ein Rundenstrategiespiel? Nein.

Christian: Nein, das würde ich alles wahnsinnig gerne sehen. Diese Varianten würde ich echt gerne sehen.

Christian: Nein, wie bei ganz vielen von diesen Umsetzungen ist natürlich auch das ein

Christian: Action-Schrägstrich-Geschicklichkeits-Game.

Christian: Es ist ein Sidescroller, man geht von links nach rechts durch verschiedene Szenarien.

Christian: Es kommen sehr viele böse Buben.

Christian: Die lehnen sich dann mal beim Fenster raus und kommen auf der Straße.

Christian: Manchmal kommen die auch mit dem Motorrad und so. Man rennt also erst einmal

Christian: durch die Stadt und dann rennt man auch durch eine Fabrik.

Christian: Und dann rennt man irgendwann durch das Hauptquartier von OCP und so weiter und so fort.

Christian: Man schießt eben auf diese bösen Buben geradeaus, nach oben,

Christian: nach hinten und so weiter.

Christian: Manchmal hinterlassen die dann irgendwelche Boni, dass man dann zum Beispiel

Christian: eine neue Waffe kriegt oder einen besseren Schuss.

Christian: Manchmal hinterlassen sie so eine Portion Babynahrung. Im Film ernährt sich

Christian: Robocop von Babynahrung.

Christian: Er hat so ein Fach, wo man dann die Babynahrung reingibt.

Christian: Und das ist das, was er braucht, um die biologischen Teile von ihm am Leben zu erhalten.

Christian: Und da man hier so einen Energiebalken hat, kann man den dann mit der Babynahrung wieder auffrischen.

Christian: Ja, und so marschiert man dann immer weiter nach rechts, um zu hoffen,

Christian: dass man dann irgendwann rechts auch ankommt am Ende des Levels.

Christian: Dann gibt es so ein paar Zwischensequenzen, so ein paar Geschicklichkeitsgames,

Christian: die gelten als eigene Levels laut Anleitung, sind aber eigentlich immer nur

Christian: so ganz kurze Zwischendurchgames.

Heinrich: Minigames, ja.

Christian: Genau, also zum Beispiel so eine POV-Perspektive mal, wo man auf einen Mann

Christian: schießen muss, der gerade eine Geisel hält.

Christian: Auch das ist eine Szene, die im Film drin ist. oder man muss so ein Phantombild

Christian: vervollständigen, um einen der Verbrecher zu erkennen beispielsweise.

Heinrich: Ja, und dieser Spielablauf, den kann man in die Run-and-Gun-Schublade stecken.

Heinrich: Das wurde so ab Mitte der 80er Jahre recht beliebt und populär.

Heinrich: Das bedeutet, man kann eben nach links und rechts gehen,

Heinrich: man bestimmt das Scrolling, ducken, schießen und so ganz leichte Plattform-Elemente

Heinrich: auch, je nach Titel, wo man auch mal die Ebene wechselt und da ein bisschen drauf achten muss.

Heinrich: Aber der Fokus ist auf dem Geballer. Da gibt es alle möglichen klassischen Namen.

Heinrich: Green Beret von Konami war ein früher Automat. Es gab von Namco Rolling Thunder.

Heinrich: 86 von Konami, dann wieder gab es ein Jahr später Contra.

Heinrich: Und das inspirierte sich auch alles gegenseitig. Also Rolling Thunder,

Heinrich: das wurde so ein bisschen von Segas Shinobi vielleicht auch aufgegriffen.

Heinrich: Also auf jeden Fall gab es eine Menge Spiele, wo man horizontal durch die Level

Heinrich: sich bewegt, bei Seitenansicht und eben so ein bisschen hopste oder auch nicht,

Heinrich: aber vor allen Dingen eben Munition aufsammelte, Extrawaffen und sehr,

Heinrich: sehr, sehr vielen gegnerischen Schüssen aus dem Weg gehen musste.

Heinrich: Und am Ende des Levels lauerte dann gerne auch ein Obergegner raus.

Heinrich: Diesem Genre ist Robocop zuzuordnen.

Heinrich: Der Automat ist ja noch relativ flott, aber ich glaube bei den Heimversionen

Heinrich: kann man für einen eher gemächlichen Run und Gun sprechen, was es aber jetzt

Heinrich: nicht unbedingt leichter macht.

Christian: Es ist eher ein Walk and Gun, so ein Herumstapfen and Gun.

Heinrich: Schlender and Gun. Ja, und wir haben so ein bisschen die Krux,

Heinrich: dass es eben sehr viele sehr unterschiedliche Versionen dieses einen Spiels gibt.

Heinrich: So haben wir jetzt gesagt, wir konzentrieren uns vor allen Dingen auf die C64-Version,

Heinrich: denn die 8-Bit-Adaptionen, die erschienen auch zuerst.

Heinrich: Erst 1989 gab es dann Amiga ST und auch neue PC-Versionen, die dann noch ein

Heinrich: bisschen mehr dem Arcade-Original sich annähern.

Heinrich: Ich habe auch die Amiga-Version gespielt, Christian, Jan, aber für dich war

Heinrich: die C64-Version die ausschlaggebende.

Heinrich: Hast du die nicht sogar damals schon als viel zu junger Mensch gespielt?

Christian: Also ich habe sie nicht direkt damals gespielt, obwohl ich das Game natürlich

Christian: mitgekriegt hatte, das mich auch interessiert hat, aber ich habe es mir dann später noch besorgt.

Christian: Also ich habe das Original hier, hatte mir das dann mal in den ganz frühen Tagen

Christian: von Ebay besorgt und habe das dann eine Zeit lang gespielt und dafür jetzt wieder

Christian: hier hervorgekramt und ja, war überrascht, aber dazu kommen wir vielleicht später.

Heinrich: Ja, und gerade die C64-Version, die so auf den ersten Blick übrigens auch ganz

Heinrich: schick aussieht und so, aber die hat gewisse Bug-Probleme, die wenn wir eine

Heinrich: Diskussion vielleicht noch ein bisschen ausführlicher darstellen,

Heinrich: Robocop war auf jeden Fall ein großer Hit für Ocean Software.

Heinrich: Bracey betont das in dem Buch. Er sagt, das war unser erster Millionenseller.

Heinrich: Vor allen Dingen in der englischen Heimat, die Spektrum-Version,

Heinrich: verkaufte sich wohl wie geschnitten Brot.

Heinrich: Und lukrativ war das eben auch, weil man die Rechte für den Spielautomaten und

Heinrich: dann auch für einen Robocop-Flipper an Data East weiterlizenziert hat.

Heinrich: Er meinte auch, ja, wir wurden dann auch in den USA auf einmal wahrgenommen

Heinrich: als Ocean Software, weil Robocop so eine große Nummer war.

Heinrich: Robocop-Spiele gab es seitdem viele. Ich kriege die nicht mal alle aufgezählt.

Heinrich: Erst 2023 erschien wieder eins, Rogue City.

Heinrich: Aber das ist immer ähnlich streng wie bei den Filmen, sonst ufert das doch sehr aus.

Heinrich: Der erste Film, das erste Spiel, das ist es, was uns heute interessiert.

Christian: Ja, tiefer in das finstere Detroit und die fiese Welt des Gaming-Robocops steigen

Christian: wir gleich in unserer Diskussion ein.

Heinrich: Christian, ich muss mich schon fragen, ist das im Spiel derselbe RoboCop wie

Heinrich: im Film? Denn in der Vorlage steckt der Kugeln weg, als wäre es gar nichts.

Heinrich: Da prallen normale Geschosse einfach nur ab.

Heinrich: Aber im Spiel ist also jeder zweitklassige Kleinganobe in der Lage,

Heinrich: mit seinen Pistölchen meinen Lebensenergiebalken empfindlich zu reduzieren.

Heinrich: Vielleicht hat er ja die Titan-Rüstung in die Reinigung gegeben oder sie wurde zu heiß gewaschen.

Heinrich: Das kombiniert mit den sportlichen Zeitlimits, das waren die ersten Sachen,

Heinrich: die mir jetzt beim Wiederspielen aufgefallen sind.

Christian: Ich habe mich auch gefragt, ob es sich vielleicht um einen Prototypen von Robocop

Christian: handelt und auch nicht um den echten, weil der ist schon wirklich sehr wehleidig.

Christian: Also da guckt dann halt mal wirklich irgend so ein böser Bube zum Fenster raus

Christian: und schon ist die Spielrunde vorbei, wenn du nicht aufpasst.

Christian: Das geht schon sehr, sehr schnell runter und vor allen Dingen dann später,

Christian: wenn zum Beispiel irgendwelche Motorradfahrer kommen.

Christian: Also wenn du nicht die volle Energie hast, dann kannst du einmal den Zusammenstoß

Christian: mit denen überleben, aber auch gerade nur so.

Christian: Aber selbst beim Drüberspringen kollidierst du mit denen und bist hinüber und

Christian: dann geht Robocop auf die Knie und ist weg.

Christian: Am C64 hat man ja dann auch nur ein Leben und muss dann wieder von vorn anfangen.

Christian: Also ich würde behaupten, da gibt es effektivere Methoden der Verbrechensbekämpfung.

Heinrich: Ansonsten, sie haben sich ja bemüht bei ihren neuen Levels auf dem C64,

Heinrich: also inklusive der kleinen Bonusrunden Man braucht aber schon ein bisschen Fantasie,

Heinrich: um die Showplätze wiederzuerkennen Aber es soll sich wohl um Downtown Detroit

Heinrich: handeln, dann der Schrottplatz,

Heinrich: am Ende geht es ins OCP-Hauptquartier Ein bisschen deutlicher ist das beim Automaten

Heinrich: und dann auch der Amiga-Umsetzung wo dann auch am ersten Level schon der ED-209

Heinrich: als Obergegner kommt oder wo sie auch mal zumindest ein Standbild haben,

Heinrich: das an die Nachrichtensendungen im Film erinnern soll. Aber das war es dann auch schon.

Heinrich: Und ja, generell tut sich das Spiel sehr schwer, diesen satirischen Charakter

Heinrich: der Vorlage einzufangen.

Christian: Ja, absolut. Also durch den Film ziehen sich ja dann dauernd auch irgendwelche

Christian: bizarren Werbespots aus dieser Welt, wo dann Spiele beworben werden zum Beispiel,

Christian: was halt, keine Ahnung, wie Schiffe versenken oder so aussieht,

Christian: aber du spielst eigentlich...

Heinrich: Nukem!

Christian: Nukem, genau. Den Nuklearkrieg, ja, wo in der Werbung dann auch so eine richtig

Christian: schöne Explosion am Küchentisch die ganze Familie entzückt.

Christian: Das ist schon extrem heiter, also da merkt man natürlich auch diese satirischen

Christian: Elemente und davon ist rein gar nichts,

Christian: sieht man vielleicht mal von der Highscore-Liste der C64-Version ab,

Christian: wo vorige Spieler Namen haben wie Alienation und Frustration und Despair und Pain.

Christian: Vielleicht ging es dem Programmierer aber auch einfach nur nicht so gut in den

Christian: letzten Phasen, wer weiß.

Christian: Also ich hatte schon so das Gefühl beim Spielen, dass man in dieser RoboCop-Welt ist.

Christian: Also das ist mit diesen Straßenschluchten und mit diesen Warenlager und sowas

Christian: dann schon nah genug dran.

Christian: Und die Tatsache, dass du Babynahrung aufsammelst oder so, oder dass du halt

Christian: zum Beispiel in diesem Minigame den Vergewaltiger dann umnieten sollst,

Christian: auch wenn du es nicht ganz so effektiv machen kannst wie im Film.

Christian: Das, finde ich, ist schon alles ganz okay eingefangen. Also da hatte ich schon

Christian: das Gefühl, ich spiele Robocop.

Christian: Aber ja, natürlich so ein bisschen was von diesem sehr kantigen Humor wäre schön gewesen.

Christian: Es ist zwar, glaube ich, schwer, das spielerisch umzusetzen.

Christian: Aber natürlich, gerade wenn man so einen Werbespot wie Newcomb hat.

Christian: Es gab ja damals auch dieses schöne Spiel Nuclear War, wo man mit ähnlichem

Christian: schwarzem Humor solche tatsächlichen politischen Ereignisse aufgegriffen hat.

Christian: Also ich glaube, sie hätten es, selbst wenn es im Spielerischen nicht drin ist,

Christian: das dann immer noch irgendwo im Grafikdesign oder in so kurzen Zwischenmeldungen

Christian: oder in irgendwelchen Elementen vom Spiel dann doch nochmal widerspiegeln können,

Christian: dass das halt eigentlich auch so was Bissiges sein kann.

Christian: Hier ist es halt dieser so ein bisschen lahmarschige Kopf, der da halt rumstapft

Christian: und irgendwie so ein bisschen hilflos wirkt gegenüber diesen ganzen Verbrechern.

Heinrich: Ja, sie haben sich halt beim Spieldesign auf diese, sag ich mal,

Heinrich: Dirty-Hairy-Komponente konzentriert, konzentriert, denn das ist ja eine der

Heinrich: Ebenen des Films, der funktioniert ja da schon sehr gut,

Heinrich: wenn also dann in einer Montage zu sehen ist, wie eben Robocop im Dienst so

Heinrich: verschiedene, also wirklich ganz niedere, widerwärtige Verbrecher dabei erwischt,

Heinrich: wie sie Missetaten begehen wollen und da mit seiner stoischen Art sie darauf hinweist,

Heinrich: dass das keine gute Idee ist und dann auch schnell Taten folgen lässt.

Heinrich: Also ich glaube, deswegen war wohl auch der Film so ein Mainstream-Erfolg,

Heinrich: also man muss nicht unbedingt die satirischen zwischen Spitzen gutieren.

Heinrich: Man kann da auch sehr gut drüber johlen, wenn da eben der Robocop nicht ganz

Heinrich: vielleicht regelkonform, aber den Schuft mal zeigt, was hier Sache ist.

Christian: Ja, also der Film ist natürlich auch so konstruiert und das gehört auch dann

Christian: zum Teil letzten Endes der Satire, dass man da ja auch so richtig mitgeht.

Christian: Das ist das, was der Produzent meinte mit Fascism for Liberals,

Christian: dass man eigentlich das richtig begrüßt, wie die bösen Buben dann da fertig

Christian: gemacht werden, auch wenn man

Christian: es im wirklichen Leben vielleicht doch etwas anders anpacken wollen würde.

Christian: Aber ja, also da ist Robocop als Held, finde ich, auch einfach in einem Actionfilm

Christian: eine sehr effektive Figur.

Christian: Und das ist eine Welt, in die man dann auch damit richtig gut einsteigt.

Christian: Also auch einfach in dieser Idee eben, dass da so ein Maschinenkopp jetzt mal für Ordnung sorgt.

Christian: Ich glaube, da geht man schon mit. Und wir haben den Namen des Hauptdarstellers

Christian: bislang noch gar nicht erwähnt, Peter Weller, der ihn spielt und von dem man

Christian: dann ja nicht wahnsinnig viel sieht eigentlich im Film, weil er die meiste Zeit

Christian: diesen Helm auch auf hat.

Christian: Und der das aber trotzdem ganz fantastisch spielt, finde ich,

Christian: auch so ein gewisses Pathos mitbringt. Peter Weller hat sich ja erst mal gesträubt,

Christian: wie so ziemlich jeder sich gegen Robocop erst mal gesträubt hat,

Christian: weil dieser Anzug ja auch so unglaublich schwer war.

Christian: Und eben, man sieht ihn nicht. Und was willst du da machen als Schauspieler?

Christian: Er hat sich dann von Boris Karloff in Frankenstein inspirieren lassen und hat

Christian: diesen Bewegungen was Schwerfälliges gegeben, um dieser Figur auch so ein bisschen Pathos zu geben.

Christian: Und zum Beispiel, wenn du diese Sequenz dir anschaust, wo er dann diesen Vergewaltiger

Christian: wegnietet, und dann fällt ihm die Frau ja um den Hals in voller Dankbarkeit.

Christian: Und er steht so ein bisschen hilflos da. Die Arme sind dann immer noch so halb angehoben.

Christian: Und dann sagt er ja so halt in seiner Programmierung, sie haben einen Schock

Christian: erlitten, begeben sie sich ins Krankenhaus, wo man sich um sie kümmert oder so.

Christian: Dann hat das ja auch wieder so ein bisschen was Lustiges, aber auch was irgendwie

Christian: fast Anrührendes an sich.

Christian: Dafür ist er nicht programmiert, um da irgendwie jetzt Trost zu spenden.

Christian: Also die Figur selber, finde ich, die trägt wahnsinnig viel und man könnte natürlich

Christian: argumentieren, dass dieses etwas schwerfällige Herumstapfen dann in der Heimcomputer-Version

Christian: adäquat umgesetzt wurde, aber ich hätte mich doch gefreut, wenn man ihn da ein

Christian: bisschen schneller steuern könnte.

Heinrich: Die Steuerung hat natürlich ein generelles Problem, wie so viele Automaten-Umsetzungen dieser Zeit.

Heinrich: C64 und Amiga nutzten immer noch den alten Atari-Joystick-Standards.

Heinrich: Das heißt, da wurde nur ein Feuerknopf abgefragt. Und bei Run- und Gun-Spielen

Heinrich: ist es üblich, dass man auch mal einen Sprung macht und natürlich viel schießt.

Heinrich: Und das mit dem Sprüngemachen ist dann jetzt ein bisschen umständlich.

Heinrich: Es ist auch je nach Version ein bisschen anders gelöst.

Heinrich: Ich glaube beim C64, wenn du nach oben guckst und schießt, dann springt er mehr

Heinrich: oder weniger automatisch und auf dem Amiga relativ kunstvoll,

Heinrich: joystick schnell runter und wieder rauf, Was gar nicht mal so doof ist,

Heinrich: wenn man sich ein bisschen dran gewöhnt hat oder halt auf die Space-Taste hämmern alternativ.

Heinrich: Also allein deswegen natürlich haben die Heim-Versionen ein Handicap im Vergleich

Heinrich: zum Automaten, der da eben den Knopf mehr hat.

Christian: Ja, du musst den Feuerknopf im Zivilen Set sich wirklich festhalten und dann

Christian: so nach oben zu springen.

Christian: Das heißt, du ballerst auch immer beim Hüpfen, was also den Robocop auch jetzt

Christian: nicht eleganter aussehen lässt, sondern dann wieder so ein bisschen hilfloser,

Christian: dass er dann halt immer so unkontrolliert einfach rumballert,

Christian: während du dann irgendwie diese Spielfigur so hüpfen lässt.

Christian: Das ist schon ein bisschen hakelig mit dieser Steuerung, auch eben wie man da

Christian: schräg hoch und alles schießt.

Christian: Aber es ist alles nicht das größte Problem, was dieses Spiel hat, nicht wahr?

Heinrich: So, was ist deine Ausrede? Warum hast du es nicht durchgespielt auf C64?

Christian: Ja, also, das ist die Überraschung, die ich vorhin angekündigt habe,

Christian: nicht wahr? Ich dachte ja immer, ich bin zu schlecht.

Christian: Und die Wahrheit ist, ich kann gar nicht gut genug sein.

Christian: Außer ich nutze einen Bug aus, den das Spiel hat.

Christian: Diese C64-Version von Robocop hat nicht etwa einen Game-Breaking-Bug,

Christian: wegen dem man das Ding nicht durchspielen kann.

Christian: Sie hat zwei Game-Breaking-Bugs, wegen denen du das Spiel eigentlich nicht durchspielen

Christian: kannst, außer du weißt eben schon auswendig, was du machst, und nutzt noch einen dritten Bug aus.

Heinrich: Der dann dafür sorgt.

Christian: Dass du den ersten Bug umgehen kannst.

Heinrich: Das ist nicht alles Absicht.

Christian: Also, das ist schon ... Man kommt sich ein bisschen verladen vor, wenn man davon erfährt.

Christian: Ich dachte immer, ich müsste halt eigentlich einfach mehr trainieren.

Christian: Und die Tatsache, dass man nur ein einziges Leben hat, Also sobald man stirbt,

Christian: und das tut man sehr häufig, wird man sofort an den Anfang des Spiels wieder zurückgeworfen.

Christian: Das war ja damals üblich, aber in den meisten Games hattest du halt zumindest drei Leben.

Christian: Hier hast du wirklich nur das eine, kein Continuo, kein gar nichts.

Christian: Und deswegen habe ich schon auch immer wieder brav gespielt und mich drangesetzt

Christian: und bin bis in den fünften Level gekommen, das Warenhaus.

Heinrich: Der blaue ist das mit den Treppen, da wird es auch sehr hakelig.

Christian: Genau, also du musst dann wirklich so irgendwo hochmarschieren in diesem Warenhaus

Christian: und dann auf der anderen Seite wieder runtermarschieren.

Christian: Und gerade beim Runtermarschieren ist das oft sehr übel.

Christian: Da kommen dann irgendwelche Gegner plötzlich aus der Tür und du kannst,

Christian: während du auf der Treppe stehst, halt auch leider nicht springen oder dich

Christian: ducken oder so, sondern du musst halt fertig bis nach unten oder nach oben gehen.

Christian: Auch da wirkt der gute Robo nicht wahnsinnig elegant.

Christian: Aber das bedeutet natürlich auch, du wirst immer weggeballert.

Christian: Aber also selbst wenn du das irgendwie raus hast, das Zeitlimit im Warenlager-Level

Christian: ist zu gering gesetzt, als dass du das erreichen könntest.

Christian: Es gibt in jedem Level ein Zeitlimit.

Christian: Das hat man ja damals auch sehr gerne gemacht, damit ja nicht irgendjemand zu

Christian: schnell das Ende des Spiels erreicht.

Christian: Und beim Warenhauslager haben sie es etwas übertrieben.

Heinrich: Das hat mal zugemacht damals, das gehörte dazu.

Christian: Du hast drei Minuten, glaube ich, und du kannst es nicht schaffen.

Christian: Du musst zweimal bis ganz nach oben und zweimal wieder ganz runter.

Christian: Das geht in diesen drei Minuten nicht, da du ja auch immer mal abwarten musst, wann Gegner kommen.

Christian: Aber ich glaube, selbst wenn du wirklich stur durchrennen würdest,

Christian: würden die drei Minuten nicht reichen.

Christian: Das kann man nur schaffen, wenn man einen Bark ausnutzt, mit dem man durch eine Wand laufen kann.

Christian: Es gibt so bestimmte Bewegungen, wo das Spiel dann plötzlich glaubt,

Christian: wahrscheinlich dein Sprite sitzt ein bisschen woanders, es, als es tatsächlich tut.

Christian: Und dann kannst du durch die Wand laufen, die dich eigentlich davon abhält,

Christian: geradeaus zu gehen, weswegen du sonst nach oben gehen musst.

Christian: Das habe ich natürlich nie rausgekriegt und deswegen bin ich nicht über den

Christian: Warenhaus-Level rausgekommen.

Christian: Ich wäre sonst sehr überrascht gewesen über den zweiten Game-Breaking-Bug,

Christian: der dann auf einen wartet.

Heinrich: Ja, weil danach kommt nämlich der Grafik-Fehler-Level. Also inzwischen kann

Heinrich: man ja von der Mod-Szene,

Heinrich: von der Cracker-Szene reparierte Versionen in den Emulator laden,

Heinrich: wo man den Level in der ursprünglich beabsichtigten Grafik bestaunen und auch durchspielen kann.

Heinrich: Aber ursprünglich auf dem C64 gab es da einen üblen Grafikfehler.

Heinrich: Das heißt, du hast die Hintergrunddetails nicht wirklich erkennen können,

Heinrich: was das ohnehin nicht ganz leichtes Spiel minimal erschwert hat.

Heinrich: Und manche Leute zählen dann 2 in 2 zusammen und denken sich,

Heinrich: vielleicht ist ja im vorherigen Level das Zeitlimit mit Absicht so unmöglich

Heinrich: gemacht worden, damit man da erst gar nicht hinkommt.

Christian: Der Verdacht drängt sich natürlich auf, weil da halt wirklich nur noch Grafikmüll zu sehen ist.

Christian: Und also spätestens dann wirft man ja den Joystick entnervt in die Ecke,

Christian: wenn man bis dahin kommt.

Christian: Oder man versucht es noch ein paar Mal, um festzustellen, dass es immer wieder auftaucht.

Christian: Sollte man tatsächlich das schaffen in irgendeiner Form? Aber ja,

Christian: offensichtlich ist es ja ein Problem, was zu beheben ist, wenn man in den Source-Code

Christian: reingeht, wie es dann die Cracker gemacht haben, was jetzt also nicht so ist,

Christian: dass du es umprogrammieren müsstest,

Christian: sondern dass da wahrscheinlich nur irgendeine Routine falsch läuft.

Christian: Das hätte man natürlich dann auch machen können, anstatt das Zeitlimit niedrig zu machen.

Heinrich: Genau und deswegen glaube ich auch nicht an diese Verschwörungstheorie,

Heinrich: weil wenn man Kompetenz und Zeit genug gehabt hätte, um dann noch schnell das

Heinrich: Zeitlimit zu verschärfen, also hättest du auch noch genauso gut diesen Grafikbug fixen können.

Heinrich: Also viel wahrscheinlicher ist es, dass das Zeitlimit von vornherein bescheuert

Heinrich: war, weil es kein ordentliches Playtesting gab.

Heinrich: Und dass dann beim Mastering, wie auch immer, beim Komprimieren,

Heinrich: dass da irgendein Byte falsch gesetzt worden ist und es eben diesen Grafikmüll gab.

Heinrich: Hätte die Qualitätssicherung vielleicht feststellen können.

Heinrich: Bei Ocean gab es natürlich immer viel Termindruck.

Heinrich: Also generell bei solchen Lizenzsachen möchte man relativ schnell kommen.

Heinrich: Der Film war zwar aus den Kinos draußen, aber es gab den Heimvideo-Release.

Heinrich: Eine Erklärung auch für manche andere Katastrophe, die veröffentlicht worden

Heinrich: ist, das war das Kataloggeschäft.

Heinrich: Also damals waren ja auch in Deutschland so Quelle oder Otto,

Heinrich: das waren ja ganz wichtige Abnehmer von diesen Spielen.

Heinrich: In England gab es da auch entsprechende Konzerne und das wurde auch mal erklärt

Heinrich: von ehemaligen Mitarbeitern.

Heinrich: Ocean musste da sehr frühzeitig Packungsentwürfe und Artworks einreichen,

Heinrich: damit die Titel im Katalog aufgenommen werden.

Heinrich: Wenn man aber dann das Produkt nicht rechtzeitig liefert, damit es auch verkauft

Heinrich: werden kann, wenn besagter Katalog erschienen ist, dann drohen empfindliche Konventionalstrafen.

Heinrich: Also das hat dazu mancher Schludrigkeit natürlich geführt.

Christian: Also vielleicht erklärt das dann die Highscore-Liste mit Despair und Misery und Frustration darin.

Christian: Es gibt ja tatsächlich zwischen diesem unschaffbaren Zeitlimit-Level und dem

Christian: verbuggten Grafik-Level gibt es ja noch ein Mini-Level, das ist der,

Christian: wo du gegen den Ad 209 kämpfst.

Christian: Und auch das ist natürlich ein Hinweis darauf, dass es einfach nur zwei separate

Christian: Bugs sind, weil ansonsten hätte man ja den Ad 209 einfach unbesiegbar machen

Christian: können, dass du sozusagen so weit spielen kannst wie möglich,

Christian: bevor der Grafik-Bug kommt.

Christian: Aber ja, es ist schon wirklich eigentlich eine große Frechheit, wenn man das erfährt.

Christian: Ich wäre ja natürlich gar nicht drauf gekommen, jetzt ohne Recherche zu diesem

Christian: Game, sondern man hat halt einfach angenommen, dass man nicht gut genug ist.

Christian: Das Spiel ist halt sauschwer und eigentlich müsste man halt sich wirklich dahinter klemmen.

Christian: Und wenn man das auch nur brav lang genug spielt, dann weiß man vielleicht auch,

Christian: wie der Warehouse-Level geht und irgendwann gibt man halt auf,

Christian: so wie man es halt bei sehr vielen Games ja letzten Endes getan hat.

Christian: Und ich weiß nicht, wo kann ich jetzt hinschreiben, um diese Zeit wiederzuholen,

Christian: die ich da jetzt vergeblich in das Training dieses Spiels gesteckt habe,

Christian: in der Hoffnung oder in dem Glauben, dass ich da das Ende sehen werde.

Heinrich: Ja, in jeder Packung von Ocean Spielen war ja die Adresse, da kannst du noch

Heinrich: mal eine Postkarte hinschreiben, mal gucken, was zurückkommt.

Heinrich: Das Bedauerliche ist ja, dass das eigentlich ein ordentliches Spiel wäre.

Heinrich: Also grafisch ist das Offensiv 64 für die Zeit ganz hübsch mit diesen Hi-Res-Sprites,

Heinrich: der Robocop kann sich sehen lassen, der Einsatz von Farben, alles ganz manierlich.

Heinrich: Die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad, da muss ich auch noch dazu gestehen,

Heinrich: dass ich mir nicht erklären kann, was ich damals geschrieben habe,

Heinrich: als ich das in Powerplay testete.

Heinrich: Also da habe ich so sinngemäß gemeint, ja, es fängt ja ein bisschen läppisch an und ja,

Heinrich: ab dem Ab dem fünften Level wird es mal ein bisschen anspruchsvoller,

Heinrich: also sprich, mehr habe ich auch davon nicht gesehen offensichtlich und mein Fazit damals,

Heinrich: nicht gerade übertrieben friedfertig, aber sehr handfeste und unterhaltsame Action,

Heinrich: 77% in Powerplay, ich war nicht der einzige,

Heinrich: ASM Manfred Kleimann gab 8 von 12,

Heinrich: die Grafiken sind recht gut, die Steuerung.

Heinrich: Ich kann mir das nicht genau erklären.

Heinrich: Also sicher haben meine Fähigkeiten als Spieler nachgelassen,

Heinrich: aber ich war auch damals nicht der Übergamer.

Heinrich: Ich habe sehr vieles gespielt, so mittelmäßig kompetent, aber ich war eigentlich

Heinrich: jetzt nie der eine, der so Lichtjahre voraus war mit seinem Können und seinem Geschick.

Heinrich: Ich habe jetzt nur die Theorie, aber ich kann mich nicht konkret daran erinnern,

Heinrich: dass wir vielleicht vorab Versionen von Ocean hatten. Das war damals durchaus üblich.

Heinrich: Und ich weiß nicht, ob sie da noch was dran gedreht haben.

Heinrich: Also vielleicht kam ja auch Feedback von der englischen Presse,

Heinrich: so leicht, gleich durchgespielt und dass sie dann noch was verschärft haben.

Heinrich: Aber das ist jetzt gemutmaßt.

Heinrich: Aber ich war jetzt auch ganz verblüfft nach der Lektüre meiner alten Tests,

Heinrich: wie unmöglich es für mich war, nur den ersten Level auf C64 abzuschließen.

Heinrich: Also da fand ich die Amiga-Version eigentlich noch erträglicher, aber auch nicht viel.

Christian: Die haben das gelesen und haben gesagt, der Lena kommt bis in den fünften Level,

Christian: da müssen wir was machen.

Heinrich: Das kann ja nicht sein. Also ein weiteres Mysterium.

Heinrich: Ja, auf Amiga spiele ich es jetzt auch gar nicht so ungern, Auch wenn es da

Heinrich: natürlich nach meinen Maßstäben heute viel zu fies ist.

Heinrich: Aber angefangen von der Musik und auch so von 1, 2 dieser Minigames.

Heinrich: Du hast zum Beispiel den Polizeischießstand.

Heinrich: Das hat noch ein bisschen mehr Filmfeeling, finde ich.

Heinrich: Sie verwenden zum Beispiel ja auch wirklich das Hauptthema aus dem Film.

Heinrich: Was ein furchtbarer Ohrwurm ist, kombiniert damit, dass immer wenn du auf dem

Heinrich: Amiga ein Extra aufsammelst, was hier öfters vorkommt, Munition, einen kleinen Snack.

Heinrich: Dann hört man noch digitalisierte Sprache.

Heinrich: Auf dem C64 hat sich ein Musiker viel Mühe gegeben. Es klingt ganz gut,

Heinrich: aber es ist halt nicht die Filmmusik.

Heinrich: Ich schalte immer dann auf Soundeffekte pur um im Spiel, sonst wäre ich ja wahnsinnig.

Christian: Ja, es hilft schon, wenn du eigentlich Soundeffekte hast, weil dann kannst du

Christian: dich ein bisschen besser aufs Spielgeschehen konzentrieren. obwohl die Musik

Christian: sehr cool ist, aber sie dudelt dann natürlich einfach immer die ganze Zeit durch.

Christian: Also das ist so für den Titelscreen cool oder wenn sie es zwischendurch gemacht

Christian: hätten, wäre das lässig. Ich finde auch das C64-Thema ist schon sehr, sehr gut gemacht.

Christian: Das hat man dann auch schon sehr im Ohr. Und es gibt sogar auch da kurze Sprachausgaben,

Christian: nämlich wenn du das Spiel startest, dann hörst du Robocop.

Christian: Aber nur eben an dieser einen Stelle.

Heinrich: Ja, aber wenn man sich anguckt, wie viel Speicher der arme C64 hatte,

Heinrich: war das schon ganz beachtlich.

Christian: Also ich finde, sowas sollte man in den Alltag irgendwie übernehmen.

Christian: Dass immer, wenn man irgendwas Cooles macht oder was aufsammelt oder so,

Christian: dass man seinen eigenen Namen sagt.

Christian: Also ich heiße nicht Robocop, sondern ich würde dann halt einfach immer Gänsel sagen.

Heinrich: Das klingt vielleicht nicht ganz so rund und heldenhaft. Ich weiß nicht.

Heinrich: Also das flutscht nicht so gut.

Christian: Nicht? Meinst du nicht? Also ich gehe jetzt so in den nächsten Shop irgendwo,

Christian: wo ich mir irgendein Extra kaufe, also eine neue Blu-Ray oder so.

Christian: Und dann sage ich Gänsel, wenn ich das aufnehme. Und an der Kasse muss ich vielleicht

Christian: nochmal Gänsel sagen oder so. Ich glaube, das kommt total super.

Heinrich: Du versuch das mal, lass dich dabei filmen und wir haben was für Social Media, Christian. Gute Idee.

Heinrich: Mal gucken, wie die Reaktion der unbeteiligten Passanten ist.

Christian: Also ich stimme dir zu, es ist eigentlich ein gar nicht unsympathisches Game.

Christian: Also wenn es natürlich fair wäre am C64.

Heinrich: Dann wäre das jetzt auch kein... Diese Ansprüche, dieses Anspruchsdenken, ihr jungen Leute.

Heinrich: Ich wollte nämlich auch gerade sagen, also für eine Ocean-Film-Umsetzung ist

Heinrich: es ja eigentlich gar nicht so schlecht.

Christian: Jaja, eher. Also wenn du jetzt dir mal die Bugs wegdenkst und...

Christian: Also es könnte so ein Tick leichter sein.

Christian: Sagen wir mal, du hast drei Leben, das wäre schon mal eine Riesenhilfe.

Heinrich: Ja, oder die Schussfrequenz der Gegner und die Respawn auch ständig.

Heinrich: Und übrigens, diese Spektrum-Version, die musste ich mir auch jetzt mal kurz

Heinrich: angucken, die spielt sich relativ erträglich, die ist ein bisschen gemütlicher.

Heinrich: Und klar, Spektrum-Grafik nicht so toll, aber da ist alles ein bisschen langsamer,

Heinrich: also auch die Gegner und dann wird eher mal deine Munition knapp.

Heinrich: Also wenn es mehr in die Richtung gegangen wäre auf C64, das wäre begrüßenswert gewesen.

Christian: Das klingt schon so wie das Point-and-Click-Adventure zu RoboCop irgendwie.

Christian: Also ich habe es gar nicht ungern gespielt. Ich bin damals auch tatsächlich

Christian: eine ganze Zeit lang drangesessen, weil ich schon wissen wollte,

Christian: wie es weitergeht und weil das eigentlich ganz ansprechend designt war.

Christian: Eben wie du sagst, Grafik und Sound und so weiter. Und klar ist es ein bisschen

Christian: hakelig. Du merkst schon, es ist jetzt nicht das tollste Game aller Zeiten.

Christian: Aber es passt schon irgendwie auch ein bisschen zum Film. Ich habe so das Gefühl,

Christian: da kommt ein bisschen RoboCop-Flair auf.

Christian: Und hätte ich damals ein anderes System gehabt, habt, dann hätte ich vielleicht

Christian: auch irgendwann mal das Ende gesehen.

Christian: Es gibt tatsächlich ein YouTube-Video, wo jemand diese verpackte Version bis

Christian: zum Ende durchspielt, weil der kennt den Trick, wie man dann durch die Wand

Christian: laufen kann im Warehouse und der weiß genau, wo er in diesem grafikverpackten Level hingehen muss.

Christian: Das heißt, er läuft halt quasi im Blindflug durch irgendwelche ASCII-Zeichen

Christian: durch und schafft das in diesem Zeitlimit dann halt auch, diesen Level durchzuspielen,

Christian: um bis zum Ende zu kommen.

Christian: Es braucht dann unter 10 Minuten, wenn du alles zügig durchspielst und weißt, wo du hingehst.

Christian: Tja, ich möchte aber nicht wissen, wie lange er gebraucht hat,

Christian: um so weit zu kommen, dass er das in diesen zehn Minuten tatsächlich auch bis

Christian: zum Ende durchspielt. Aber ich ziehe den Hut.

Heinrich: Ich glaube, weniger Bugs hatte der Film, auch wenn, ja genau,

Heinrich: da war immer die Sache mit dem 9,9 Millionen Budget und wie da nicht rumgetrickst wurde.

Heinrich: Also das ist auch ein Film, ähnlich wie vielleicht The Terminator,

Heinrich: den man nicht wirklich ansieht, dass er doch unter großen finanziellen Entbehrungen gedreht worden ist.

Heinrich: Denn für so ein Action-Spektakel und alleine die Effekte und Stop-Motion und

Heinrich: das Robocop-Kostüm, also 10 Millionen war ja auch jetzt damals nicht so viel, oder?

Christian: Nee, also da gab es natürlich wesentlich teurere Filme und Orion ist ja dieselbe

Christian: Produktionsfirma wie beim Terminator,

Christian: hatte ja immer diese Geschichten auch so ein bisschen, ich sag mal stiefmütterlich

Christian: fast behandelt, weil das sind eigentlich die Leute aus dem alten United Artists Regime,

Christian: die halt die Woody Allen Filme und so weiter und Michael Cimino und so was produziert haben.

Christian: Die haben halt dann diese Action-Kracher so ein bisschen mit aufgenommen,

Christian: um halt Geld zu machen, aber wollten da jetzt nicht unbedingt wahnsinnig viel

Christian: auch rein investieren, auch jetzt gar nicht so sehr im Sinne des Aufwands, glaube ich.

Christian: Ich glaube, was der Film sehr geschickt macht oder was Verhoeven ja dann auch

Christian: sehr geschickt macht und die Drehbuchautoren, es ist ja eine Science-Fiction-Dystopie.

Christian: Ich habe vorhin gesagt, es hat ja auch so Cyberpunk-Elemente von dieser völlig

Christian: kaputten, zerstörten Stadt und halt dieser übertriebenen Medienpräsenz,

Christian: die es da gibt und diesen verzerrten Spots und alles.

Christian: Und dann gibt es Cyborgs und eine gekaufte Polizei und so weiter.

Christian: Es ist aber eine Science-Fiction-Geschichte, die eigentlich in unserer Gegenwart spielt.

Christian: Das heißt, du hast ja vom Design her fast nichts, was du groß auf Science-Fiction

Christian: trimmen musst, sondern die kaputte Stadt ist halt einfach die kaputte Stadt.

Christian: Die Autos, die die fahren, sind halt ganz normale Autos. Du hast eigentlich

Christian: nur die Roboter als Science-Fiction-Element, also den Cyborg und diesen Ad 209.

Christian: Und dann hast du halt so eine gewisse Medienpräsenz. Du hast ja sogar,

Christian: wenn die auf die Toilette gehen in diesem großen Omni-Consumer-Products-Konzern.

Christian: Über den Pissoirs laufen dann die Aktienkurse trotzdem durch auf so einem eigenen Screen.

Christian: Jedes Pissoir hat einen eigenen Screen, damit du ja nicht deine Zeit vergeudest

Christian: und irgendwelche Entwicklungen auf dem Aktienmarkt irgendwie verpassen würdest.

Christian: Aber das sind sehr, sehr kleine Science-Fiction-Elemente. Und das schlägt sich

Christian: natürlich im Budget auch nieder, dass du ja das Gefühl hast,

Christian: dass dir da eine sehr eigene, spezifische Welt erzählt wird,

Christian: die ja aber ganz groß in unserer gedreht werden kann.

Christian: Und wo sich die Effekte dann auf eigentlich Kleinigkeiten in Anführungszeichen beschränken.

Christian: Ich finde, das ist sehr, sehr geschickt gemacht, weil man denkt beim Anschauen

Christian: gar nicht groß drüber nach.

Heinrich: Was für mich jetzt auf jeden Fall eine interessante Erfahrung war,

Heinrich: erst dieses Remake von 2014 anzugucken, das also echt okay ist,

Heinrich: aber dann danach erst wieder das Original von 87 Und das ist schon nicht nur

Heinrich: brutaler, sondern auch kälter, zynischer.

Heinrich: Im Remake zum Beispiel hast du Szenen, wie Murphy nach der Verwandlung in Robocop

Heinrich: ihr dann Frau und Kind auch trifft und die Emotionen und traurige Blicke.

Heinrich: Also im Originalfilm betritt er mal das ehemalige Haus, aber die Familie ist

Heinrich: weggezogen und es gibt keinen Kontakt mehr.

Heinrich: Also da sind so einige Glättungen im Remake. Und gut, natürlich mit Computergrafik

Heinrich: sehen einige Sachen noch ein bisschen schnieker aus.

Heinrich: Aber ich weiß nicht, also der

Heinrich: Originalfilm hat mir jetzt wieder ganz hervorragend eigentlich gefallen.

Heinrich: Weil also diese Mischung, diese Balance eben aus diesen verschiedenen Elementen,

Heinrich: Und was dabei rauskommt, ich glaube, das haben auch dann spätere Filme von Verhoeven,

Heinrich: also selbst Starship Troopers, was ich mir nochmal angeguckt habe, den ich ja auch mag,

Heinrich: so toll wie bei Robocop, glaube ich, ist diese Mischung nicht mehr gelungen.

Christian: Ja, also ich bin auch ein großer Verfechter von Starship Troopers.

Christian: Auch der, finde ich, ist auf seiner satirischen Ebene ganz großartig gemacht.

Christian: Natürlich funktioniert er auf einer erzählischen, emotionalen Ebene anders als RoboCop.

Christian: RoboCop hat so ein Pathos und Starship Troopers will ja auf was anderes hinauslaufen.

Christian: Also schwer zu vergleichen.

Heinrich: Spätere Folge, okay.

Christian: Aber ja, also ich finde gerade dieses sehr heruntergefahrene von Robocop,

Christian: dass da, wenn was Emotionales da ist, dass das eigentlich alles sehr klein gehalten

Christian: wird. Eben die Szene, wo er nach Hause kommt.

Christian: Die trifft einen schon, die ist sehr traurig. Er ist eigentlich eine sehr tragische Figur.

Christian: Aber das ist jetzt nicht, dass das den kompletten Film über dir die ganze Zeit erzählt wird.

Christian: Das erzählt dir Peter Weller so ein bisschen mit den Bewegungen.

Christian: Da gibt es mal diese Szene, wo er sich den Helm abschraubt und du siehst dann

Christian: sein halbes Gesicht Und das ist so eine Szene, die geht unter die Haut.

Christian: Auch da, finde ich, kommt diese Idee von Körperlichkeit von Paul Verhoeven wieder sehr stark rein.

Christian: Aber die machen ja nicht wahnsinnig viel in dieser Szene. Also da gibt es ja

Christian: dann nicht lange Debatten darüber, was jetzt aus ihm geworden ist oder sonst

Christian: irgendwas, sondern er lässt einfach das Bild für sich sprechen von diesem kaputten Helden sozusagen.

Christian: Also das finde ich alles sehr geschickt.

Christian: Man merkt dann dran, dass Verhoeven ein sehr, sehr geschickter Erzähler ist

Christian: und auch ein kluger Mensch, denn natürlich subtil ist Verhoeven nie.

Christian: Das ist immer alles sehr over the top und grell und Extremgewalt und Sex und

Christian: Provokationen und so weiter.

Christian: Aber dass er in diesen kleinen Elementen, in diesen Bildern,

Christian: die da drunter liegen, in diesen Stimmungen, die da drunter liegen,

Christian: dass er einen dann auch so erreicht und auch diese Ideen dann auf kleiner Ebene

Christian: weiter transportiert, das finde ich immer sehr faszinierend.

Christian: Und wenn man dann tiefer einsteigt, merkt man doch immer, dass er sich das alles

Christian: wirklich durchdacht hat.

Christian: Auf dem Audiokommentar redet er dann drüber in dieser Szene,

Christian: wo Robocop sein Zielsystem wieder herrichten muss.

Christian: Es gibt ja eine Polizistin, die ihm hilft, seine frühere Partnerin,

Christian: gespielt von Nancy Allen, die hilft ihm dann, dass er das wieder ausrichten

Christian: kann. Und sie schießen auf Babynahrung, auf diese kleinen Gläschen mit Babynahrung,

Christian: die er eigentlich als Nahrung braucht.

Christian: Und Verhoeven sagt dann auf dem Audiokommentar, naja, das ist ja quasi das,

Christian: was über ist, er und diese Frau, zwischen denen ja nichts passieren kann.

Christian: Und sie schießen auf Babynahrung, weil es gibt auch keine Familie mehr.

Christian: Das Bild dieser explodierenden Babynahrungsgläser steht halt auch gleichzeitig

Christian: dafür, dass da keine reguläre Zukunft mehr wie bei normalen Menschen möglich wäre.

Christian: Ich denke mir dann, ja, ich wäre jetzt gar nicht auf Anhieb drauf gekommen,

Christian: aber es macht natürlich Sinn, dass er überall durch diesen ganzen Film über

Christian: auch mit solchen leisen Symbolen arbeitet.

Christian: Das ist halt wie sein American Jesus letzten Endes. Das geht schon auf,

Christian: wenn er dir davon erzählt und ist dann schon auch drin in diesem Film. Das finde ich spannend.

Heinrich: Wo wir gerade bei Audiospuren sind. Was ich mir ja wirklich reingezogen habe,

Heinrich: keine Ahnung, wo das in Deutschland gerade streamt. Sucht mal danach.

Heinrich: Es gibt eine vierteilige Miniserie, eine reine Robocop-Dokumentation.

Heinrich: Und die heißt natürlich Robodoc.

Heinrich: Stammt aus dem Jahr 2023, wo man erst denkt, meine Güte, also ist doch jede

Heinrich: Folge so gut eine Stunde lang.

Heinrich: Ist das nicht ein bisschen viel? Ich fand das super kurzweilig,

Heinrich: auch weil sie es geschafft haben,

Heinrich: so eigentlich alle wichtigen Beteiligten vor die Kamera zu kriegen,

Heinrich: Interviewstatements, die Hauptdarsteller, der Regisseur, die Drehbuchautoren,

Heinrich: auch die Leute von der Crew und wo sie teilweise Szenen auch nochmal kurz zeigen

Heinrich: und dann analysieren und wie haben wir das gemacht und überhaupt und auch vom

Heinrich: Schnitt und vom Tempo hier,

Heinrich: das fand ich jetzt wirklich sehr unterhaltsam und man kriegt doch so einige

Heinrich: Einblicke verhufen, du meintest ja schon, auch nicht immer ganz leicht,

Heinrich: hat sich Wulan mit Leuten von der

Heinrich: Crew angelegt und sonst wurden so einige Feindschaften am Set gepflegt.

Heinrich: Also dass da letztendlich ein fertiger und auch ein sehr guter und erfolgreicher

Heinrich: Film rausgekommen ist, war ja auch so ein kleines Wunder.

Christian: Ein Wunder ist auch, dass die vier Stunden füllen, ohne dann noch RoboCop 2

Christian: und 3 und das Remake durchzugehen, sondern sie konzentrieren sich dabei wirklich

Christian: auf den ersten Film und nicht auf das, was danach kam. haben.

Heinrich: Ja, ja, sie haben am Ende der letzten Episode, so mal 10, 15 Minuten,

Heinrich: einfach so, was kam noch danach, wo das ultra kurz zusammengefasst wird.

Heinrich: Da sieht man auch mal den Spielautomaten, nicht die C64 Version.

Heinrich: Da muss ich aber auch noch das eine Detail aus Robocop 2 erwähnen,

Heinrich: das ich ganz putzig fand.

Heinrich: Da gibt es nämlich eine Action-Szene, die in einer Arcade stattfindet und da

Heinrich: stehen auch ganz viele Data East Spielautomaten rum. Warum?

Heinrich: Der Robocop-Automat selbst ist nicht zu sehen, das war vielleicht ein bisschen

Heinrich: viel Metaebenen, aber das vorhin erwähnte Bad Dudes vs.

Heinrich: Dragon Ninja, das ist unübersehbar, weil Robocop den Kopf eines Bösewichts in

Heinrich: den Bildschirm dieses Automaten rammt, Game Over und so.

Christian: Ja, Robocop 2, wir hatten es vorher kurz anklingen lassen, der ist dann nochmal

Christian: die Over-the-Top-Version vom ersten, ohne diese Doppelbödigkeit letzten Endes.

Christian: Aber du merkst halt, dass da jemand dann alles, was quasi im Einser irgendwie

Christian: für Aufsehen gesorgt hat, dann nochmal so ein bisschen höher dreht.

Christian: Also sowohl was die Gewalt angeht, als auch was diese Mediensatire zum Beispiel

Christian: angeht und diese dunkle Welt.

Christian: Also das ist ja schon auch eine sehr, sehr comic-hafte, düstere Welt,

Christian: wie kaputt dann Detroit dort ist.

Christian: Der ist schon sehr unterhaltsam, hat ja dann auch einen sehr unterhaltsamen

Christian: Endgegner eben, der dann tatsächlich auch einfach Robocop 2 heißt.

Christian: Und was sehr unterhaltsam ist im zweiten Teil, Robocop hat ja Direktiven.

Christian: Es gibt drei Direktiven, nach denen er agieren muss.

Christian: Es gibt noch eine geheime vierte auch im Film. Im ersten wird ja das so erklärt

Christian: eben, dass er das Gesetz aufrechterhalten muss, dass er die Unschuldigen schützen

Christian: muss und dass er fürs Gemeinwohl verantwortlich ist.

Christian: Und das ist natürlich dieses Spiel mit den Isaac Asimov Ideen von den Robotergesetzen letzten Endes.

Christian: Im zweiten Teil gibt es ja dann eine Sequenz, wo er mit zig weiteren Direktiven

Christian: mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt wird.

Christian: Da wird er ja dann mit hunderten von weiteren Handlungsanweisungen gefüttert,

Christian: dass er keine Schimpfwörter verwenden soll und möglichst nicht gewalttätig agieren

Christian: soll und lächeln soll beim Einsatz und ich weiß nicht was alles und kann dann

Christian: ja gar nicht mehr sinnvoll agieren.

Christian: Und wenn du dir diese Direktiven anschaust, die da über den Bildschirm scrollen,

Christian: dann ist eine Direktive auch Avoid Orion Meetings.

Christian: Also man soll nicht zu Meetings von Orion hingehen.

Heinrich: Kleine Insider-Gags.

Christian: Ja, also in dem Sinne macht Robocop 2 schon auch noch Spaß.

Heinrich: Ja und Robocop 3 ein gewisses Entsetzen, aber kurios allein wegen diesem Kind,

Heinrich: das jede bedrohliche Situation damit löst,

Heinrich: dass es seinen portablen Computer aus dem Köfferchen holt,

Heinrich: so eine Mischung aus SX-64 und My First Sony und tippt dann so mal eine Zeile

Heinrich: ein und dann sind alle Gefahren beseitigt,

Heinrich: alle feindlichen Roboter werden abgeschaltet oder man klemmt mal schnell ein

Heinrich: Kabel wo an und alle Videostreams, Alle Überwachungskameras werden angezapft.

Heinrich: Also wirklich bemerkenswert.

Christian: Jaja, und Robocop hat ja auch ein Jetpack im dritten. Also man merkt,

Christian: dass in der Begutachtung der Marke Robocop jemand drauf gekommen ist,

Christian: dass junge Teenager das ganz stark finden, obwohl der Film eigentlich nicht

Christian: die richtige Altersfreigabe für sie hat.

Christian: Ich glaube, ich bin auch mit zwölf auf Robocop gekommen und man findet das natürlich

Christian: als Teenager auch total toll, diesen Maschinenkopf in einem Actionfilm.

Christian: Und Robocop 3 ist dann dafür designt, dass diese Zielgruppe angesprochen wird,

Christian: was aus irgendeinem Grund nicht aufgegangen ist.

Christian: Aber ich glaube, da können wir mal eine eigene Folge dazu machen.

Heinrich: Du, pass auf, zu Robocop 2 und 3 gab es ja auch Spiele. Also mal gucken in späteren Staffeln.

Heinrich: Aber wie gut war denn nun Robocop? Der erste Film, das erste Spiel.

Heinrich: Wir legen das jetzt fest in unserer amtlichen Bewertung.

Christian: Ja, die wichtigste Direktive des Pixelkinos besagt,

Christian: wir ordnen ein Film und Spiel in ein unbestechliches Wertungsschema,

Christian: was wir uns in mühevoller Kleinstarbeit ausgeknobelt haben und auf die jeweilige Materie anpassen.

Christian: Wir bewerten Film und Spiel nach dem Motto The Good, The Bad and The Ugly. Was ist richtig gut?

Christian: Was ist richtig schlecht? Und was ist ugly?

Christian: Irgendwas, was so ein bisschen dazwischen liegen könnte. Etwas,

Christian: was auf den ersten Blick nicht so schön ist, aber dann doch verborgene Qualitäten hat.

Christian: Etwas, was doch durchaus seine Freuden anzubieten hat, auch wenn es nicht perfekt ist.

Christian: Das ist das, wonach wir gehen.

Christian: Und dafür finden wir jedes Mal verschiedene Bilder. Ja, und Robocop steckt ja

Christian: voller Bilder. Also was haben wir? Wer vergibt den Babybrei?

Heinrich: Der Repräsentant für gut ist Robocop selbst.

Heinrich: Wir haben ja schon die netten Direktiven erwähnt. Diese eine Sache mit der vierten

Heinrich: Direktive, das wurde ja zum Glück am Ende des ersten Films noch mit einem cleveren Trick umgangen.

Heinrich: Auf jeden Fall dem Gemeinwohl dienen, Unschuldige schützen und das Gesetz aufrechthalten.

Heinrich: Gut kommt immer auf das Gesetz an, aber das ist ja meistens auch eine relativ gute Sache.

Heinrich: Deswegen Robocop ist gut.

Christian: Ja, da treffen Stahl und Sentimentalität aufeinander. Das kann nichts anderes als gut sein.

Christian: Schlecht, da gibt es natürlich auch so ein paar Beispiele in der Welt von Robocop,

Christian: aber ich finde wirklich schlecht ist dieser Roboter, der so schlecht ist,

Christian: dass er im Originalfilm überhaupt nicht auftaucht. Es ist RoboCop 2.

Christian: RoboCop 2 heißt der Bösewicht von RoboCop 2, was vielleicht die Überlegung anregen

Christian: könnte, ob er der Held ist von RoboCop 2, aber vertiefen wir das mal nicht.

Christian: Der finstere Drogendealer Kane wird irgendwann in einen ähnlichen Bot verwandelt

Christian: und der schaut so aus, als hätten die Faschisten sich einen Roboter ausgedacht,

Christian: so in schwarz und mit einem ganz eckigen Helm.

Christian: Und der wird dann liebevoll Robo-Cane genannt, ein ganz garstiger Geselle,

Christian: garstiger als alles, was RoboCop im ersten Film begegnet.

Christian: Und er steht natürlich für all das, wofür RoboCop nicht steht.

Christian: Er ist auf der Seite der Fiesen, er ist ein faschistisches Instrument,

Christian: das wirklich ohne Gnade alles niedermäht. Also das kann nur bad sein.

Christian: RoboCop muss ihn dann natürlich auch besiegen und auseinandernehmen.

Christian: Unser Bad ist der RoboCane.

Heinrich: Und als Ugly könnte man doch eine Technologie bezeichnen, die eigentlich sehr

Heinrich: segensreich und nützlich ist, wenn es da nicht den ein oder anderen kleinen

Heinrich: Produktionsfehler noch gäbe.

Heinrich: Wir haben viel heute über Bugs geredet.

Heinrich: Die verhindern, dass dieser Kandidat vielleicht mit Robocop um die Gutposition konkurriert.

Heinrich: Aber ich glaube, prädestiniert für die Ugly-Rolle ist E.D. 209.

Christian: Liebevoll Ed 209 genannt, nach dem Drehbuchautoren.

Christian: Der Prototyp von Robocop, der so ein bisschen ausschaut noch wie so ein Chopper

Christian: und einfach so ein bisschen hilflos durch die Gegend stapft mit zwei überdimensionalen

Christian: Wummen und sich dann als sehr ungeschickt erweist, vor allem wenn er eine Treppe heruntergehen soll.

Christian: Da stolpert er dann wie so ein Tier, liegt er dann am Boden und schreit und

Christian: windet sich und kommt nicht mehr auf die Beine.

Christian: Da tut er einem dann schon so ein bisschen leid. Er soll das Instrument zur

Christian: Verbrechensbekämpfung sein und leider funktioniert er nicht und er kann nichts

Christian: dafür und dann ist er halt auch noch so hilflos. Also man hat den Ad 209 schon

Christian: auch so ein bisschen ins Herz geschlossen, finde ich.

Christian: Und wie gesagt, die richtig finsteren Robo-Gegner kommen ja dann erst im zweiten Teil.

Christian: Also der Ad 209, ein wahres Ugly-Gerät, bei dem man doch versteckte Schönheiten entdecken könnte.

Christian: Ja, ich glaube, beim Film ist jetzt die Überraschung nicht so wahnsinnig groß,

Christian: welchen Bot wir zücken. Aber vielleicht, Heinrich, hast du ja jetzt die ganze

Christian: Zeit schon was in petto und hast jetzt immer nur so getan, als würde dir das so gefallen.

Christian: Und in Wahrheit magst du ja eigentlich RoboCop 3 und sagst also,

Christian: der erste RoboCop war ja ganz nett, aber solange der Mann keinen Jetpack hat,

Christian: dann will ich auch mit ihm nicht auf Abenteuer gehen.

Christian: Aber ich presche jetzt mal vor, ich gebe RoboCop den RoboCop.

Christian: RoboCop ist ein wahrer RoboCop.

Christian: Der Film ist gut, der Film ist sogar sehr gut. Es sind eigentlich mehrere RoboCops.

Christian: Wir haben vorgeschwärmt einfach davon, auf welchen Ebenen er funktioniert,

Christian: als Actionfilm, als Satire, auch als schwarzhumorige Geschichte, als Dystopie.

Christian: Da steckt so viel drin, was auch das Wiederansehen immer wieder unterhaltsam

Christian: und anregend macht, wo man auch immer wieder so ein paar Details entdeckt und

Christian: auch wirklich in dieser Geschichte mitgeht. Das kann nichts anderes sein als ein Robocop.

Christian: Wie sieht es bei dir mit dem Jetpack aus?

Heinrich: Jetzt schon mal mit dem Jetpack auf, der ist wirklich furchtbar.

Heinrich: Ich spreche jetzt mit der Autorität eines Robocop-Filmexperten,

Heinrich: denn ich habe da ja wirklich ein Remake und dann eins und zwei und drei.

Heinrich: Ich glaube, was ich nicht gesehen habe, war die Robocop-Zeichentrickserie,

Heinrich: die es auch mal irgendwann gab. Wir wollen es nicht übertreiben.

Heinrich: Aber nee, also das hat jetzt so meine Erinnerung bestätigt.

Heinrich: Robocop ist wirklich ein Robocop.

Heinrich: Ein toller Actionfilm eben mit diesen interessanten Noten und Facetten.

Heinrich: Und gerade das teilweise doch etwas Aufgedrehte im Directors Cut.

Heinrich: Das finde ich schon alles sehr gut und passend. Ein echter Actionklassiker.

Heinrich: Erstaunlich wenig gealtert. Ich meine,

Heinrich: am ehesten sieht man es bei den Stop-Motion-Animationen vom guten Ad 209.

Heinrich: Aber, na ja, das passt ja irgendwie auch wieder zum Roboterhaften.

Heinrich: Das ist mir also fast lieber als all das geschniegelte Computer-Grafik-Zeug vom Remake.

Heinrich: Also Robocop ist ein Robocop, da lasse ich nichts drauf kommen.

Heinrich: Und ja, beim Spiel sind wir doch sicher ähnlich euphorisch, oder?

Christian: Ich bin da natürlich etwas zwiegespalten, gespalten, weil meine Version von

Christian: Robocop ist ja natürlich die C64-Version und, nun ja, die ist nicht durchspielbar,

Christian: also zumindest nicht auf vernünftige Art und Weise.

Christian: Da kann ich nicht umhin, das ist Robocop 2, das ist bad, bis ums geht nicht

Christian: mehr, weil ich kaufe mir ein Game, was mich dann absichtlich wegsterben lässt,

Christian: damit ich nicht weiterkomme.

Heinrich: Ja, absichtlich, ja! Jetzt wollen wir...

Christian: So fühlt sich's an.

Heinrich: Spiele durchspielen ist sie überbewertet. Das hättest du auch ohne Grafik-Bug

Heinrich: oder Zeitlimit wahrscheinlich eh nicht geschafft.

Heinrich: Komm, alles faul ausliegen. Ja doch, da hätte ich den, da hätte ich mich schon dahinter geklemmt.

Christian: Inspiriert vom Powerplay-Test, der mir sagt, das ist ja alles gar nicht so schwer, bis auf hinten.

Christian: Also, das ist eigentlich ein Robocop 2. Wenn ich mir jetzt die Bugs wegdenke

Christian: und es einfach als Spiel sehe, was theoretisch also ja diese gecrackte Version dann wäre,

Christian: dann kann ich großzügig sein Und dann kommt doch der Ad 209,

Christian: der in diesem schönen Stop-Motion ja auch wirklich, finde ich,

Christian: sehr herzig aussieht und irgendwie eine persönliche Note damit kriegt.

Christian: Es ist der Ad 209, weil es ja dann doch eigentlich ganz schick aussieht und

Christian: man mag es dann doch spielen.

Christian: Man hat jetzt nicht das Gefühl, nach dem ersten Anspielen, um Gottes Willen,

Christian: das will ich nie wieder spielen.

Christian: Man will ja schon sehen, was weiter passiert. Und auch wenn es nicht das eleganteste

Christian: Game aller Zeiten ist, wie ich schon gesagt habe, ein bisschen Robocop-Flair

Christian: kommt ja dann tatsächlich auf. Also, irgendwie ist es dann ein Double-Feature wahrscheinlich, ne?

Christian: Das ist der Ad 209 und danach ist es dann der Robocop 2 oder so.

Heinrich: Ja, ich habe mir so viele Versionen von dem Spiel angeguckt,

Heinrich: dass mir der Kopf etwas schwirrt. Aber wir haben ja gesagt, wir wollen uns fokussieren.

Heinrich: Bei mir war es eher die Amiga-Version.

Heinrich: Die finde ich weniger schrecklich. Also auch wenn sie natürlich nicht an den

Heinrich: Automaten rankommt und auch wenn sie zu schwer ist und was nicht alles.

Heinrich: Aber gerade auch durch die Musik, das Robocop-Feeling kommt ja noch ein bisschen besser rüber.

Heinrich: Da sind auch jetzt keine Bugs bekannt, die das Durchspielen völlig unmöglich machen.

Heinrich: Aber ja, die Spielbarkeit wird durch die Steuerung und vor allen Dingen durch

Heinrich: den überzogenen Schwierigkeitsgrad beeinträchtigt. Wie gesagt,

Heinrich: glaubt nicht, was damals die Powerplay geschrieben hat.

Heinrich: Für mich ist es ein Ad 209.

Heinrich: Also es ist ein ugly, kein wirklich gutes Spiel, aber man kann sich damit schon

Heinrich: kurzzeitig amüsieren. Man kann sich ein bisschen ärgern über die Schwierigkeit.

Heinrich: Aber ja, es hat schon so diesen, ach, jetzt ein Versuch wage ich noch mal.

Heinrich: Scham, wenn man denn ein dickes Fell hat und sich nicht so leicht entmutigen lässt.

Christian: Ja, da haben wir den ganzen Roboter-Fuhrpark jetzt zusammen.

Christian: Jetzt müssen wir den irgendwie wieder loswerden bis zum nächsten Mal.

Christian: Das nächste Mal findet dann übrigens noch mal als Erinnerung hier bei Stay Forever

Christian: statt. Und zwar in der Unterstützer-Schiene.

Christian: Und wir hoffen natürlich, dass ihr, wenn ihr uns vom Pixelkino als eigenständigen

Christian: Podcast kennt, dass ihr dann rübergeht zu stayforever.de, dort Unterstützer

Christian: werdet und mit dazukommt.

Christian: Und ihr kriegt ja da auch ein ganz großes Paket an weiteren tollen Podcasts.

Heinrich: Und wenn ihr bereits Day Forever Unterstützer seid und das Pixelkino jetzt zum ersten Mal gehört habt,

Heinrich: dann hoffen wir, dass ihr jetzt wegen uns nicht eure Unterstützung aufkündigt,

Heinrich: sondern dass es euch gefallen hat und ihr auch bei der nächsten Sendung den

Heinrich: Weg ins Pixelkino findet. Genau.

Christian: Ich darf noch mit einer netten Trivia-Notiz beenden. Die drei Direktiven,

Christian: von denen ja eine eben Serve the Public Trust ist, diene dem Gemeinwohl,

Christian: die haben die Autoren aus einem Glückskeks.

Heinrich: Alle drei? Jetzt bin ich wirklich verblüfft.

Christian: Nur die erste, nur Serve the Public Trust.

Heinrich: Moment mal, zu welchem Chinesen sind die gegangen? Ich dachte,

Heinrich: der Gag bei dem Glückskeks ist,

Heinrich: dass man so was vorhergesagt kriegt, also was einem als Schicksal droht oder

Heinrich: was einen erwartet oder du wirst eine große Reise machen, oder?

Christian: Ja, ich hatte auch schon manchmal welche, die mir so eine gewisse Direktive

Christian: gegeben haben, auf was ich mich einlassen soll oder weiß nicht.

Christian: Also ich hatte noch keine, die mir sagen, ruf öfter bei deiner Mutter an.

Christian: Aber ich glaube, es würde zu einem chinesischen Glückskeks schon passen,

Christian: dass da drauf steht Serve the Public Trust.

Heinrich: Wenn ihr das nächste Mal einen Glückskeks aufmacht, steht da vielleicht hört

Heinrich: mehr Pixelkino-Episoden drauf.

Heinrich: Wir verabschieden uns bis zum nächsten Mal, bedanken uns für eure Aufmerksamkeit.

Heinrich: Und ja, Christian, es war wieder großer Spaß. Bis dann.

Christian: Mach's gut, Heinrich. Tschüss, danke fürs Zuhören.

Heinrich: Das war Pixelkino Episode 21 zu Robocop. I'd buy that for a dollar.

Heinrich: Das Team von Pixelkino wünscht euch viele Dollars und eine gute Zeit bis zu

Heinrich: unserer nächsten Folge, in der wir wieder einen klassischen Film und das Computerspiel

Heinrich: vorstellen, das auf ihm basiert.

Heinrich: Und nicht vergessen, die zukünftigen Pixelkino-Episoden erscheinen exklusiv

Heinrich: für Stay-Forever-Unterstützer.

Heinrich: Wer sind wir eigentlich und was gab's in der Vergangenheit für Folgen?

Heinrich: Schaut doch mal nach auf pixelkino-podcast.com.

Heinrich: Der Pixelkino-Podcast ist eine Co-Produktion von Christian Gänzel und Heinrich

Heinrich: Lenhardt. Die Musik stammt von Chris Hülsbeck.

Heinrich: Wir hören uns bald wieder bei unserer Begegnungsstätte für Film und Spiel.